KaiserNikolaus hat noch mancherlei
Variationen angebracht.
Das Ordenskleid der ersten
Klasse ist ein rotsamtener, mit
Gold
[* 3] undSilber gewirkter
Mantel. Der
Orden
[* 4] kann
für gewisse
Verdienste beansprucht werden, z. B. für gütliche Schlichtung von zehn anhängigen
Prozessen in drei
Jahren, für Aufsspielsetzen seines
Lebens und
Vermögens für das öffentliche
Wohl etc. Der im
MonatDezember
zusammentretende Ordensrat entscheidet über die Ansprüche. Im
Krieg kann der
Generalen chef die
Klassen
2, 3, 4 verleihen. Die Ordenspensionen steigen von 50 bis 200
Rubel. Das Ordensfest ist am Stiftungstag.
Dortmund-Hagen der
Preußischen Staatsbahn, mit evangelischer und kath.
Kirche, 3 Gußstahlfabriken, 2
Glashütten, Thonwarenfabrik, Ziegelbrennerei, 1 Gasleitung,
bedeutendem Steinkohlenbergbau und (1880) 6553 Einw.
die thatsächliche
Verbindung eines Gebiets mit einem Staatsganzen und die völlige rechtliche Einverleibung in das letztere.
Annexionismus, Annexionswut; Annexionist, Anhänger der Annexionspolitik; jemand, der sich mit Annexionsgelüsten trägt.
Der
Ausdruck Annexion wurde besonders durch
Napoleon III. gebräuchlich, welcher 1860
Savoyen annektierte, indem
dessen Abtretung eine der
KroneSardinien
[* 7] für die französischen
Dienste
[* 8] im italienisch-österreichischen
Krieg abgenötigte
Gegenleistung war.
Vald' (spr. -wjeh, sonst Annivesium, was im
Deutschen sich zu Eivisch, fälschlich Einfisch korrumpierte),
ein schmales, waldreiches
Thal
[* 18] im schweizer. Kanton Wallis.
[* 19] Es bietet überall eine reiche Abwechselung von lieblichen Thalgründen
mit der wildesten
und großartigsten Alpennatur, namentlich in dem obern Teil. Von den um die
DentBlanche
gelagerten
Vorposten der Matterhorngruppe steigen in den
Hintergrund der beiden Quellthäler drei größere Eisströme herab:
Moming-, Zinal- und Moirygletscher, die Wiegen der Usenz oder Navisonce, die
Siders gegenüber in den
Rhône mündet. Das
Thal
umfaßt fünf
Gemeinden, die zum
BezirkSiders gehören. Die Einwohner, 1972
Köpfe stark, bilden ein französisch
sprechendes, katholisches, regsames Hirtenvölklein, dessen Thätigkeit von den
Feldern und
Weinbergen des Rhônethals bis
zu den höchsten Alpweiden sich erstreckt.
Nachdem er die Reichsregierung 1064, während seiner Anwesenheit in
Italien,
[* 22] dem
ErzbischofAdalbert von
Bremen
[* 23] hatte überlassen
müssen, erlangte er 1066 nach dessen
Verbannung vom
Hof
[* 24] und dann wieder 1072 nach dessen
Tod herrschenden
Einfluß bei
Heinrich IV. Ende 1072 verließ er aber den
Hof; während des Sachsenkriegs suchte
er denFrieden zu vermitteln.
Die
Würde seines geistlichen Wandels, seine väterliche
Fürsorge für sein Erzbistum, der
Eifer, mit welchem er die
Reformation
der Klöster betrieb und neue
Kirchen und Klöster stiftete, erwarben ihm den
Nimbus eines
Heiligen. Er
starb nachdem er in seinem eignen Erzstift und in
Köln selbst mit Empörungen hatte kämpfen müssen. Im J. 1183 ward
er vom
PapstLucius III. kanonisiert.
Bald nach seinem
Tod erschien »Der Lobgesang auf den heil. (s.
Annolied),
das bedeutendste Denkmal der deutschen
Nationallitteratur aus dem 11. Jahrh. Aus dem 13. Jahrh.
besitzen wir auch eine
»Vita S. Annonis« von Levoldus von
Northof.
Annos Gedächtnistag fällt auf den 4. Dezember.
die kleinste der vier Guineainseln im östlichen Teil des
Meerbusens
von
Guinea, in der
Bai von Biafra, ist 17 qkm (0,31 QM.) groß, gebirgig, voll
bewaldeter basaltischer und trachytischer, schroff ansteigender
Berge (unter denen ein
Pik von 850 m
Höhe), fruchtbar und von
gesundem
Klima.
[* 25] Sie ward zu
Neujahr (daher der
Name) 1471 von den Portugiesen entdeckt und 1778 an
Spanien
[* 26] abgetreten, welches die
Insel von
Fernando Po aus verwalten läßt. Die Bewohner, etwa 1600, stammen von entlaufenen Sklaven
und Vengas- oder Valengasnegern der gegenüberliegenden
Küste.
mittelhochdeutsches Gedicht aus dem Anfang des 12. Jahrh., das in 876
Versen die Verherrlichung des heil.
Anno,
Erzbischofs von
Köln,
¶
mehr
mit allgemein politischer Beziehung auf die damalige Weltlage enthält. Der Dichter, wohl ein niederrheinischer Geistlicher,
läßt eine Einleitung von Erschaffung der Welt, Sündenfall, Erlösung, Verbreitung der christlichen Lehre
[* 28] vorausgehen und schildert
dann des Heiligen weltliche und geistliche Regierung und seinen Kummer über die Deutschen, die sich durch innere Zwietracht
selbst zu Grunde richteten. Da er dies nicht abzuändern vermag, will der deutsche Mann nicht länger leben
und stirbt aus Gram über die Undankbarkeit seiner Zeitgenossen.
Das Annolied, welches teilweise mit der »Kaiserchronik« auf die gleiche Quelle
[* 29] zurückgeht, ist in seiner Darstellung äußerst lebendig,
oft großartig. Zu Breslau
[* 30] entdeckt, wurde das Gedicht, dessen Handschrift verloren ist, zuerst herausgegeben
von M. Opitz (Danz. 1639), dann von Goldmann (mit Übersetzung, Leipz. 1816), kritischer von K.Roth (Münch. 1847, mit Übersetzung
und Erläuterung) und Bezzenberger (Quedlinb. 1848). Die jüngste Ausgabe von Kehrein (Frankf. a. M. 1865) ist ein Abdruck des
Opitzschen Textes.