alte freiherrliche
Familie, in
Westfalen
[* 8] und dem
Rheinland begütert, genannt nach
dem
Schloß an der
Ruhr; als Stammvater erscheint 1219
Hermann von Fürstenberg urkundlich. Viele
Glieder
[* 9] der
Familie kämpften als Ordensritter
in
Livland,
[* 10] und im 16. Jahrh. ließ sich ein
Zweig der
Fürstenberge in
Kurland nieder, wo er 1780 erlosch. Die
in
Deutschland
[* 11] gebliebene
Linie ward 1660 in den Reichsfreiherrenstand erhoben und blüht in zwei
Linien: der ältern westfälischen
oder freiherrlichen und der jüngern oder rheinländischen, seit 1840 gräflichen
Linie. Namhafte
Glieder dieser
Familie sind:
2)
Ferdinand von, Sohn des kurzmainz. ^[richtig: kurmainz.]
RatsFriedrich von Fürstenberg, 1661
Bischof von
Paderborn, guter lateinischer
Dichter und
Herausgeber der
»Monumenta Paderbornensia« (1672). Seine
Poesien finden sich in »Poëmata VII illustrium virorum«
(Amsterd. 1672).
Fürstenberg, fast unumschränkt herrschend, stellte sehr bald den
Kredit wieder her, förderte
Ackerbau und
Gewerbe, namentlich den Leinwandhandel,
verbesserte die
Justizverwaltung, regelte das Polizeiwesen, munterte die
Geistlichkeit zu Erwerbung höherer
Bildung auf, reformierte
die
Schulen, verbesserte das Militärwesen durch eine der
Landwehr ähnliche
Volksbewaffnung und durch
Gründung einer
Militärakademie
und gab durch
Hofmann dem Land eine Medizinalordnung, die erste und vorzüglichste ihrer Art in
Deutschland.
Als 1780 derErzherzogMaximilianFranz zum
Koadjutor ernannt wurde, legte Fürstenberg seine Ministerstelle nieder,
blieb aber als
Generalvikar ununterbrochen für die Wohlfahrt des
Landes thätig und machte sich namentlich durch Verbesserung
des Volksunterrichts,
Reform des
Gymnasiums und Errichtung einer vollständigen
Universität zu
Münster sowie eines Priesterseminars
sehr verdient. Nachdem er 1807 auch das Generalvikariat niedergelegt hatte, starb er in
Münster.
4)
FranzEgon,
Graf von Fürstenberg-Stammheim, geb. zu Herdringen bei
Arnsberg, der jüngern
Linie angehörig, ward 1840 in
den Grafenstand erhoben und machte sich als warmer
Freund derKunst sowie durch seine Beteiligung an den
politischen
Fragen der Zeit bekannt; seine Kunstliebe hat er namentlich durch Beförderung des
Kölner
[* 18] Dombaues und durch die
Erbauung der Apollinariskirche bei
Remagen bethätigt. Nachdem er einigen
Provinziallandtagen und auch den
Vereinigten
[* 19]
Landtagen
von 1847 und 1848 beigewohnt, trat er 1849 in die Erste
Kammer.
Fürstenberg übte auf die
Entwickelung der
Tierheilkunde
der neuern Zeit einen bedeutenden Einfluß aus, indem er in seinen Werken die
Resultate sehr gründlicher eigner wissenschaftlicher
Forschung niederlegte und außerdem den jüngern
Tierärzten ein Vorbild bei wissenschaftlichen Untersuchungen war. Auch lieferte
er in seinen
Arbeiten, namentlich in dem klassischen Werk über die
Krätzmilben, zahlreiche Beiträge zur vergleichenden
Pathologie.
die
Verbindung deutscher
Reichsfürsten, welche
Friedrich d. Gr. 1785 stiftete, um den Absichten
KaiserJosephs II., die bestehende
Reichsverfassung zu verändern und die österreichische Macht in Süddeutschland auszubreiten,
wie sie sich besonders im
Projekt,
Belgien
[* 23] gegen
Bayern
[* 24] auszutauschen, kundgaben, entgegenzutreten. Derselbe sollte nach
Friedrichs
eignen
Worten »kein Trutzbündnis« sein, sondern nur den
Zweck haben, »die
Rechte und
Freiheiten der deutschen
Fürsten zu behaupten, die Besitzungen eines jeden zu sichern und zu verhindern,
daß ein herrschsüchtiger und unternehmender
Kaiser einmal die ganze deutsche
Verfassung umstürze, indem er sie stückweise
zerbricht«. Der Vorteil des
Bundes beruhe darin, »daß, wenn derKaiser seine Macht mißbrauchen wolle,
die vereinigte
Stimme des ganzen Reichskörpers ihm
Gesinnungen der Mäßigung einflößen könnte, oder, wenn er
Gewalt brauchte,
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