Generalauditoriat zu
Berlin,
[* 2] 1835 Mitglied desselben, seit 1851
Justitiarius beim
Kriegsministerium, 1854 Mitglied des
Staatsrats
und 1857
Generalauditeur der preußischen
Armee. Fleck nahm regen
Anteil an den Vorarbeiten zu sämtlichen seit 1843 ergangenen
preußischen Militärgesetzen und
-Verordnungen und war während einer langen
Reihe von
JahrenLehrer des Militärrechts an der
Kriegsakademie zu
Berlin. 1872 ward er in das preußische
Herrenhaus berufen, feierte sein 50jähriges
Dienstjubiläum, bei welcher Gelegenheit ihm der
Rang eines
Generalleutnants verliehen wurde, und starb Fleck redigierte
die letzten
Bände der 1835 unter seiner Mitwirkung begründeten und bis 1867 fortgesetzten preußischen Militärgesetzsammlung, 1873 und 1875 noch
zwei Nachträge dazu. Von seinen
Schriften sind hervorzuheben: »Erläuterungen zu den (ältern) preußischen
Kriegsartikeln«
(1839, 1844, 1850);
»Strafverfahren der preußischen Militärgerichte« (1840, 1845);
Burgruine im Elsaß, nordwestlich von
Weißenburg;
[* 7]
die
Burg, im 11. Jahrh. auf einem 42 m hohen, steil
aufragenden
Felsen angelegt und im 15. u. 16. Jahrh. zu ihrer gegenwärtigen
Gestalt ausgebaut, war im
Mittelalter Sitz einer schon seit dem 9. Jahrh. bestehenden Herrschaft.
S. Tafel
»Burgen«,
[* 8] Fig. 1.
besonders Bleichpräparate, wie
Eau de Javelle, welches
Obstflecke aus weißer Wäsche beseitigt, oder
Benzin (Brönnersches Fleckwasser), eine Mischung von
Benzin mitAlkohol
und
Ammoniak (englisches Fleckwasser), eine Mischung von
Äther,
Alkohol und
Salmiakgeist (Buchnersches Fleckwasser) zum Ausmachen von Fettflecken;
(ChiropterafrugivoraWagn.), Unterordnung der
Handflügler
[* 9]
(Chiroptera),
Tiere von verhälnismäßig ^[richtig:
verhältnismäßig] bedeutender Körpergröße mit meist spitzer, gestreckter Schnauze, kurzem, rudimentärem
Schwanz, dreigliederigem, meist mit einer
Kralle versehenem Zeigefinger und kleinem äußern
Ohr.
[* 10] Sie bewohnen die
Wälder der
heißen Gegenden
Afrikas, Südasiens und
Australiens, unternehmen in größern
Scharen weite
Wanderungen, nähren sich von süßen,
saftigen
Früchten, zum Teil auch von
Insekten
[* 11] und richten in
Pflanzungen oft bedeutenden
Schaden an. Sie
sind Nachttiere wie die
Fledermäuse, fliegen rasch und lebhaft, nicht eben hoch, sind bei
Tage sehr furchtsam und hängen
in großer Zahl,
Kopf und Leib mit der
Flughaut umhüllt, an
Bäumen.
Sie klettern und laufen ziemlich geschickt, schreien viel und werden in der Gefangenschaft leicht zahm.
Das Weibchen wirft ein oder zwei
Junge und trägt diese im
Flug mit sich herum. Ihr
Fleisch ist trotz eines unangenehmen Bisamgeruchs
wohlschmeckend, auch der
Pelz soll verwertbar sein. Der fliegende
Hund
(Flatterhund,
fliegender Fuchs,
Kalong, Pteropus edulis
Geoffr., s. Tafel
»Handflügler«) ist 40
cm lang, 1,5 m breit, mit hundeartiger Schnauze, nackten, langen,
zugespitzten
Ohren, sehr entwickelter
Flughaut, ohne
Schwanz, schwarz, am
Kopf und
Hals rostgelbrot. Er lebt in
Ostindien
[* 12] und dem
Archipel in unzähliger
Menge, verwüstet die Obstgärten, hält sich gut in der Gefangenschaft und frißt dann auch
Fleisch.
Die Flederhunde sind Gegenstand vieler Fabeleien; man erblickte in ihnen die entsetzlichen
Vampire, obwohl sie
niemals
Blut saugen. Die
Hindu halten sie heilig.
(ChiropterainsectivoraWagn.), Unterordnung der
Handflügler
(Chiroptera),
Tiere mit kurzer Schnauze, unvollständig
entwickeltem, krallenlosem Zeigefinger und großen, mit Klappendedeckten
Ohren. Zur ersten
Gruppe dieser
Tiere, den
Blattnasen
[* 13] (IstiophoraSpix.), gehören Fledermäuse, deren
Nase
[* 14] mit einem mehr oder weniger entwickelten, die Nasenlöcher
umgebenden häutigen Besatz versehen ist. Ist derselbe vollständig, so besteht er aus einem hufeisenförmigen, nach der
Schnauzenspitze konvexen
Stück, in dessen Konkavität sich ein zweites sattelförmiges, nach hinten häufig sich in einen
Fortsatz erhebendes
Stück findet.
Überragt wird dies durch ein mit breiterBasis entspringendes, lanzettförmig zugespitztes Nasenblatt.
Die hierher gehörigen Fledermäuse finden sich in den heißen und gemäßigten
Ländern aller
Erdteile, nähren sich von
Insekten, die
meisten von ihnen saugen aber
Blut, und einige fressen
Früchte. Sie zerfallen in fünf
Familien, von denen die der
Blattnasen
(PhyllostomataWagn.) die heißen Gegenden des neuen
Kontinents und seine
Inseln bewohnt. Man findet sie
meist in großen Wäldern, in hohlen
Stämmen, zwischen Blättern, mehr einzeln als gesellig.
Die Blutsauger fallen
Pferde,
[* 15]
Esel,
Maultiere,
Kühe,
Hühner,
[* 16] auch den
Menschen an, erzeugen fast schmerzlos eine sehr kleine,
flache
Wunde und saugen aus dieser
Blut aus, dessen
Menge aber zu unbedeutend ist, um die gebissenen
Tiere
wesentlich zu benachteiligen. Nur wenn mehrere ein
Tier in mehreren aufeinander folgenden
Nächten angreifen, kann dasselbe
durch den Blutverlust leiden. Wie die
Wunde erzeugt wird, ist noch nicht sicher festgestellt; daß die Fledermäuse dabei mit den
Flughäuten
fächeln,
¶
in Brasilien
[* 18] und Guayana. Er wird 16 cm lang und 70 cm breit, hat einen dicken, langen Kopf mit sehr vorgezogener
Schnauze, große, länglichrunde Ohren, ein kleines, schmales, lanzettartiges Nasenplättchen auf breitem Stiel, zwei große,
nackte Warzen vorn auf der Unterlippe und eine glatte Oberlippe. Der Pelz ist oben dunkelbraun, unten gelblich graubraun, die
Flughaut braun. Er lebt hauptsächlich von Insekten und Früchten, gehört aber erweislich nicht zu den Blutsaugern.
Zur Familie der MegadermataWagn. gehören die indische Leiernase(Megaderma lyra Geoffr.), mit ungemein
stark entwickelter Hautwucherung an der Nase, und die ägyptische Klappnase (Rhinopoma microphyllum Geoffr.).
Diese ist etwa 5 cm lang, mit fast ebenso langem, dünnem Schwanz und 20 cm Flugbreite, langhaarig, lichtgrau. Sie findet sich
in so großen Scharen in Höhlen und Mauerlöchern, daß ihr Kot den Boden in starker Schicht bedeckt. Wahrscheinlich
stammt also von ihr wenigstens ein Teil des in den Handel kommenden Fledermausguanos. In Europa
[* 19] findet sich die Familie der Hufeisennasen(RhinolophinaWagn.), mit sehr stark entwickeltem Nasenaufsatz, ohne häutig entwickelten Ohrdeckel, mit breiten, verhältnismäßig
kurzen Flughäuten und sehr kurzem Schwanz.
Die kleine Hufeisennase (RhinolophushippocrepisBonap.), 6 cm lang, 22 cm breit, ist grauweißlich, oben etwas
dunkler, lebt in Höhlen, Mauerlöchern, unterirdischen Gewölben etc., oft zu Hunderten, von Südengland bis zum Kaukasus, hält
ziemlich lange Winterschlaf, fliegt erst bei eintretender Dunkelheit und sehr unsicher, lebt von Insekten, saugt aber auch
Blut, z. B. von andern Fledermäusen und Tauben,
[* 20] wirft gewöhnlich zwei Junge. Häufiger ist die große
Hufeisennase (R. ferrum equinum Keys. et Blas.),
welche 9 cm lang und über 30 cm breit wird, eine sehr große Nasenplatte und ein ziemlich großes Ohr hat; das Männchen ist
oben aschgrau, unten hellgrau, das Weibchen oben licht rötlichbraun, unten rötlichgrau. Sie findet sich in
Mitteleuropa bis Algerien
[* 21] und dem Libanon, geht im Sommer im Gebirge bis 2000 m, lebt gesellig, erscheint im ersten Frühjahr
abends spät und fliegt nicht sehr gewandt u. nicht hoch. - Die zur zweiten Gruppe der Fledermäuse, den Glattnasen (GymnorhinaWagn.),
gehörenden Tiere haben keinen blattartigen Anhang auf der Nase, aber stets einen Ohrdeckel; sie finden
sich überall, nur nicht in kalten Gegenden, am häufigsten in südlichen Ländern, leben meist an dunkeln, einsamen Orten,
bisweilen in Wäldern, zwischen dem Laub, auch in einzeln stehenden hohlen Bäumen, in Höhlen und Schluchten, Gewölben, Ruinen,
im Gebirge und in der Ebene, selbst an den Küsten.
Gewöhnlich leben sie gesellig, und besonders zum Winterschlaf scharen sie sich zusammen. Diesen beginnen sie früh im Herbst
und dehnen ihn ziemlich weit bis ins Frühjahr aus. Die meisten fliegen während der Dämmerung und in den ersten Nachtstunden,
ruhen von Mitternacht bis gegen Morgen und jagen dann abermals. Sie fliegen sehr gewandt und entgehen Raubvögeln
durch geschickte Wendungen. Sie klettern auch gut, laufen aber auf der Erde sehr ungeschickt. Die Nahrung besteht aus Insekten,
namentlich Nachtschmetterlingen, Eintagsfliegen, Käfern etc.; sie vertilgen deren eine große Zahl und werden dadurch sehr
nützlich.
Gesichts- und Geruchssinn sind wenig, Gehör
[* 22] und Gefühl aber auffallend stark entwickelt; die Stimme besteht
in einem starken, pfeifenden Zwitschern, bisweilen in durchdringendem Geschrei. Sie werfen 1-2
Junge, welche, an den Zitzen
hängend, von der Mutter im Flug herumgetragen werden. Sie lassen sich zähmen und werden oft sehr zutraulich. Von den drei
Familien ist die der VespertilioninaWagn. am wichtigsten. Zur GattungPlecotus Geoffr. gehört die gemeine
Ohrenfledermaus (P. auritus Keys. et Blas.,
s. Tafel »Handflügler«).
Sie ist 8,4 cm lang, 24 cm breit, mit 3,5 cm langen Ohren; der Pelz ist graubraun, unten etwas heller, das Gesicht
[* 23] bis an den Hinterrand
der Nasenlöcher lang behaart mit langen, weißen Barthaaren; Flughaut und Ohren sind licht graubraun.
Sie findet sich in Europa bis 60° nördl. Br., in Nordafrika, Westasien und Ostindien, ist bei uns eine der gemeinsten Arten,
lebt gern in der Nähe menschlicher Wohnungen, fliegt ziemlich spät nachts und ziemlich hoch, nicht sehr schnell, besonders
an lichten Stellen im Wald, in Baumgärten, Alleen, schläft bei Tag und im Winter in Gebäuden und hohlen
Bäumen und erscheint spät im Frühjahr.
Zur GattungVesperugo Keys. et Blas.
gehört die früh fliegende Fledermaus (V. noctula Keys. et Blas.,
s. Tafel »Handflügler«); sie wird 11 cm lang, 37,2 cm breit, ist rötlichbraun, an den Ohren und Flughäuten dunkel
schwarzbraun, findet sich in Europa bis Norddeutschland, fliegt hoch, erscheint abends zuerst, oft schon einige Stunden vor
Sonnenuntergang, lebt meist in Wäldern, in der Nähe menschlicher Wohnungen nur, wenn ausgedehnte Baumpflanzungen vorhanden
sind; sie ist äußerst gefräßig und hält langen, tiefen Winterschlaf.
Die Zwergfledermaus (V. pipistrellus Keys. et Blas.)
ist 6,7 cm lang, 17-18 cm breit, oberseits gelblich rostbraun, unterseits mehr gelblichbraun, an den dickhäutigen
Ohr- und Flughäuten dunkel braunschwarz. Sie findet sich in ganz Europa und Asien
[* 24] bis zum 60.° nördl. Br. und ist in Deutschland
[* 25] die gemeinste Art. Abends erscheint sie sehr pünktlich, aber je nach Jahreszeit und Witterung zu verschiedener
Stunde. Ihr Flug ist sehr gewandt. Sie lebt sehr gesellig und schart sich namentlich während des kurzen und ununterbrochenen
Winterschlafs zu Hunderten und Tausenden, welche große Klumpen bilden.
Die Mopsfledermaus (Synotus barbastellus Keys. et Blas.,
s. Tafel »Handflügler«),
9 cm lang, 26 cm breit, oberseits dunkel schwarzbraun, unterseits etwas heller graubraun,
lebt in England, Frankreich, Italien,
[* 26] Deutschland, Schweden
[* 27] und der Krim,
[* 28] besonders in waldreichen, gebirgigen Gegenden, auch hoch
in den Alpen,
[* 29] überwintert meist einsam und hält sehr kurzen und ununterbrochenen Winterschlaf. Sie fliegt sehr früh und
bei jeder Witterung, meist an Waldrändern und in Baumgärten, seltener zwischen den Häusern der Dörfer,
und nährt sich hauptsächlich von Schmetterlingen; sie ist verträglich, einigermaßen zähmbar und hält ziemlich gut in der
Gefangenschaft aus.
Vgl. Koch, Das Wesentliche der Chiropteren (Wiesbad. 1865).