(spr. lebbanon), blühende Stadt im nordamerikan.
StaatPennsylvanien, 50 km östlich von
Harrisburg, mit (1880) 8778 Einw. Etwa 8 km davon die ungemein
ergiebigen »Cornwall-Erzbänke« mit
Eisen
[* 3] und
Kupfer;
[* 4]
Dorf im preuß. Regierungsbezirk
Stettin,
[* 5]
Kreis
[* 6]
Usedom-Wollin, auf der
InselWollin und am Ausfluß
[* 7] der Swine aus
dem Pommerschen
Haff, hat eine schöne
Kirche, ein Waisenhaus, Zementfabrikation u. (1885) 1406 evang.
Einwohner.
Die LebbinerBerge sind der Anfang eines Höhenzugs, der mit dem Gosanberg unweit
Misdroy an der
Ostsee endet.
(spr. loboh),JeanLouisJoseph, belg. Staatsmann, geb. zu
Huy an der
Maas, studierte in
Lüttich
[* 8] die
Rechte,
ward 1819
Advokat, trat als publizistischer Schriftsteller auf und trug als Mitredakteur des politischen
Journals »Matthieu Laensberg« wesentlich zum Zustandekommen der
Union zwischen der liberalen und der katholischen
Opposition
gegen die niederländische
Regierung bei. Während der
Revolution 1830 entwickelte eine große Thätigkeit für die Unabhängigkeit
Belgiens und betrieb alsMinister des
Auswärtigen im zweiten
Ministerium des
Regenten vom eifrigst
die
Wahl des
Prinzen von
Koburg
[* 9] zum König von
Belgien.
[* 10] Um jeden
Verdacht persönlichen
Eigennutzes zu entfernen, gab er gleichzeitig
sein
Portefeuille ab und war Mitglied der
Kommission, die dem neuen König die Wahldokumente überbringen sollte, wurde aber
unter König
Leopold wieder Justizminister.
Nach den
Unruhen im
Monat April 1834 schied er aus dem
Ministerium und ward
Gouverneur von
Namur
[* 11] und 1839 außerordentlicher Gesandter
Belgiens beim
DeutschenBund. 1840 erhielt er wieder das
Ministerium des
Auswärtigen. Als die
Angriffe der katholischen
Partei
in den beiden
Kammern das
Ministerium immer heftiger bedrängten, der König aber eine
Auflösung der
Kammern
verweigerte, nahm Lebeau mit fast sämtlichen Mitgliedern des
Kabinetts 1841 seine Entlassung. Als Kammermitglied sowie als
Publizist
aber fuhr er fort, die Prinzipien des Liberalismus der klerikalen
Partei gegenüber zu vertreten. Erst im
Herbst 1864 verzichtete
er infolge von Kränklichkeit auf seine Wiederwahl als Deputierter und starb in
Huy.
der Inbegriff
der charakteristischen
Erscheinungen, Thätigkeiten und
Bewegungen, welche wir an
denjenigen Naturkörpern wahrnehmen, die wir gewöhnlich als Organismen bezeichnen, nämlich an
Tieren und
Pflanzen, insbesondere
derjenigen der Selbstregelung und Überkompensation, welche die Dauerfähigkeit derselben bedingen. Die lebenden
Wesen unterscheiden
sich von den anorganischen
Körpern sowohl durch eine besondere chemische
Zusammensetzung ihrer
Körpermasse als durch einen
eigentümlichen
Aufbau.
Als den eigentlichen
Träger
[* 16] des Lebens sieht
man in neuerer Zeit das
Protoplasma (s. d.) an, weil es nicht
nur bei vielen niedern Urwesen oder
Protisten den gesamten Leib des Lebewesens darstellt und alle
Eigenschaften des Lebens,
als
Bewegung,
Reizbarkeit,
Ernährung und
Fortpflanzung, äußert, sondern weil auch die höher stehenden Organismen im Keimzustand
auf einen
Tropfen dieser
Substanz reduziert sind.
Pflüger und andre Biologen haben das aus der großen
Zersetzbarkeit des
Protoplasmas oder einiger seiner
Bestandteile zu erklären gesucht,
Löw und Bokorny hierbei besonders auf
die große Beweglichkeit und
Spannkraft der im lebenden
Eiweiß enthaltenen Aldehydgruppen hingewiesen.
Der
Tod sei die
Folge einer Molekularverschiebung dieser in chemischer Beziehung ausgezeichneten
Gruppen.
In der That konnten die Genannten zeigen, daß es ein chemisches
Reagens gibt, durch welches lebendes
Protoplasma vom toten
sofort unterschieden werden kann, und dies
Reagens besteht in einer alkalischen Silberlösung, welche nur lebendes
Protoplasma
durch mittels
Aldehyd ausgeschiedenes
Silber färbt, nicht aber das (wenn auch eben) abgestorbene
Protoplasma.
Diese eiweißartige
Substanz bildet, wie es scheint, erst aus sich heraus die andern
Bestandteile des
Körpers, sie umgibt sich
auf einer etwas höhern
Stufe mit einer
Hülle und bildet die
Zelle
[* 17] (s. d.), das
Elementarorgan, durch dessen
Vermehrung u. Aneinanderreihung
sich der Leib der höhern Lebewesen aufbaut. Ein unbelebter
Körper wächst dadurch, daß sich an seiner
Oberfläche kleine Partikelchen einfach ansetzen; die Organismen aber wachsen dadurch, daß sie die sich ihnen darbietenden
Nahrungsmittel
[* 18]
in sich aufnehmen und zu solchen
Stoffen umwandeln, aus welchen sie selbst bestehen.
Man nennt diese Umwandlung die
Assimilation (umbildende Aneignung). Mit der
Assimilation ist stets auch
eine fortwährende
Ausscheidung der unbrauchbar gewordenen
Bestandteile verbunden. Beide Vorgänge, die
Assimilation und die
Ausscheidung, werden zusammen als
Stoffwechsel bezeichnet, wobei die
Atmung, welche nur im latenten auf ein unmerkliches
Maß
herabsinkt, sonst aber ununterbrochen im
Gang
[* 19] ist, durch Sauerstoffaufnahme und
Verbrennung der ausgeschiedenen
Stoffe zur eigentlichen
Quelle
[* 20] der Lebensenergie und Lebenswärme wird.
Diese Vorgänge sind die Grundbedingungen, ohne welche das Leben überhaupt nicht denkbar ist. Von den Organismen
hat die eine
Gruppe, nämlich die der
Tiere, die Fähigkeit, sich infolge eines psychischen Antriebes willkürlich zu bewegen;
den
Pflanzen geht diese Fähigkeit im allgemeinen ab, obwohl gewisse Wachstums- und
Reizbewegungen bei
ihnen allgemein vorkommen;
den unbelebten
Körpern aber geht jedes
Vermögen, sich aus innern
Impulsen zu bewegen, fremde
Nahrung
aufzunehmen, sie zu gestalten und sich durch die
Fortpflanzung zu verjüngen, völlig ab. An Anhaltspunkten für die Unterscheidung
zwischen Belebtem und Unbelebtem fehlt es daher nicht;
aber es wäre ein
Irrtum, zu glauben, daß diese
Anhaltspunkte einzeln oder in ihrer
¶
mehr
Gesamtheit zugleich das logische Merkmal jener Grenzlinie abgäben. Schon eine oberflächliche Kritik der oben angeführten
Momente wird jeden Denkenden davon überzeugen, daß der Begriff des Lebens dadurch weder erschöpft, noch abgegrenzt ist.
Man kann das Leben als Erscheinung einem Feuer vergleichen, welches sich nährt, halb erlischt und wieder aufflammt, und
neuere Forscher haben deshalb auch im Feuer den Ursprung des Lebens gesucht. Da indessen die Nahrung und die andern dem Leben unentbehrlichen
Bedingungen die Wärme,
[* 22] das Licht
[* 23] etc., von außen kommen, so ist das Leben keine ausschließlich innere Erscheinung, die durch
eine spezifische Kraft,
[* 24] die sogen. Lebenskraft (s. d.), unterhalten wird, sondern beruht
auf der Wechselwirkung mit den Außendingen.
Daher ist das Leben nichts unveränderlich Gegebenes, sondern zeigt eine Anpassungs- und Entwickelungsfähigkeit, welche uns die
Mannigfaltigkeit seiner Formen erklärt. Das Leben des Individuums erscheint in folgenden drei Hauptformen: Das latente oder Keimleben
läßt sich an den Samen
[* 25] und Eiern beobachten. Diese Körper behaupten, wenn nicht übermäßig zerstörende
Einflüsse der Außenwelt (z. B. hohe Hitzgrade) sie treffen, ihre Gestalt, Beschaffenheit und Lebensfähigkeit viele Jahre
lang.
Ähnliche Zustände beobachtet man beim Larven- oder Puppenzustand mancher Insekten,
[* 26] beim Winterschlaf vieler Pflanzen und Tiere,
beim Scheintod. Das pflanzliche oder vegetative Leben besteht in Wachstum, Ernährung, Absonderung und Fortpflanzung,
ohne willkürliche Bewegungen. Das animalische oder tierische Leben umfaßt die Vorgänge der Empfindung, der willkürlichen Bewegung,
des Denkens etc. Den Pflanzen kommen nur die Prozesse des vegetativen Lebens, den Tieren außer diesen noch diejenigen des animalischen
Lebens zu. Mit den genannten Formen des Lebens sind freilich nicht alle Äußerungen desselben erschöpft.
Das Studium derselben ist Gegenstand der Pflanzen- und Tierkunde, der Anatomie und der Physiologie. Die Gesamtlehre von den Gesetzen
und Erscheinungen des Lebens heißt Biologie. - Der Ausdruck Leben wird auch in übertragener Bedeutung vielfach gebraucht.
Man spricht von einem geistigen Leben, von Leben in der Geschichte, von Staats- und Völkerleben etc. Gegen
diesen Gebrauch ist an sich nichts einzuwenden; nur soll man nicht glauben, daß er dazu dienen könne, den Begriff des Lebens
selbst zu erläutern. Im Gegenteil kann die Übertragung des Begriffs auf ein Gebiet, dem eran sich fremd ist, nur zur Verdunkelung
desselben beitragen.