von Hoya stammten von
Heinrich I.,
Grafen von Stumpenhausen, ab, der 1204 die Herrschaft Hodenberg eroberte und von der
Burg Hoya den
Grafentitel annahm. 1290 und wiederum 1324 teilten sie sich in die
Linien und
Nienburg,
[* 2] von denen jene die sog. Niedere, diese
die Obere
Grafschaft besaß. Beide erloschen 1503, resp. 1582, worauf die
Grafschaft als Reichslehen unter
die
Linien des welfischen
Hauses verteilt wurde. Von dem
AmteThedinghausen, welches 1648 an
Schweden
[* 3] fiel, 1679 aber an
Braunschweig-Wolfenbüttel 1681 einen
Teil mit dem
FleckenThedinghausen.
Vgl.
Hüne, Geschichte der
Grafen von Hoya (»Hannöversches
Magazin« 1832 und 1842);
»Hoyer Urkundenbuch«
(hrsg. von Hodenberg, Hannov. 1855 bis 1856, 2 Bde.).
-
1825 wurde er in den
Ruhestand versetzt,
lebte dann in
Halle
[* 9] und starb Er schrieb »Handbuch der Pionierwissenschaft«
(Leipz. 1793-94, 2 Bde.; 2. Aufl.
1830);
Stadt im Herzogtum
Anhalt,
[* 13]
KreisBallenstedt, an der
Selke, 134 m ü. M., mit dem ehemaligen Residenzschloß der 1812 im
Mannesstamm erloschenen
LinieAnhalt-Schaumburg-Hoym (jetzt Landessiechenanstalt), hat eine Zuckerfabrik und (1885) 2989 evang.
Einwohner.
1)
KarlGeorgHeinrich,
Graf von, preuß. Staatsmann, geb. zu Poblotz in
Hinterpommern, studierte zu
Frankfurt
[* 14] a. O., ging 1761 zum
Militär über, blieb aber nicht lange dabei, sondern widmete sich
dem Finanzfach.
Schon 1762 wurde er
Kriegs- und Domänenrat, 1767 Geheimrat und zweiter Kammerdirektor. 1768 lernte
ihn
Friedrich d. Gr. selbst kennen und ernannte ihn 1769 zum Regierungspräsidenten in
Kleve und 1770 zum dirigierenden
Minister in
Schlesien,
[* 15] um welches sich Hoym sehr verdient machte.
FriedrichWilhelm II. erteilte
ihm 1786 die Grafenwürde und betraute ihn 1793 auch noch mit der
Verwaltung des neuerworbenen
Südpreußen; hier
gab Hoym durch büreaukratischen
Despotismus sowie schlechte
Verwaltung und Verschleuderung des
Staatsguts großen Anstoß und
veranlaßte das
SchwarzeBuch von
Held (s.
Held 2). Nach dem
TilsiterFrieden wurde Hoym quiesziert und starb auf seiner
Besitzung in
Dyhernfurt bei
Breslau.
[* 16]
Sein lateinisch-deutsches Glossarium zur heiligen
Schrift (abgedruckt in
Graffs »Diutiska«, 3. Bd.)
ist für die Geschichte der deutschen
Sprache von Bedeutung. Die merkwürdigste seiner
Schriften ist:
»De Universo libri XXII,
sive Etymologiarum opus«, eine Art von
Encyklopädie der damaligen Zeit. Eine (freilich sehr unvollständige)
Ausgabe seiner
Schriften besorgte G. Colvenerius
(Köln
[* 26] 1627, 6 Bde.).
(Ungarisch-Hradisch), Stadt mit eignem Gemeindestatut in
Mähren,
[* 27] in sehr fruchtbarer Gegend an der
March und der
Nordbahn, von welcher hier eine
Lokalbahn nach
Ungarisch-Ostra führt, ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Kreisgerichts,
einer Finanzbezirksdirektion und eines
Hauptsteueramtes, hat ein deutsches Realobergymnasium und ein tschechisches
Untergymnasium, ein stattliches
Rathaus, einen Franziskanerkonvent, eine Bierbrauerei,
[* 28]
Malz- und Zuckerfabrik, bedeutende
Getreide-
und Viehmärkte, Weinbau und (1880) 3659 Einw. (darunter 488
Juden). - Hradisch war bis 1780 eine
Festung,
[* 29] die 1469 bis 1473 durch
MatthiasCorvinus von
Ungarn
[* 30] vergeblich belagert wurde. Westlich von Hradisch das Dorf
Altstadt mit (1880) 2916 Einw.
Hier stand einst die Hauptstadt des großmährischen
Reichs, Wellehrad, 908 von den
Ungarn vollständig zerstört.
Dichterin ihrer Zeit, geboren um 920 aus einem alten sächsischen Adelsgeschlecht, trat in das Benediktinerinnenkloster zu
Gandersheim im Braunschweigischen und starb nach 968 daselbst. Wir verdanken ihr: sechs Dramen, in denen der Stil des Terenz
nachgeahmt wird, an die Stelle der Mädchengeschichten aber Legenden treten, deren Träger
[* 33] die Keuschheit predigen
oder retten;