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dem Abzug der Besatzung schleiften die Franzosen die Festung, [* 2] und in diesem Zustand wurde die Stadt im Aachener Frieden (1748) an Österreich [* 3] zurückgegeben. Durch den Frieden von Campo Formio (1798) fiel [* 4] an Herkules III. von Este, Herzog von Modena, als Entschädigung, nach dessen Tod 1803 an den Erzherzog Ferdinand, 1806 aber an Baden. [* 5] 1821 ward der erzbischöfliche Stuhl von Konstanz [* 6] nach Freiburg verlegt. Am fand hier ein Gefecht zwischen den badischen Aufständischen und den deutschen Bundestruppen statt, welch letztere siegten und 24. April die Stadt einnahmen.
Nachdem Ende Juli 1849 die »provisorische Regentschaft« vor dem Anzug der Preußen [* 7] Karlsruhe [* 8] verlassen hatte, nahm dieselbe in Freiburg ihren Sitz, sowie sich auch hier die Reste der Insurgenten unter Sigel sammelten, aber beim Herannahen der Preußen die Stadt räumten, welche von diesen 7. Juli besetzt und erst 1851 wieder geräumt wurde. Seit Anfang der 60er Jahre hat Freiburg einen erheblichen Aufschwung genommen.
Vgl. Schreiber, Urkundenbuch der Stadt Freiburg (Freib. 1828-29, 2 Bde.);
Derselbe, Geschichte der Stadt und Universität Freiburg (das. 1857-60, 7 Tle.);
Bader, Geschichte der Stadt Freiburg (das. 1882-83, 2 Bde.);
»Zeitschrift der Gesellschaft zur Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau etc.«
2) Freiburg (Freyburg) an der Unstrut, Stadt im preuß. Regierungsbezirk Merseburg, [* 9] Kreis [* 10] Querfurt, an der Unstrut, hat ein Amtsgericht, eine Stadtkirche in halb gotischem, halb romanischem Stil mit zwei Türmen und (1885) 3142 evang. Einwohner, welche Acker- und Weinbau, Fabrikation von Schaumwein, Zement, Knochenmehl, Papier, Holzstoff [* 11] und Ziegelsteinen betreiben. Auf dem Marktplatz steht die Statue des Herzogs Christian IV. von Sachsen-Weißenfels, und unmittelbar über der Stadt erhebt sich das alte, von Ludwig dem Springer um 1062 erbaute und nach seiner Zerstörung durch den Erzbischof von Magdeburg [* 12] (1139) vom Landgrafen Ludwig dem Eisernen wieder aufgebaute (lebendige Mauer), in seiner jetzigen Gestalt aber größtenteils von den Herzögen von Sachsen-Weißenfels herrührende Bergschloß Neuenburg [* 13] mit Kapelle, Bankettsaal, Wartturm, welches jetzt als Wirtschaftsgebäude des dazu gehörigen Kammergutes dient.
In der Nähe von Freiburg ist der »Edelacker«, welchen der Sage nach unter Ludwig dem Eisernen der die Bauern arg bedrückende Adel, zur Strafe vor den Pflug [* 14] gespannt, umackern mußte. Die Stadt ist so alt wie die Burg; 1293 wurde sie vom König Adolf von Nassau erobert und verwüstet, von Friedrich dem Freidigen wieder aufgebaut. Am kam es hier zu einem Gefecht zwischen den Preußen unter Henckel v. Donnersmark und einigen polnischen Bataillonen, denen ein großer Trupp österreichischer Gefangener abgenommen wurde. In F. starb der Turnvater Jahn.
3) Freiburg unterm Fürstenstein, Stadt im preuß. Regierungsbezirk Breslau, [* 15] Kreis Schweidnitz, [* 16] 279 m ü. M., an der Polsnitz und der Linie Breslau-Sorau-Halbstadt der Preußischen Staatsbahn, hat ein Amtsgericht, eine evangelische und eine kath. Pfarrkirche, ein Realprogymnasium, Aktiengesellschaft für schlesische Leinenindustrie, sehr bedeutende Uhrenfabrikation (1600 Arbeiter), Emailwarenfabrikation und (1885) mit der Garnison (ein Infanteriebataillon Nr. 10) 9014 Einw., darunter 2400 Katholiken. In der Nähe das alte und neue Schloß Fürstenstein sowie die 1840 zur freien Standesherrschaft Fürstenstein erhobenen Majoratsherrschaften Fürstenstein, Waldenburg [* 17] und Friedland.
4) Freiburg im Üchtland in der Schweiz), [* 18] s. Freiburg, Kanton [* 19] (S. 638).
5) in Hannover, [* 20] Flecken im preuß. Regierungsbezirk Stade, [* 21] Kreis Kehdingen, in fruchtbarer Marschgegend unweit der Elbe, zu der ein schiffbarer Kanal [* 22] führt, hat ein Amtsgericht, ein Landratsamt, eine evang. Pfarrkirche und (1885) 2281 Einw., welche Korn- und Viehhandel, Schiffahrt und Fischerei [* 23] betreiben. - Das Amt Freiburg umfaßt das alte Land Kehdingen zwischen Schwinge und Oste, vorzugsweise Marsch-, aber auch Moorland mit Ackerbau, vortrefflicher Viehzucht und [* 24] Schiffahrt.
6) Neu-Freiburg, deutsche Kolonie in Brasilien, [* 25] s. Novo Friburgo. ^[richtig; Nova Friburgo.]