Seine
Haft war übrigens eine leidliche gewesen,
denn er hatte anfangs in einer kleinen
Feste als Militärarzt gelebt, war später
bei der
Anlage eines Handelswegs nach
Peru
[* 2] thätig gewesen und durfte auch in beschränktem Umkreis
botanische Exkursionen ausführen.
Nach seiner
Freilassung bewohnte er einen brasilischen
Ort, südlich von der Mündung des Piratini, nicht
weit vom Lucaspaß. Von dort zog er auf eine erkaufte Besitzung bei
SantaBorja am
Uruguay,
[* 3] wo er eine
Menge der nützlichsten
Gewächse, besonders
Orangenbäume, pflanzte und nach und nach eine Schafherde zog, unter der die edelsten
Merinos waren. Im
J. 1832 hegte
er denPlan, mit seinen Sammlungen nach
Europa
[* 4] zurückzukehren; aber 1840 schrieb
er anHumboldt,
er hoffe nun, nach
Dr.
FranciasTod, seine Forschungen in
Paraguay fortsetzen zu können. Um 1850 siedelte er nach
Corrientes
über, wo er ein
Gut,
Santa Anna genannt, besaß, welches dieser
Staat ihm für die
Verdienste schenkte, die er
sich bei der
Gründung eines
Museums in der Hauptstadt der
Republik erworben hatte. Mit umfassenden
Plänen beschäftigt, die
er wegen Geldmangels nicht ausführen konnte, geriet er in große Dürftigkeit und starb
Nach seiner 1802 erfolgten Rückkehr wählte er Genf
zum Aufenthaltsort, wo er allgemein verehrt starb. Die vorzüglichsten
seiner Werke sind: »Briefe über ein schweizerisches Hirtenland«
(Bas. 1782);
»Voyage sur la scène des dix derniers
livres de l'Énéide«, mit topographische Untersuchungen über die zunehmende Verödung
der
Campagna von
Rom
[* 12] (1805; neue Ausg., Genf
1862; deutsch bearbeitet von
Schelle, Leipz. 1806, 2 Bde.);
»Recherches sur la nature et les lois de l'imagination« (Genf
1807, 2 Bde.);
»Pensées diverses sur divers objets du bien public« (das. 1815);
»Études de l'homme, ou recherches sur les facultés de
sentir et de penser« (das. 1821, 2 Bde.;
deutsch von
Gfrörer u. d. T.: »Philosophie der
Erfahrung, oder Untersuchung über den
Menschen und seine
Vermögen«, Stuttg. 1828, 2 Bde.);
»L'homme du
Midi et l'homme du
Nord«, Untersuchungen über den Einfluß des
Klimas(Genf
1824; deutsch, Leipz. 1825);
»La Scandinavie
et les
Alpes« (1826; deutsch,
Kiel
[* 13] 1827) und
»Souvenirs, écrits en 1831« (2. Ausg., Zür. 1833).
(spr. bongtuh),Eugène, franz. Finanzmann, geb. 1824, besuchte die polytechnische
Schule zu
Paris, war bei mehreren
Eisenbahnen beschäftigt, ward dann nach
Österreich
[* 14] in die Leitung der Staatsbahn berufen
und bald zum Generaldirektor der Südbahn ernannt. Nebenbei betrieb er mit Rothschildschem
Geld gewagte
Spekulationen, errichtete
in
Österreich und
Frankreich mehrereFabriken und baute
Eisenbahnen. Nachdem er 1873 den größten Teil
seines
Vermögens verloren und sich mit
Rothschild verfeindet hatte, schied er aus seiner
Stellung als Generaldirektor der Südbahn
aus und gründete 1880 mit den
Geldern der
Legitimisten und
Klerikalen die
Union générale in
Paris, welche anfangs glänzende
Geschäfte machte, sich mit der Österreichischen Länderbank verband und den
Bau mehrerer ungarischer
und der serbischen
Bahnen übernahm. Im Wettkampf mit
Rothschild brachte Bontoux diesem Gegner 1881 große Verluste bei, eine zweite
Kontermine Anfang 1882 mißlang aber, und die
Union générale fallierte. Bontoux wurde 1883 zu Gefängnis verurteilt.
dann auch der nach dem Reingewinn
bemessene Lohnteil, welchen der
Arbeiter bei dem Gewinnbeteiligungssystem erhält, insbesondere als
Gegensatz zum
Zins und zur
Dividende, welche auf das
Kapital entfallen (vgl.
Arbeitslohn).