Dithmar, Aus der Vorzeit Marburgs und seiner
Umgegend (das. 1872);
Kolbe, Die Sehenswürdigkeiten Marburgs (das. 1884).
2) Stadt in
Steiermark,
[* 3] 274 m ü. M., am linken
Ufer der schiffbaren
Drau und an der Südbahnlinie
Wien-Triest,
von welcher hier die
Linie nach
Kärnten und
Tirol
[* 4] abzweigt, ist freundlich gebaut, hat mehrere
Plätze, 2
Brücken,
[* 5] eine 1548 erbaute
Kathedrale, ein
Kasino mit
Theater,
[* 6] einen Stadtpark mit den
DenkmälernKaiserJosephs II., desErzherzogsJohann
und des in Marburg gebornen Vizeadmirals
Tegetthoff und 1880 mit
Militär (1604 Mann) 17,628 Einw. vorwiegend deutscher
Nationalität
(die Umgebung hat meist slowenische Bewohner). An Industrieetablissements besitzt die lebhaft aufblühende Stadt mehrere
Leder- und Schuhwarenfabriken, Dampfmühlen, Bindereien,
Kaffeesurrogat- und Likörfabriken, Bierbrauereien, eine Champagnerfabrik,
eine Gasanstalt und große Werkstätten der Südbahn.
In der Umgebung befinden sich mehrere Glasfabriken. Von großer Bedeutung ist auch der
Handel, namentlich mit dem in der Umgegend
stark angebauten
Wein, mit
Holz
[* 7] und den Industrieprodukten. An Kreditinstituten besitzt eine Eskomptebank und eine
Sparkasse
(6 Mill.
Gulden Einlagen). ist der Sitz einer Bezirkshauptmannschaft (für die Umgebung; Marburg selbst
ist Stadt mit eignem
Statut), zweier Bezirksgerichte, einer Finanzbezirksdirektion sowie des
Fürstbischofs von
Lavant und hat
ein Obergymnasium, eine
Oberrealschule, eine theologische Diözesanlehranstalt,
Lehrerbildungsanstalt,
Wein- und Obstbauschule,
ein öffentliches
Krankenhaus,
[* 8] ein Militärspital und ein Bürgerversorgungshaus. Das
Schloß Obermarburg, welches nördlich
der Stadt auf einem Bergkegel stand, ist ganz zerstört. Westlich von Marburg liegt das Dorf
MariaRast, mit
besuchter Wallfahrtskirche, Fundort bedeutender römischer
Altertümer. 1480 und 1481 wurde Marburg von
MatthiasCorvinus vergeblich
belagert.
(spr. -ssell),Etienne,
Prévôt der
Kaufmannschaft von
Paris, hatte sich durch seine populäre
Beredsamkeit Ansehen
und Einfluß zu verschaffen gewußt, als er 1356 nach der
Schlacht bei
Poitiers auf der Versammlung der
Reichsstände in
Paris Abstellung der
Mißbräuche des Feudalkönigtums, Entlassung mehrerer königlicher Beamten und Einsetzung
einer aus den
Ständen gebildeten Aufsichtsbehörde über die
Finanzen forderte; ihn unterstützte der
Bischof von
Laon, Lecoq.