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Gouda - Gouin
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Gouda (auch Ter-Gouwe), Stadt in der niederländ. Provinz Südholland, nordöstlich von Rotterdam, / 140
Goudchaux (spr. gudscho), Michel, franz. Journalist und Staatsmann, geb. 1797 zu Paris, ward 1821 nach / 156
Gouden Willem s. Wilhelmsdor. / 4
Goudimel (spr. gudimell, oft unrichtig Gaudimel), Claude, Komponist, geboren um 1500 zu Vaison bei Avignon, / 164
Goudulin (spr. gudüläng, Godolin, Goudelin, Goudouli), Pierre de, der beste der spätern provençalischen / 258
Gough (spr. ghöff), Hugh, Viscount, engl. Feldherr, geb. 3. Nov. 1779 zu Woodstown in der Grafschaft / 260
Gouin (spr. gu-äng), Alexandre, franz. Finanzmann, geb. 26. Jan. 1792 zu Tours, ward Bankier und / 217
Amsdorf - Amsterdam
* 4
Amsterdam .
(auch
Ter-Gouwe ), Stadt in der niederländ.
Provinz
Südholland , nordöstlich von
Rotterdam ,
[* 2 ] an der
Holländischen
Yssel und der Gouwe und an den
Eisenbahnen
Utrecht-Rotterdam und Gouda-Haag, altertümlich gebaut, mit breiten Kanalstraßen, hat 5
Kirchen
(darunter die große St. Janskirche mit 45 farbenprächtigen Glasfenstern, von denen die 12 besten 1555-77 von
den
Brüdern
Dirk und Wouter
Crabeth gemalt sind), eine städtische
Bibliothek , ein schönes
Rathaus (von 1449),
Gymnasium , eine
höhere Bürgerschule , große
Kaserne , ein
Hospital und (1885) 19,160 Einw. In industrieller Hinsicht ist
die Fabrikation von
Klinkern (aus dem Schlamm der
Yssel ) am wichtigsten, früher auch die von
Thonpfeifen . Außerdem hat
Gouda eine große Stearinkerzenfabrik und betreibt ansehnlichen Käsehandel. Der
Kanal
[* 3 ] von Gouda verbindet
Amsterdam
[* 4 ] mit dem
Leck . 1572 schloß
sich Gouda der
Erhebung gegen
Spanien
[* 5 ] an und gehörte zu den sechs
Städten , welche zu den Versammlungen der
Generalstaaten Abgeordnete
sandten.
(spr. gudscho),
Michel , franz. Journalist und Staatsmann, geb. 1797 zu
Paris ,
[* 6 ] ward 1821 nach seines
Vaters
Tod
Chef eines bedeutenden Handelshauses und 1826 in die Deputiertenkammer gewählt, wo er
zur
Opposition gehörte.
Bald nach der
Julirevolution ward er Mitglied des
Generalrats der Seine und später
Kriegszahlmeister
in
Straßburg ,
[* 7 ] doch wegen seiner
Opposition gegen die
Regierung 1834 dieser
Stelle wieder enthoben.
Später
nahm er thätigen
Anteil an der Redaktion des
»National « , in
dem er mit
Talent und großer Sachkenntnis die Finanzfragen behandelte.
Die
Februarrevolution von 1848 brachte ihn als Finanzminister in die provisorische
Regierung , welcher er aber nur elf
Tage angehörte.
Vom 28. Juni bis 25. Okt. 1848 war er abermals Finanzminister, und nochmals bekleidete er diese
Stelle , nachdem
Ludwig
Napoleon im
Dezember 1848
Präsident geworden war, bis 1851. Im J. 1857 in die
Gesetzgebende Versammlung gewählt, verweigerte
er den
Eid auf die
Verfassung und trat daher nicht ein. Er starb 27. Dez. 1862 in
Paris .
Willem, s. Wilhelmsdor.
Rom
* 8
Rom .
(spr. gudimell, oft unrichtig Gaudimel),
Claude ,
Komponist , geboren um 1500 zu
Vaison bei
Avignon , war wahrscheinlich
Schüler des Niederländers
Josquin des Prés , errichtete um 1540 zu
Rom
[* 8 ] eine Musikschule, aus der neben
Animuccia und
Nanini
auch
Palestrina hervorging, und fiel als
Opfer der
Bartholomäusnacht 24. Aug. 1572 in
Lyon .
[* 9 ] hat sich besonderes
Verdienst erworben als Verfasser von Tonsätzen zu den
Melodien des
Marot-Bezaschen
Psalters der französischen Calvinisten (1565),
welche acht Jahre später mit deutscher Textübersetzung von Lobwasser in
Leipzig
[* 10 ] erschienen und in
Deutschland
[* 11 ] den gleichen
Beifall fanden wie in
Frankreich .
Daß die
Melodien derselben nicht von Goudimels
Erfindung sind, geht aus dessen Vorrede zum genannten Werk
hervor, wo er sagt: »Nous avons adjousté au chant des pseaumes en ce petit volume
trois parties, etc.« Außerdem veröffentlichte er
Messen ,
Motetten , Tonsätze zu Horazischen
Oden und
Chansons , von welch letztern
ein Teil nebst gleichartigen
Arbeiten des
Orlando Lasso in einer 1574 zu
Lyon unter dem
Titel : »La fleur
des chansons etc.« herausgegebenen Sammlung erschien.
Toulouse (Stadt)
* 12
Toulouse .
(spr. gudüläng,
Godolin , Goudelin, Goudouli),
Pierre de, der
beste der spätern provençalischen Dichter,
geb. 1579 zu
Toulouse ,
[* 12 ] widmete sich der
Rechtswissenschaft und ward
Advokat , wendete sich aber dann ganz der
Poesie zu. Er hatte
seinen
Geist durch die
Lektüre der klassischen Dichter genährt und wählte für seine
Dichtungen die weiche,
bildsame und wohlklingende
provençalische Sprache .
Sein
Ruf verbreitete sich bald durch ganz Südfrankreich, in den
Schlössern
der
Großen wurden seine
Verse gesungen oder vorgetragen.
Der liebenswürdigste
Gesellschafter , war er überall willkommener
Gast , und nur seinem Dichtergenius folgend,
kümmerte er sich nicht um
Geld und
Gut . Infolge dieser Sorglosigkeit sah er allmählich sein kleines väterliches Besitztum
schwinden und wäre in die drückendste
Lage geraten, wenn der
Gemeinderat von
Toulouse ihm nicht eine
Pension von 300
Livres
bewilligt hätte, von welcher er fortan lebte.
Sein Ende nahe fühlend, ging er in das dortige Karmeliterkloster,
wo er 10. Sept. 1649 starb.
Spottiswoode - Sprache
* 13
Sprache .
Seine Gedichte, die aus
Chants royaux,
Balladen ,
Stanzen ,
Elegien und
Epigrammen bestehen, zeichnen sich weniger durch
Gedanken -
und Gefühlstiefe als durch
Anmut und durch den
Reiz der melodischen
Sprache
[* 13 ] aus, deren er sich bediente. Für das schönste
derselben gilt mit
Recht die
Ode auf den
Tod
Heinrichs IV. Ein in nordfranzösischer
Sprache abgefaßter
Chant royal trug bei den
Jeux floraux den
Preis davon. Seine Werke erschienen gesammelt unter dem
Titel : »Las obras de P. Goudulin«
(Toulouse 1648 und 1693;
Amsterd. 1700, 2 Bde.),
am besten herausgegeben von Cayla und
Paul
(»Œuvres complètes et poésies inédites« ,
Toulouse 1843, 2 Bde.). Auch wurden sie in das
Italienische ,
Spanische
[* 14 ] und
Lateinische übersetzt.
China und Japan
* 16
China .
(spr. ghöff),
Hugh ,
Viscount , engl.
Feldherr , geb. 3. Nov. 1779 zu Woodstown in der
Grafschaft
Limerick , trat 1794 in
die
Armee und diente zunächst im
Kapland und in
Westindien
[* 15 ] sowie seit 1809 auf der
Pyrenäischen Halbinsel . 1841 kommandierte
er als
Generalmajor die zum Opiumkrieg gegen
China
[* 16 ] bestimmten
Truppen . Im
Dezember 1842 zum
Baronet und
Generalleutnant erhoben,
erhielt er das Oberkommando in
Indien . Seine erste Waffenthat hier war sein
Sieg über die
Marathen bei Maharadschpur 29. Dez. 1843.
Noch
glänzendere Lorbeeren erwarb er sich in dem
Krieg mit den
Sikh , denen er bei Mudki (18. Dez. 1845) und Sobraon (10. Febr. 1846) zwei
entscheidende
Niederlagen beibrachte, deren
Folge die Abtretung des ganzen
Landes zwischen dem
Satledsch und dem
Bias an
England
war. Gough erhielt den Dank des
Parlaments und wurde 7. April 1846 zum
Baron Gough erhoben.
Als im
Herbst 1848 die
Sikh den
Krieg erneuerten, ging Gough sofort über den
Tschenab und lieferte dem Feind 13. Jan. 1849 die
Schlacht
von Chillianwallah, in der die
Engländer nur mit Mühe nach ansehnlichem Verlust das Schlachtfeld behaupteten. Die
Direktion
der
Ostindischen
Kompanie gedachte ihm bereits das
Kommando abzunehmen; allein schon 21. Febr. hatte Gough die
Sikh bei
Gudscharat wieder
angegriffen
und sie trotz hartnäckiger Gegenwehr fast aufgerieben. Die
Frucht dieser
Siege war die Einverleibung des
Pandschab
in das britische
Reich . Gough ward 14. Juni 1849 zum
Viscount Gough von
Gudscharat und
Limerick erhoben und kehrte
nach
England zurück; er trat ins
Oberhaus ein, wo er der liberalen
Partei angehörte, wurde 1862 zum
Feldmarschall befördert
und starb 2. März 1869 in
London .
[* 17 ]
Goujon - Gould
* 19
Seite 7.576.
(spr. gu-äng),
Alexandre , franz. Finanzmann, geb. 26. Jan. 1792 zu
Tours ,
[* 18 ] ward
Bankier und Mitglied des
Pariser
Handelsrats und trat 1831 als Deputierter des
Departements
Indre-et-Loire in die
Kammer , wo er stets für die
Regierung stimmte.
¶
mehr
Als indes 1837 das Disjunktionsgesetz, wodurch bei Verbrechen , die von Zivil - u. Militärpersonen gemeinschaftlich begangen
werden, jene vor die Jury , diese vor das Kriegsgericht gestellt werden sollten, zur Diskussion kam, votierte er mit der Opposition ,
hielt sich seitdem zum linken Zentrum und nahm 1839 an der Koalition gegen das Ministerium teil. Im Ministerium
Thiers vom 1. März 1840 übernahm er das Portefeuille des Handels , trat aber, nachdem er für die Umwandlung der Renten thätig
gewesen und das Gesetz in betreff der Arbeit der Kinder in den Fabriken zur Annahme gebracht, schon im Oktober d. J. mit allen
seinen Kollegen wieder ab. 1848 gehörte er als Mitglied der Nationalversammlung zur antirevolutionären
Partei und saß im Zentrum . 1857 wurde er in die Gesetzgebende Versammlung gewählt und 1867 zum Senator ernannt. Er starb 27. Mai 1872 in
Tours . - Sein Sohn Eugène , geb. 18. Sept. 1818 zu Tours , ebenfalls Bankier und während des Kriegs 1870/71 Maire
von Tours , war 1871-76 Mitglied der Nationalversammlung und gehörte zu der Gruppe Lavergne des rechten Zentrums ; seit 1876 ist er
Senator und nahm seinen Platz im linken Zentrum .