(poln. Wodzislaw), Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Oppeln,
[* 2]
Kreis
[* 3]
Rybnik, an der
LinieNendza-Kattowitz der Preußischen Staatsbahn, 275 m ü. M., hat eine evangelische
und eine kath.
Kirche, eine
Synagoge, ein
Amtsgericht,
Zigarren- und Schnupftabaksfabrikation, Bierbrauerei
[* 4] und (1885) 2536 meist
kath. Einwohner.
(spr. lóschonz),Stadt im ungar.KomitatNeográd, an der
Ungarischen Staatsbahn, mit
Mineralbad,
(1881) 5027 Einw., großer
Tuch- und Papierfabrik und einer großen Dampfmühle, die mit Losoncz durch eine 8½ km lange Vizinalbahn
verbunden ist.
In der
Nähe, bei Szinobánya, ist auch eine Glasfabrik. Losoncz hat ein Obergymnasium, eine Lehrerpräparandie
und ein Bezirksgericht.
(auchBriz),
Gestein, lichtgrau bis bräunlich und ockergelb, nicht plastisch, feinerdig,
abfärbend, in
Bruch und
Schnitt matt, an der
Zunge klebend, ohne sichtliche Gemengteile außer etwa Glimmerflittern und Flocken
einer kreideartigen
Substanz, führt bisweilen viele Gehäuse von kleinen Landschnecken und Kalkmergelnieren (Lößkindchen,
Lößmännchen, Lößpuppen,
Steiningwer der
Chinesen). Er lagert meist auf Geröllschutt wagerecht scharf
abgeschnitten, enthält stets kohlensauren
Kalk und etwas
Magnesia, dazu bis etwa 60 Proz.
Kieselsäure (zum Teil in Form eigentümlicher
Quarzscheibchen), 10
Thonerde, 4-5
Eisenoxyd, einige
ProzentePhosphate etc. Der ist eine durchaus selbständige, vom
Lehm völlig
unabhängige Diluvialbildung und paläontologisch scharf charakterisiert durch besondere in ihm eingeschlossene
Lößschnecken
(Helix hispida, Pupa muscorum, Succinea oblonga u. a.), daher auch der
Name Schneckenhäuslesboden.
Nur oberflächlich und lokal (durch Auslaugung des Calciumcarbonats) geht der Löß in lehmartige
Gesteine
[* 5] über. Das Hauptvorkommen
des Lösses ist an die breiten Altthäler der größern
Ströme und an die von ihnen durchschnittenen
Plateaus gebunden, so
im Rheinthal und den
Thälern seiner Nebenflüsse:
Main,
Maas,
Schelde, ferner
Donau-,
Saal- und Elbthal etc.
Landwirtschaftlich zählen die Lößgegenden zu den fruchtbarsten
(Goldene Aue in
Thüringen,
Rheingau,
[* 6]
Schweinfurter und
OchsenfurterGau inBayern,
[* 7] die Donautiefländer etc.). Das Vorkommen des Lösses in der
Ebene ist noch vielfach festzustellen und namentlich
gegen den
Lehm abzugrenzen.
Hinsichtlich der
Bildung des Lösses bestanden bis vor kurzem nur zwei
Theorien: nach der einen
(Agassiz und
Lyell) sollte der
Löß Gletscherschlamm sein; nach der andern
(Sandberger)
Absatz aus
Wasser, teils (älterer, Berglöß) infolge großer über
heutige
Plateaus sich ergießender
Ströme, teils (jüngerer, Thallöß) in stillenBuchten der Wasserläufe.
Nach
RichthofensBeobachtungen an den großartigen Lößvorkommnissen
Chinas bildet aber ein
System feiner Röhrchen, welche
sich nach Art der Faserwurzeln der
Pflanzen vielfach verzweigen, meist mit einer dünnen
Haut
[* 8] von kohlensaurem
Kalk überzogen,
das charakteristische Merkmal des Lösses gegenüber demLehm. Diese kapillare
Struktur bringt es mit sich,
daß selbst starke Regengüsse aufgesogen werden, und daß
Quellen nur an der untern
Grenze des Lösses gegen anderweitiges
Gesteinsmaterial austreten.
Das erdig-thonige
Material des Lösses ist ein äußerst feines, das sich, zwischen den
Fingern zerrieben, in die
Poren der
Haut eindrückt, nur einzelne eckige, nicht abgerundete Quarzkörner zurücklassend. NachRichthofen kann
nur der deutlich geschichtete, heller gefärbte
Seelöß, welcher nicht die
oben geschilderte
Struktur
besitzt, aus
Wasser abgesetzt
sein. Der eigentliche Löß dagegen, die gelbe
Erde der
Chinesen, welche dem
GelbenFluß und dem
GelbenMeer den
Namen gegeben hat,
ist trotz seiner enormen
Mächtigkeit (bis zu 600 m) vollkommen ungeschichtet, höchstens in unbestimmte
Bänke durch zonenweise Verteilung der sogen. Lößkindchen gesondert.
Seine organischen Einschlüsse beschränken sich auf Landschnecken (keine Süßwasserschnecken) und Landsäugetiere. Dieser
eigentliche Löß hat nach
Richthofen eine atmosphärische
Bildung. Der
Ort des
Absatzes sind kontinentale, abflußlose Steppengegenden,
denen teils Regengüsse, besonders aber der
Wind die Zersetzungsprodukte der in der Nachbarschaft anstehenden
Gesteine zuführten. Steppenfauna und Steppenflora wurden von diesen Staubstürmen eingehüllt; die
Formen der letztern lieferten
nach Zerfall die den Steppenlöß charakterisierende
Struktur eines
Systems von
Kanälen, welches als
Verbindung mit dem
Untergrund
durch
Diffusion
[* 9] eine Art Selbstdüngung der obersten
Schichten verursacht, eine
Erscheinung, auf welche der
nachhaltige Vorrat an Pflanzennährstoffen im Lößboden zurückgeführt wird.
Ähnlich sind auch andre Lößablagerungen entstanden, so namentlich die sogen. Bluffformation
Nordamerikas, die Pampasbildungen
Südamerikas, aber auch die Lößvorkommnisse
Europas, wo zur Zeit der
Bildung des Lösses
gleiche Unterschiede zentraler, abflußloser Steppengebiete und peripherischer, mit den
Meeren kommunizierender
Strecken existierten,
während es jetzt rein peripherischen
Charakters ist. Pumpely (in Bezug auf nordchinesischen Löß),
Peters
(für
Ungarn
[* 10] und
Österreich)
[* 11] und Tietze (für persischen Löß) haben sich zu v.
RichthofensAnsicht bekannt, während
Jentzsch,
Sandberger u. a. dieselbe bekämpft haben.
Die nesterweise Einlagerung von
Sanden in dem Löß, das Fehlen von auf denKämmen der mitteldeutschen
Gebirge
und in der Norddeutschen Tiefebene, das Anschmiegen des Thallösses an die Wasserläufe sind die Hauptmomente, welche sie
gegen die aerische und für die sedimentäre
Bildung anführen. Eine wichtige
Stütze erhielt dagegen v.
RichthofensTheorie
durch
Nehrings Untersuchungen. Derselbe wies nämlich an vielen
PunktenDeutschlands
[* 12] und des übrigen
Europa
[* 13] (Westeregeln,
Wolfenbüttel,
[* 14]
Quedlinburg,
[* 15] Steeten in
Nassau,
Jena,
[* 16]
Gera,
[* 17]
Würzburg,
[* 18]
Fränkische Schweiz, Eppelsheim,
Montmorency,
Belgien,
[* 19]
England etc.) eine echte Steppenfauna (als besonders charakteristisch die Steppenspringmaus
und die Steppenzieselmaus) als Einschlüsse diluvialer
Gesteine nach und führte
so den paläontologischen
Beweis des Vorhandenseins
von Existenzbedingungen, welche sich von den heute inEuropa herrschenden wesentlich unterscheiden.
(Leerscheibe), eine
Riemenscheibe, welche lose drehbar auf einer
Welle sitzt und zwar neben einer festen,
von welcher der
Treibriemen auf erstere gerückt wird, wenn er nicht funktionieren soll.