Der erst zwölfjährige
Jakob VI. berief ein
Parlament, nach dessen
AusspruchMorton abdankte. Aber schon 1578 versöhnte er
sich mit seinen Gegnern, von denen
Atholl im April 1579 vergiftet wurde, und trat von neuem an die
Spitze der Staatsgeschäfte.
Man nahm endlich seinen
Anteil an
DarnleysMord als Vorwand, ihn zu verderben. Das deshalb niedergesetzte
Gericht erklärte ihn der
Teilnahme an jenem für schuldig, und er wurde, ohne daß
Elisabeth ihn zu retten vermochte, zu
Edinburg
[* 2] enthauptet.
15) Archibald, ein
Neffe des vorigen, der fünfte
Graf von
Morton, mußte bei den innern
Unruhen in
Schottland 1584 nachEngland
flüchten, kehrte aber bald wieder zurück und wurde in seine
Würden wieder eingesetzt. Er starb 1588.
Da er keine männlichen
Nachkommen hinterließ, fielen seine
Güter und
Titel teils an die Douglas von
Lochleven, eine Seitenlinie des
Geschlechts, die auch
den Grafentitel von
Morton erbte, teils an die Douglas von Glenbervie.
Indessen fiel dasselbe bald wieder in die
Hände der
Polen, die schwedische
Armee ward über die
Düna zurückgedrängt,
und Douglas, seit kurzem auch
Generalgouverneur von
Livland, sah sich genötigt, zur
Erhaltung seiner
Truppen von der
Provinz die schwersten
Opfer zu verlangen, wodurch der Bedrückung freier Spielraum gegeben wurde. Nach den
Friedensschlüssen von
Oliva und Cardes
kehrte er nach
Schweden zurück, wo er in
Stockholm
[* 13] starb. Von ihm stammen die noch blühenden
schwedischen
Grafen von Douglas ab.
Vgl.
Hume of Godscroft,
History of Douglas (Edinb. 1743, 2 Bde.).
(spr. dógglas),StephanArnold, nordamerikan. Staatsmann, geb. zu
Brandon im
StaatVermont,
ließ sich 1833 zu
Winchester im
StaatIllinois nieder und eröffnete hier eine
Schule, die ihm die
Mittel zur Fortsetzung seiner
begonnenen juristischen
Studien gewährte. Im März 1834 ward er
Sachwalter beim obersten
Gerichtshof in
Illinois und erwarb
sich hier bald einen so ausgezeichneten
Ruf, daß er bereits 1835 von derLegislatur zum Generalanwalt
des
Staats ernannt ward. In rascher
Folge ward er dann Mitglied der Staatslegislatur,
Registrator des Land office,
Staatssekretär
und 1841
Beisitzer des obersten
Gerichtshofs. 1843 ward er für
Illinois zum Mitglied des Repräsentantenhauses und 1847 zum
Mitglied des Bundessenats gewählt,
dem er, stets von neuem gewählt, bis an sein Ende angehörte.
Aber als prinzipieller Verteidiger der Selbständigkeit der einzelnen
Staaten opponierte er, als
Buchanan,
dem er als Präsidentschaftskandidat 1856 unterlegen
war, dem
Volk von
Kansas eine
Konstitution aufzuzwingen suchte, durch welche die
Sklaverei gegen den
Willen der
Majorität eingeführt
wurde, verlor dadurch die
Gunst der südlichen
Demokratie, gewann aber die der nördlichen, deren
Hilfe er bei den bevorstehenden
Wahlen bedurfte. 1860 trat Douglas zum drittenmal als Präsidentschaftskandidat auf.
Auf einem
Konvent der demokratischen
Partei zu
Charleston sprach sich zwar die Mehrheit für ihn aus; doch verweigerten die
Vertreter des
Südens, durch Douglas' Verhalten in der Kansasfrage erbittert, dem Majoritätsbeschluß ihre
Anerkennung und verließen
die Versammlung. Obwohl nun die demokratischen Delegierten der Nordstaaten in
Baltimore
[* 14] Douglas fast einstimmig zum
Kandidaten der
Partei ernannten, so verharrten doch die der Südstaaten bei ihrem
Widerspruch und stellten in der
Person Breckenridges
einen besondern
Kandidaten auf, wodurch sich die
Stimmen der
Demokratie zersplitterten und der
Sieg derRepublikaner herbeigeführt
ward. Obwohl Douglas bei der Präsidentenwahl
AbrahamLincoln unterlag, hielt er doch beimAbfall der Südstaaten
treu zur
Union. Von
Lincoln zum
Generalmajor in der
Armee ernannt, starb er in
Chicago.
(spr. dógg-las),Frederic, ein nordamerikan.
Mulatte, der sich als Redner und Schriftsteller einen gewissen
Namen gemacht hat, geb. 1817 von einer Sklavin
auf einer der
Plantagen des
ColonelLloyd in
Maryland
(GrafschaftTalbot), lernte trotz
¶
mehr
des Widerstandes, den sein Herr seinem Lerntrieb entgegensetzte, schreiben, lesen und rechnen. 1832 kaufte ihn ein Schiffbauer
in Baltimore, dem er aber 1838 entlief. Er gelangte glücklich nach New Bedford in Massachusetts, wo er Arbeit fand und den Namen
Douglass annahm. Durch die Bekanntschaft mit WilliamLloydGarrison erhielt er hilfreiche Unterstützung zur weitern
Selbstausbildung, und da er bei verschiedenen Antisklavereiversammlungen in kurzer Zeit eine überraschende rednerische Kraft
[* 16] entwickelte, so ward er 1841 als Agent der Antisklavereigesellschaft in Massachusetts angestellt, als welcher er vier Jahre
lang die Staaten von Neuengland bereiste. 1845 besuchte er England, wo er als Redner großes Aufsehen machte
und seine Autobiographie »Live of an American slave«, nachmals erweitert unter dem Titel: »My bondage and my freedom« (deutsch,
Hamb. 1860),