ihn viel, da er nur von Lysippos im Bildnis dargestellt sein wollte. Mit
Leochares fertigte Lysippos die Erzgruppe: Löwenjagd
Alexanders,
sodann die
Gruppe der 34
Krieger, die beim ersten
Angriff in der
Schlacht am
Granikos gefallen waren. Auch
Statuen des
Seleukos
und des Äsop werden von Lysippos genannt.
(griech.), die »Gürtellösende«,
Beiname der
Artemis. ^[= in der Mythologie der Griechen die Göttin der Jagd, ursprünglich wohl Göttin des Mondes, ...]
[* 3]
(Weideriche), dikotyle
Familie aus der
Ordnung der
Myrtifloren,
Kräuter,
Sträucher und Holzpflanzen mit meist
gegen- oder quirlständigen Blättern und regelmäßigen, seltener zygomorphen, meist zwitterigen, perigynischen
Blüten. Der
Kelch hat eine klappige Knospenlage und zeigt häufig Kommissuralzähne. Die
Blumenblätter entspringen im Kelchschlund
und sind in der
Knospe nicht selten geknittert. Die dem
Kelch eingefügten
Staubgefäße
[* 4] bilden in der
Regel zwei
Kreise,
[* 5] von
denen der eine tiefer angeheftet ist als der andre.
Der stets freie
Fruchtknoten trägt einen einfachen
Griffel und enthält meist mehrere, zwei- bis vieleiige
Fächer.
[* 6]
In den Zahlenverhältnissen
der
Blüte
[* 7] wechseln die
Gattungen und
Arten vielfach: es kommen alle
Zahlen zwischen 3 und 16 vor, überwiegend sind sechszählige
Blüten;
Die Karpiden wechseln
von 1 bis 6 und stehen bald episepal, bald epifugal. Die Scheidewände des
Fruchtknotens erscheinen oft über der niedrigen
Placenta durchbrochen. Die
Frucht ist eine meist vom
Kelch eingeschlossene, zwei- bis sechsfächerige
Kapsel, welche fachspaltig
oder auch rings umschnitten aufspringt oder unregelmäßig platzt. Die zahlreichen eckigen oder abgeplatteten,
bisweilen berandeten oder geflügelten
Samen
[* 8] haben eine krustige
Schale, kein
Endosperm und einen geraden
Keimling mit fast kreisrunden
Kotyledonen und kurzen Würzelchen.
Vgl.
Koehne, Lythraceae, in
Martius'
»Flora brasiliensis«, Bd. 73. Die Lythrarieen umfassen
ungefähr 350
Arten und finden sich vorzugsweise in den
Tropen, minder zahlreich in den gemäßigten
Zonen
beider
Hemisphären, besonders in
Amerika.
[* 9]
(spr. littelt'n), 1)
George,
Lord, engl. Staatsmann, Geschichtschreiber und Dichter, geb. zu
Hagley in der
GrafschaftWorcester, studierte zu
Eton und
Oxford,
[* 10] trat unter dem
MinisteriumWalpole in das
Unterhaus, wo er sich
der
Opposition anschloß, ward 1737
Sekretär
[* 11] des
Prinzen von
Wales, 1744
Lord der Schatzkammer, 1754 Geheimrat, 1755
Kanzler der
Schatzkammer, trat aber noch in demselben Jahr mit dem
Ministerium ab, wurde 1757 als
Lord Lyttelton von Frankley
zum
Peer erhoben und
starb auf seinem
Landgut Hagley.
Sein Hauptwerk ist die »History of the life of
Henry II.« (Lond.
1755-71, 5 Bde.; deutsch von
Weigel, Nürnb. 1791). Außerdem veröffentlichte er: »Dialogues of the dead«
(Lond. 1760),
eine »History of
England« (neue Ausg., das. 1812; deutsch, Berl.
1777) und »Poetical works«, die sich durch Korrektheit und
Eleganz auszeichnen. Seine
Prosa gilt für klassisch.
Sein litterarischer
Nachlaß erschien unter dem
Titel: »Miscellanies« (Lond. 1776, 3 Bde.).
Vgl. »Memoirs and correspondence of
Lord Lyttelton« (Lond. 1845, 2 Bde.).
-
Sein einziger Sohn,Thomas, zweiter
Lord Lyttelton, geb. 1744, gest. 1779, wahrscheinlich
durch
Selbstmord, war ein berüchtigter Wüstling, dem man mit Unrecht die Autorschaft der »Juniusbriefe«
(s. d.) zugeschrieben hat. Auch die unter seinem
Namen erschienenen »Letters ofThomas,
Lord Lyttelton« (Lond. 1780-82, 3 Bde.)
sind unecht.
Vgl. Furst, Life ofThomas,
Lord Lyttelton (Lond. 1876).
(spr. litt'n), 1)
EdwardGeorgeEarle Lytton-Bulwer, erster
Lord Lytton, berühmter engl. Schriftsteller und Staatsmann,
der deutschen Lesewelt bekannter unter seinem frühern
NamenEdwardBulwer, geb. zu Heydon
Hall
[* 13] in
Norfolk, war der erstgeborne Sohn des
GeneralsWilliamEarleBulwer; der Familienname seiner hochbegabten und reichen
Mutter
war Lytton, ihr Familiensitz Knebworth. Seine Jugenderziehung erhielt er zu
Hause durch die
Mutter und
Hauslehrer; die öffentliche
Schule wurde, englischerGewohnheit zuwider, vermieden; doch besuchte er die
UniversitätCambridge, wo er
sich auszeichnete und 1825 durch das Gedicht »Sculpture« die Golddenkmünze
des Kanzlerpreises gewann.
Schon 1820 hatte
er den poetischen
Versuch:
»Ismael, an
Oriental tale« herausgegeben. Seine Gedichte: »Weeds and wild flowers«
(1826) und »O'Neil, or the rebel« (1827) zeugten von
dem Einfluß
Byrons auf ihn, machten aber wenig
Eindruck. Dies gilt auch von seinem ersten
Roman:
»Falkland«.
Noch sehr jung,
schloß er (1827) seine unglückliche
Ehe mit der Irländerin Rosina
Wheeler, welcher ein Sohn entsprang (s. unten). Dann erfolgte
die Trennung, und die nicht unbegabte
Frau verwendete hinfort ihr schriftstellerisches
Talent zu
Schmähschriften
gegen ihren
Gatten, welche die Form von
Romanen annahmen (s. unten). Mit
»Pelham, or the adventures of a gentleman« (1828) gab
Lytton die Anonymität auf und brachte gewaltigen
Eindruck hervor, wenn auch heute das
Buch nicht mehr gefallen würde. Er hatte
unterdessen durch
Reisen und durch das
Studium des
Deutschen,
dem er zugethan blieb
¶
mehr
(wofür schon seine Übersetzung von Schillers Gedichten zeugt), seinen Geist mannigfach bereichert. Seine Beliebtheit stieg
mit jedem seiner neuen Romane; er trat nach und nach in die Rangstellung ein, von der WalterScott allmählich abschied. Hierher
gehören: »The Disowned« (1829),
»Devereux« (1829),
»PaulClifford« (1830). Er betrat nun ernstlich die
politische Laufbahn, schrieb satirische Verse: »The Siamese twins« (1831), wurde von St. Ives ins Unterhaus gewählt, und als
dieser Ort sein Wahlrecht durch die Reformakte verlor, vertrat er 1832-41 die Stadt Lincoln im vorgeschritten freisinnigen Geist
jener Zeit. Bei der Krönungsfeier der KöniginViktoria (1838) wurde er zum Baronet geschlagen und ihm
der erbliche Rittertitel »Sir« beigelegt; er hatte dem liberalen MinisteriumMelbourne
[* 15] durch die Flugschrift »The Crisis« einen
wesentlichen Dienst geleistet. In diese erste Periode seiner parlamentarischen Thätigkeit fällt eine Reihe seiner größten
schriftstellerischen Erfolge, zunächst die Romane: »EugeneAram« (1832),
eine höchst merkwürdige Verbrechergeschichte, späterhin
auch dramatisiert;
das liebliche Buch »The pilgrims on the Rhine« (1834);
die Frucht einer italienischen Reise, und die großartige Wiederbelebung einer bis dahin dunkeln Geschichtsepoche in »Rienzi,
the last of the tribunes« (1835),
dann von
ganz anderm Gehalt, an Goethes »WilhelmMeister« sich anlehnend, der »dem großen deutschen Volk, einer Nation von Denkern und Kritikern«
gewidmete Roman »Ernest Maltravers« (1837) und dessen Fortsetzung: »Alice« (1838).
Von geringerer Bedeutung sind: »Godolphin«
(1833);
»Night and morning« (1841) und »Zanoni«
(1842), worin sich der Hang zum Geheimnisvollen darthut, der späterhin großen Einfluß über Lytton erlangte.
Aber die eben genannten Werke erschöpften keineswegs seine schriftstellerische Thätigkeit während dieser Periode. Er veröffentlichte
Bilder des Nationallebens: »England and the English« (1833),
schrieb eine Reihe von sehr geschätzten kritischen Aufsätzen in
»BlackWood'sMagazine«, die er nachher als »The Student« (1835) zusammenstellte, leitete das »New Monthly
Magazine«, schrieb sein Geschichtswerk »Athens, its rise and fall« (1837) und eine Reihe von Dramen, von welchen »The lady of
Lyons« (1838) und »Richelieu« (1839) einen hohen Rang im Repertoire der englischen Bühne behaupten, während »Money« (1840) noch
kürzlich ein halbes Jahr lang jeden Abend ein LondonerTheater
[* 17] füllte und auch »The Sea-captain« (1839),
umgearbeitet als »The rightful heir« (1869), einen nennenswerten Neuerfolg
hatte. Bei den Neuwahlen von 1842 fiel Lytton durch, und während zehn Jahren, die für seine weitere Entwickelung bedeutend wurden,
lebte er in verhältnismäßiger Zurückgezogenheit. Bald nach Beginn dieser Periode fiel ihm (1843) durch
den Tod seiner Mutter ein großes Vermögen zu; er änderte seinen Namen nun in Bulwer-Lytton. Auf dem Felde des Romans begann er mit
dem wichtigen historischen Bilde: »The last of the barons« (1844),
aus dem Krieg der Rosen. Er wollte damit dem
Roman den Rücken kehren, und in seinem nächsten Buch: »Harold, the last of the Saxon kings« (1845),
tritt auch das Romantische
weit hinter das Historische zurück. Dennoch kehrte er in »Lucretia, or the children of night« (1846) zum eigentlichen Roman
zurück; nicht mit dem frühern Erfolg. Unterdessen hatte er wieder Gedichte herausgegeben
mit persönlichen
Beziehungen: »Eve, and the ill-omened marriage« (1842),
in liebevollem SinnSchiller übersetzt: »Poems and ballads« (1844),
in satirischen Versen die Mitwelt gegeißelt: »The new Timon, a romance of London« (1846),
und sich zum Heldengedicht erhoben
in »KingArthur« (1848). Mit andern begründete er 1851 eine Heimstätte für alternde Schriftsteller
und Künstler, gab dazu bei seinem Landsitz Knebworth den Bauplatz, schrieb dafür das Lustspiel »Not so bad as we seem« (1851)
und ließ es beim litteraturfreundlichen Herzog von Devonshire aufführen. Die Sache war gut gemeint, aber diese Guild of literature
and art hat sich nicht bewährt; 1879 wurde die Anstalt wieder aufgelöst. In aller Stille, zuerst anonym
in Monatslieferungen von »BlackWood'sMagazine«, bereitete sich Bulwer-Lytton einen neuen Triumph, vielleicht seinen höchsten: aus
dem Mittelalter und dem Altertum kehrte er in die Neuzeit, aus der Fremde in die Heimat zurück.
Hier hatte er mit »Pelham« angefangen, hier stand er nun wieder mit den »Caxtons« (1850),
aber an Geist
und Herz unendlich vertiefter, erwärmter. Man übersah leicht oder sah nicht, daß er das Gerüst dem »Tristram Shandy« des
LawrenceSterne abgeborgt hatte. Man erbaute sich an dem reichen Inhalt des Familienbildes, das Herz derNation flog ihm zu,
den man für beinahe erschöpft gehalten. Auf derselben Höhe erhielt er sich in der Fortsetzung: »My novel« (1852). Indessen
hatte eine Flugschrift: »Letter to JohnBull« (1850), in acht Auflagen, den Übertritt Bulwer-Lyttons zu einem gemäßigten Konservatismus
verkündet, und als Tory trat er bei den Wahlen von 1852 als Kandidat auf und wurde von der GrafschaftHertford
in das Unterhaus gewählt, wo er zum zweitenmal und bis 1866 saß, merkwürdigerweise nun ein hohes Rednertalent entwickelnd,
das man früher an ihm nicht gekannt.
in welch letzterm er starke Hinneigung zu dem Spiritismus unsrer Zeit an den Tag legte, sowie das längere Gedicht
»St. Stephens«, eine politische Satire, und eine Reihe von kürzern Aufsätzen, Ergebnissen einer gereiften Lebensphilosophie,
die zuerst in »BlackWood'sMagazine«, dann in 2 Bänden gesammelt erschienen als »Caxtoniana« (1864).
Auch in die »Quarterly«, »Edinburgh«
und »WestminsterReview« lieferte er manche wertvolle Beiträge, unter denen »The reign
of terror« zu erwähnen (gesammelt in den »Miscellaneous prose works«,
1868, 3 Bde., und in den von seinem Sohn herausgegebenen »Essays«, 1875). Als Baron Lytton of Knebworth ins
Oberhaus berufen (1866), hielt er sich von seiner Partei insoweit unabhängig, als er für Beseitigung von Gesetzesbestimmungen,
welche der Litteratur und dem Buchhandel hemmend waren, mit Erfolg sprach und stimmte, auch Gladstones Maßregeln zur Versöhnung
mit Irland unterstützte. Litterarisch thätig zeigte er sich in dieser Periode, wie immer Genie mit Fleiß
verbindend, durch »The lost tales of Miletus« (1866),
eine Übersetzung der Oden des Horaz, die er mit einer Neuausgabe seiner
Übersetzung der
¶