1)
Michael, poln. Schriftsteller, geb. 1810 im
GouvernementKiew,
[* 2] machte seine
Studien in
Warschau,
[* 3] wo er sich
am
Kampf der
Romantiker gegen den herrschenden Klassizismus beteiligte und durch Herausgabe seiner »Ukrainischen
Melodien« Bahnbrecher der ukrainischen Dichterschule wurde. Dann in
Kiew seinen
Wohnsitz nehmend, veröffentlichte er kritisch-litterarische
Briefe und Abhandlungen: »Literatura i krytyka«
(Wilna
[* 4] 1837-40, 3 Bde.) und »Korrespondencya
literacka« (das. 1842-43, 2 Bde.;
mit Fortsetzung, 1849);
2) Bronislaw, poln. Schriftsteller, geb. 1841, studierte in
Warschau und
Petersburg
[* 5] und ist gegenwärtig Gymnasiallehrer in
Czenstochowa. Er beschäftigt sich vorwiegend
mit slawischer
Philologie und Geschichte und schrieb: »Bulgarya i Bulgarowie«
(»Bulgarien
[* 6] und die
Bulgaren«) sowie viele Abhandlungen
über tschechische und kroatische Litteratur. Auch veröffentlichte er einige
Trauerspiele: »Msciwoj i Swanhilda« (1872),
das
Werkzeug zumGravieren, besteht aus einem gehärteten stählernen Stäbchen, welches
an einem Ende eine kleine
Schneide oder eine kleine
Spitze mit daranliegenden
Schneiden erhält, während am andern Ende ein
Heft angebracht ist. Nach Verschiedenheit der auszuführenden
Arbeiten ist der Grabstichel von verschiedener
Größe und Gestalt. Der
gemeine Grabstichel ist im
Querschnitt von der Form eines
Quadrats, dessen Seiten 2-3
mm messen; er wird dergestalt
schräg angeschliffen, daß die Schlifffläche
(Kappe) rautenförmig erscheint.
Der rautenförmige Grabstichel mit rhombischem
Querschnitt hat eine schärfere, zum
Einschneiden feiner
Linien geeignetere
Spitze. Aufwärts
gekrümmte Grabstichel finden Anwendung in solchen
Fällen, wo ein gerader
Stichel fast horizontal auf die
Arbeit
gelegt werden müßte; seltener gebraucht man abwärts gekrümmte und abgekröpfte Grabstichel. Der Messerzeiger ist
von dem keilförmigen
Querschnitt und der daraus hervorgehenden messerartigen Gestalt so genannt; der Spitzstichel unterscheidet
sich vom Messerzeiger bloß durch die gewölbte Gestalt der beiden Seitenflächen.
Der Justierzeiger ist ein ovaler Spitzstichel, der aber nicht von
oben, sondern schräg von der linken
Seite mit einer großen
Facette zugeschärft ist und dadurch eine viertelkreisförmige
Schneide erhält. Er wird von den Juwelieren
zum
Justieren der Edelsteinfassungen gebraucht. Flachstichel haben keine
Spitze, sondern eine schmälere oder breitere, geradlinige,
rechtwinkelig gegen die
Achse des
Stichels gestellte
Schneide. Dreieckige Flachstichel haben unten eine
breite, horizontale
Fläche, zu beiden Seiten zwei ganze schmale, senkrechte
Flächen und
oben einen aus zwei
Abdachungen gebildeten
Rücken.
Die Grabstichel mit bogenförmiger
Schneide heißen Boltstichel (Pollstichel) und gleichen dem Flachstichel, nur daß die untere
Fläche
der Quere nach konvex und demgemäß die
Schneide bogenförmig ist. Der Rundstichel ist von kreisförmigem
Querdurchschnitt, so daß die
Kappe elliptisch erscheint. Von diesem unterscheidet sich
der ovale
Stichel dadurch, daß sein
Querschnitt ein
Oval
[* 7] ist, dessen große
Achse senkrecht steht, und welches
oben in eine
Spitze ausläuft, wodurch es fast umgestürzt
herzförmig erscheint. Der zweispitzige Punktierstichel hat einerlei Form mit dem Flachstichel; doch
ist die
Schneide mit einer Einkerbung versehen, wodurch sie in zwei
Zacken geteilt wird, welche, spitzig zugeschliffen, zum
Einstechen von
Punkten gebraucht werden, womit etwa eine
Fläche ganz bedeckt werden soll.
(Mordwespen,
CrabroninaGerst.), Insektenfamilie aus der
Ordnung der
Hautflügler,
[* 8] vielgestaltige,
zierliche
Tiere mit meist gestieltem, oft langgestieltem
Hinterleib, meist kurzen, ungebrochenen
Fühlern, fast immer ovalen
Augen, meist deutlichen Nebenaugen, die Flügelwurzel mit den Hinterrand nicht erreichendem Vorderrücken, langen, schmalen,
nicht faltbaren Vorderflügeln, gedornten
Schienen und Tarsen, die Weibchen mit nicht abbrechendem Giftstachel.
Die Grabwespen sind über die ganze
Erde verbreitet, und man kennt gegen 1200
Arten. Die Weibchen legen ihre
Brutzellen
meist unter der
Erde, am Ende eines oft tiefen
Ganges, zuweilen auch in Holzpfählen, Baumzweigen etc. an; die
Larven leben
von
Insekten
[* 9] (Schmetterlingsraupen, Käferlarven), welche die
Mutter durch einen
Biß vollständig tötet oder durch einen
Stich mit dem Giftstachel lähmt. Im ersten
Fall bringt
sie der in einer offenen
Zelle
[* 10] hausenden
Larve täglich neues
Futter; im
letzten
Fall füllt sie die
Zelle mit so vielen Insektenkörpern, wie für die ganze
Lebensdauer der
Larve nötig sind, belegt
die
Zelle dann mit einem
Ei
[* 11] und verschließt sie.
Einige schmarotzende
Gattungen legen ihre
Eier
[* 12] in fremde, schon mit
Futter gefüllte
Zellen. Die gemeine
Sandwespe
(AmmophilasabulosaL.), 19 bis 22
mm lang, schwarz, am zweiten, dritten und vierten Hinterleibsring rot, auf dem letzten mit schwarzem
Fleck;
der Stiel des
Hinterleibs ist sehr lang und dünn, zweiringelig, länger als der hintere, spindelförmige
Teil. Sie gräbt an offenen, sandigen
Stellen ihre
Nester, bringt in jedes eine gelähmte große, wenig behaarte
Raupe, legt
ein
Ei und schließt das
Nest durch Steinchen etc. Die
Larve verpuppt sich nach vier
Wochen, und bald schlüpft dann die
Wespe
aus.
Die letzte
Generation desJahrs überwintert als
Larve oder
Puppe. Der bunte
Bienenwolf
(PhilanthuspictusFab.), 16
mm lang, schwarz, auf
Kopf und
Thorax dicht gekörnt, mattgelb, am Hinterrand des Prothorax, am Schildfleck,
Saum und
an den Seiten der Hinterleibsringe goldgelb, am untern Teil des
Gesichts und drei Stirnflecken weißgelb, an der Schenkelspitze,
denSchienen und Tarsen rostgelb, gräbt bis 30
cm lange
Gänge im
Sand und trägt auf jedes
Ei 4-6 Honigbienen
ein. Die
Wespe kommt im nächsten Juni zum Vorschein.
(spr. gratscha-),Bezirksstadt in
Bosnien
[* 13]
(Kreis
[* 14] Zvornik), an der Spreca, mit 6
Moscheen und (1885) 3350 meist
mohammedan. Einwohnern. Gracanica ist Sitz eines Bezirksgerichts
und Steueramts.
sunt,nonleguntur (lat., »es
ist griechisch, wird nicht gelesen«),
im
Mittelalter bei den
Lehrern, die selten der griechischen
Sprache
[* 15] kundig waren, der
übliche
Ausdruck, wenn sie bei ihren Vorlesungen auf eine griechische
Stelle stießen und dieselbe übersprangen;
daher sprichwörtlich
s. v. w. dies ist zu schwer, wird beiseite gelegt.
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