Provinz des innern
China,
[* 2] so genannt, weil sie das Land im S. des großen
SeesTungting umfaßt,
in welchen sich der Hengkiang (Siang) und der Jüankiang ergießen, und der selber seine
Wasser durch
den Tungtingho zum
Jantsekiang entsendet. Die
Provinz hat ein
Areal von 215,555 qkm (3914 QM.) mit (1882) 21,002,604 Einw.
und ist durchweg ein Hügelland, die einzige
Ebene findet sich am Tungtingsee. Die nördliche Hälfte nimmtAnteil
am
Klima,
[* 3] an der
Fruchtbarkeit und der
Produktion der großen
Ebene (vgl.
Hupei); in den westlichen und südlichen Teil reicht
das sogen. Nanlinggebirge herein.
(CanisL., hierzu Tafel I [Hunderassen] und II
[Jagdhunde]),
[* 11] Raubtiergattung aus der
Familie der Hunde
[* 12]
(Canidae),
Zehengänger mit kleinem
Kopf, spitzer Schnauze, stumpfer, vorstehender
Nase,
[* 13] ziemlich schwachem
Hals, an den
Weichen eingezogenem
Rumpf, dünnen
Beinen, vorn meist fünf-, hinten vierzehigen
Füßen, stumpfen, nicht zurückziehbaren
Krallen, meist langem,
dichtem, zuweilen buschig behaartem
Schwanz, regelmäßig mit 6
Schneide-, je 1
Reiß-,
oben 3, unten 4
Lück-
und 3 Backenzähnen.
Die
Zunge ist glatt, Afterdrüsen fehlen, häufig aber findet sich an der Schwanzwurzel eine
Drüse. Die Hunde sind über die
ganze
Erde verbreitet, finden sich, oft sehr häufig, in
Steppen, Wäldern,
Wüsten, schweifen zum Teil
beständig umher oder leben in unterirdischen
Bauen und schlagen sich unter Umständen sämtlich in stärkere
Meuten zusammen.
Manche sind rein nächtliche, andre nur halbnächtliche
Tiere und manche vollkommene Tagfreunde. Sie laufen schnell und mit
größter
Ausdauer, schwimmen meist trefflich, klettern aber nicht wie die
Katzen
[* 14] und vermögen auch nicht
wie diese zu springen.
IhreSinne sind hoch entwickelt (besonders der
Geruch), sie zeigen sehr bedeutende geistige Fähigkeiten. Der zahme Hund übertrifft
in letzterer Beziehung jedes andre
Tier. Sie nähren sich von
Säugetieren und
Vögeln, fressen frische
Beute nicht lieber als
Aas, manche auch sehr gern
Knochen,
[* 15] außerdem
Fische,
[* 16]Reptilien,
Krebse,
Insekten,
[* 17] allerlei
Feld- und Gartenfrüchte,
Gras,
Knospen,
[* 18]
Wurzeln,
Moos. Sie werfen meist 4-6, bisweilen über 23
Junge, für welche die
Mutter aufs beste sorgt, während
der männliche Hund sie bisweilen feindlich behandelt.
Manche Hunde, welche sehr zahlreich auftreten, richten bedeutenden
Schaden an, andre vertilgen schädliche Nage-
und
Kerbtiere und werden durch Aufzehren von
Aas und Unrat nützlich; im allgemeinen überwiegt der Nutzen, den die
Hunde gewähren, sehr stark. Man kann zwei Abteilungen annehmen: Wölfe (Lupina), mit rundem Augenstern u. kurzem
Schwanz
(Hyänenhund,
Wolf, Hund,
Schakal,
Fenek);
Füchse (Vulpina), mit spaltenförmigem Augenstern und langem, buschigem
Schwanz
(Fuchs).
[* 19]
Man hat die
Gattung in 13 Untergattungen geteilt, von welchen 10 zu den
Wölfen und 3 zu den
Füchsen gerechnet werden. Zur Untergattung
Hund gehören vier
Tiere, in denen man die Stammväter aller Haushunde zu erkennen geglaubt hat:
Kolsum,
Buansu,
Adjag und Alpenhund.Gray vereinigt diese Hunde zu einer
Gruppe, welche er Urhunde (Cuon) nennt. Der
Kolsum
(Dole, C. dukhunensisGray), 1 m lang, mit 20
cm langem
Schwanz, 45-50
cm hoch, gleicht einem mittelgroßen
Windhund, ist gleichmäßig dicht braunrot,
unterseits, an der Schnauze, den
Ohren und
Füßen heller, ziemlich kurz behaart, bewohnt
Dekhan, die
Gebirge von
Nilgiri,
Balaghat,
Haidarabad und die östlich von der Koromandelküste gelegenen Waldgegenden, lebt fast zurückgezogen
in den
Dschangeln, jagt in
Meuten, ohne zu bellen, und bewältigt fast jedes
Tier mit Ausnahme des
Elefanten und
Nashorns; den
Menschen greift er nicht an. Ihm sehr ähnlich ist der
Buansu (Ramhun, C. primaevusGray), 1,15 m lang, mit 35
cm langem
Schwanz, 53
cm hoch, mit ziemlich langem, dichtem, dunkel rostrotem, auf dem
Rücken gesprenkeltem, unterseits rötlichgelbem
Pelz, lebt in
Kaschmir,
[* 20] brüllt beim
Jagen und greift namentlich größere
Tiere an.
Jung eingefangen, wird er sehr zahm.
Der
Adjag(C. rutilansGray), auf den
Sundainseln und in
Japan, steht den beiden erstern sehr nahe, ist gelblich
fuchsrot, lebt an der
Küste von Seeschildkröten, findet sich aber auch im
Gebirge, überfällt nachts
Ziegen und selbst
Pferde.
[* 21] Der Alpenhund (Alpenwolf, C. alpinusGray), 1 m lang, mit 35
cm langem
Schwanz, 45
cm hoch; in den Gebirgsländern
Ost- und
Mittelasiens,
besonders in den
Gebirgen des untern
Amur, vielleicht nur eine
Abart des vorigen, mit langem, straffem,
oberseits fahl roströtlichem, unterseits blaß isabellgelbem
Pelz und weicher, buschiger
Fahne, ist sehr schlau, schnell und
kräftig, jagt besonders
Hirsche
[* 22] und wird von den
Jägern im Amurthal gefürchtet.
Jagdhunde verfolgen seine
Spur nicht.
Der Hund im engern
Sinn
(Canis) kommt überall nur gezähmt als Genosse des
Menschen, höchstens verwildert
vor. Über seine Abstammung ist nichts Sicheres bekannt.
Will man ihn als Art von den übrigen
Wölfen trennen, so ist der
links gekrümmte
Schwanz noch das beste Merkmal; nach
Gerippe und
Gebiß gehört der Hund zwar zu den
Wölfen,
doch kann man ihn weder mit irgend einer der wilden
Arten vereinigen, noch von einer derselben scharf trennen; durch Verwilderung
wird er auch im Äußern den wilden
Formen wieder ähnlich.
indischen C. pallipes abstammt. Auf den ägyptischen Denkmälern findet man Doggen, welche auf den großen Schakal oder Dib
(C. lupartes) hinweisen, während die ägyptischen Windhunde dessen schlankerer Varietät (C. Anthus) angehören. Aus zahllosen
Kreuzungen sind dann die jetzigen Rassen hervorgegangen. Ein verwilderter Hund ist der Dingo (Waragal, C.DingoShaw),
von der Größe und dem Habitus eines Schäferhundes, gedrungen, mit großem, plumpem Kopf, aufrecht stehenden Ohren, bis über
die Ferse herabreichendem, buschigem Schwanz, kurzen Beinen, blaß gelblichrot, ins Graue oder Schwarze spielend, aber auch vorwaltend
schwarz. Er findet sich ziemlich häufig in Australien,
[* 31] gleicht in seiner Lebensweise mehr dem Fuchs als
dem Wolf und gilt als der schlimmste Feind der Herden. Er frißt auch Känguruhs und andre Tiere, fürchtet sich aber vor den
Haushunden und flieht auch vor dem Menschen. Er läßt sich schwer zähmen, kreuzt sich mit zahmen Hündinnen und liefert
Nachkommen, welche größer und wilder sind als alle übrigen Haushunde. Man verfolgt ihn mit größtem
Eifer. - HerrenloseHunde (Pariahunde) leben in der Türkei,
[* 32] in Griechenland
[* 33] und Südrußland in der Nähe der Städte und Dörfer,
kommen auch wohl in die Straßen und nähren sich meist von Aas, Mäusen etc. Sie sind im allgemeinen elend und verkommen und
können bisweilen zu einer wahren Landplage werden; in den Städten machen sie sich durch Vertilgen von
Aas nützlich.
Die Haushunde
stimmen in Lebensweise und Betragen so ziemlich überein, zeigen aber mannigfache Abweichungen infolge verschiedenartiger
Beeinflussung durch den Menschen. Sie sind ebensogut Tag- wie Nachttiere, fressen alles, was der Mensch ißt, roh
und zubereitet, am liebsten etwas fauliges Fleisch und Aas, auch die Exkremente des Menschen, von gekochten Speisen besonders
süße, mehlige; man kann sie mit Brot
[* 34] allein erhalten, und es genügt, wenn sie sich einmal des Tags recht satt fressen. In
manchen Gegenden fressen die Hunde fast ausschließlich Fische, bei Bordeaux
[* 35] und in Ungarn
[* 36] richten sie in
Weinbergen großen Schaden an. Wasser ist ihnen unentbehrlich, sie trinken viel und oft.
Sie laufen und schwimmen vortrefflich, machen große Sprünge, aber nicht jähe Wendungen, klettern schlecht und werden an
steilen Abgründen leicht schwindlig. Sie lieben die Wärme
[* 37] und, wenn sie sich legen, eine weiche Unterlage,
schlafen gern und viel, aber in Absätzen, und ihr Schlaf ist sehr leise und unruhig, von Träumen begleitet. Geruch, Gehör
[* 38] und
Gesicht
[* 39] sind vortrefflich ausgebildet; sie sind empfindlich gegen Reizungen der Sinneswerkzeuge, besonders gegen laute
Töne und scharfe Gerüche.
Ihre geistigen Fähigkeiten sind ungemein entwickelt, zeigen aber bei den einzelnen Rassen mannigfache
Verschiedenheiten; am hervorragendsten sind unerschütterliche Treue und Anhänglichkeit an den Herrn, unbedingte Folgsamkeit
und Ergebenheit, außerordentliche Wachsamkeit, Sanftmut, Milde im Umgang, dienstfertiges und freundliches Betragen. Unter
sich leben sie nicht sehr verträglich, und manche Tiere, wie die Katze
[* 40] und den Igel, verfolgen sie lebhaft.
Sehr ausgeprägt ist ihr Geschlechtstrieb, und wenn derselbe nicht befriedigt wird, können sie erkranken.
Die Hündin ist zweimal im Jahr läufisch, meist im Februar und August, und jedesmal 9-14 Tage lang; sie lebt in Vielmännigkeit,
wirft 63 Tage nach der Paarung 3-10, meist 4-6, bisweilen über 12 Junge, welche mit Vorderzähnen zur
Welt kommen, 10-12 Tage blind bleiben und von der Mutter auf das zärtlichste behandelt
werden. Gewöhnlich läßt man der Hündin
nur 2-3, höchstens 4 Junge und läßt diese etwa 6 Wochen saugen. In dieser Zeit muß man die Alten sehr gut und kräftig,
dann aber mager ernähren, um die Milch versiegen zu lassen.
Die Jungen gewöhnt man an leichtes Futter und hält sie zur Reinlichkeit an; sie wechseln im dritten oder vierten Monat die
ersten Zähne,
[* 41] und nach 9-10 Monaten sind sie fortpflanzungsfähig. Mit der Erziehung, Abrichtung, Dressur muß man beginnen,
sobald die Tiere ordentlich laufen können, und man erreicht um so mehr, je verständiger man die Tiere
behandelt. Stachelhalsband und Hetzpeitsche sind sehr entbehrlich. Die Dressur erfordert sehr genaue Kenntnis der Hundenatur
und ist schwierig und mühsam.
Kommt ein männlicher Hund im Alter von 9-15 Monaten in gute Hände, so muß bei seiner Rasse die Stubendressur in 2-3 Wochen
beendigt sein. Hat ein Hund das zweite Jahr zurückgelegt und ist trotz zweckmäßiger Behandlung nicht vollkommen brauchbar,
so wird er auch nie ganz gut. Der beste Hund wird aber bei schlechter Behandlung und unrichtiger Führung in kurzer Zeit verdorben.
Im zwölften Jahr zeigt sich beim Hund Altersschwäche, und nur in seltenen Fällen erreicht er ein Alter
von 20 Jahren.
Eine systematische Gruppierung der etwa 70 Rassen und Spielarten der Haushunde ist schwierig und kaum durchführbar; sie hat
jedenfalls nur als Hilfsmittel für die Übersichtlichkeit einigen Wert.
I. Zu den Hunden mit halb aufrechten, an der Spitze überhängenden Ohren gehören: Der Windhund (C. familiaris grajusL. s. leporarius),
mit sehr schlankem, an der Brust erweitertem, in den Weichen stark eingezogenem Leib, spitzigem Kopf, dünnen, hohen Läufen,
sehr dünnem, langem Schwanze, ziemlich langen, schmalen, aufrecht stehenden, gegen die Spitze umgebogenen
Ohren, hört und sieht trefflich, riecht nicht besonders, ist ungemein schnellfüßig. Die Behaarung ist meist fein, glatt,
dicht anliegend, schön
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