(Masanderan),
ProvinzPersiens, an der Südküste des
KaspischenMeers, liegt zwischen den
ProvinzenGilan,
Irak Adschmi
und
Astrabad und umfaßt hauptsächlich den Nordabfall des Elburzgebirges, 27,000 qkm (492 QM.)
groß mit 300,000 Einw. Das Land ist gebirgig (mit dem schneebedeckten
Demawend), überaus waldreich, flacht sich nach der
Küste hin, die aber keinen sichern
Hafen darbietet, allmählich ab und ist wohlbewässert von zahlreichen,
meist kleinen
Flüssen, dem Pulirud (an der Westgrenze), dem Siahrud, Herhaz,
Talar etc. Der
Winter bringt
Regen und nur auf
den
Gebirgen bedeutendere
Kälte; der
Sommer ist regnerisch und sehr ungesund, das
Wetter
[* 2] oft sehr rasch veränderlich.
Der hier gesprochene
Dialekt gilt unter den persischen für den am stärksten entarteten. Hauptstädte sind
Sari und
Barfurusch
(s. d.), die Hauptstation des russischen
Handels. Von
Firdusi als das
Land derHelden, aber auch als das
Land des ewigen
Frühlings gepriesen und noch heute bei den Persern der
»Garten
[* 10]
Irans« genannt, blühte Masenderan ganz besonders unter
SchahAbbas d. Gr. (um 1600) auf, der hier
Gärten und Lustschlösser anlegte, deren großartige Überreste noch heute bewundert
werden, wie zu
Barfurusch, Aschref, Suffiabad, Furrahabad etc. Für den Weltverkehr
hatte Masenderan nie Bedeutung.
krankhafte Holzbildung der
Bäume, wobei die
Holzfasern einen sehr stark geschlungenen Verlauf zeigen und das
abnorm gebildete
Holz
[* 11] zugleich in solcher
Masse entwickelt wird, daß an der Oberfläche der
Stämme knollen- oder beulenförmige
Auswüchse von sehr verschiedener
Größe, sogen.
Maserkröpfe, erzeugt werden. Der
Erscheinung liegt häufig
die
Anlage einer ungewöhnlich großen Anzahl von Adventivknospen und die Unterdrückung der Weiterentwickelung derselben
zu
Grunde. Es bleiben von den zeitig absterbenden
Knospen
[* 12] nur die kurzen, stiftartigen Holzkörper zurück, und indem die neu
sich bildenden Holzlagen des
Stammes diese dicht stehenden Knospenreste umwachsen, erhaltensie den geschlängelten
Faserverlauf. Je größer die Anschwellungen werden, desto mehr wird durch
sie der absteigende Saftstrom gehemmt, und die
Anhäufung der
Nahrungsstoffe an dieser
Stelle bewirkt eine immer stärkere
Ernährung und Zunahme derselben.
(rote
Flecke,
Röteln,
Morbilli rubeolae), eine ansteckende
Krankheit, welche durch einen roten, fleckigen Hautausschlag
gekennzeichnet wird (vgl. Tafel
»Hautkrankheiten«,
[* 13] Fig. 8) und namentlich dem Kindesalter zukommt, obwohl
auch Erwachsene hin und wieder von ihr befallen werden. Wie allen Ansteckungskrankheiten, liegt den Masern ein Krankheitsgift
zu
Grunde, das durch direkte Berührung mit Maserkranken sowie durch Mittelspersonen verbreitet wird, dessen
Natur noch unbekannt
ist.
Ursprünglich sind es linsengroße, scharf begrenzte
Flecke oder feine rote Pünktchen, deren
Erhebung über die
Haut
[* 15] mehr durch
das
Gefühl als durch das
Gesicht wahrgenommen wird. Die
Flecke, die isoliert stehen, vergrößern sich rasch, fließen zusammen,
bilden nicht selten halbmondförmige
Figuren und verbreiten sich schließlich über große
Strecken, die
jedoch meist an einzelnen
Stellen noch normal gefärbte
Haut zwischen sich haben. Die
Farbe der
Flecke ist rötlichgelblich oder
rötlichbräunlich.
Die
Haut, welche in diesem Ausbruchsstadium erst feucht, dünstend war, wird nun meist trocken, glühend heiß; die Kranken
klagen über
Durst,
Jucken und Spannen in der
Haut und sind namentlich in der
Nacht außerordentlich unruhig. Die
Röte bleibt,
nachdem
sie den ganzen
Körper, selbst die Fußsohlen, überzogen, meist nur gegen drei
Tage auf der
Haut stehen und verschwindet
dann allmählich unter
Nachlaß auch der andern krankhaften
Erscheinungen, indem sich die
Oberhaut, am deutlichsten
an den unbedeckten Körperteilen, kleienförmig in sehr kleinen, dem unbewaffneten
Auge
[* 16] oft kaum bemerklichen Schüppchen
(Abschuppungsstadium) abzuschelfern beginnt.
In der
Regel sind die oder
Röteln eine wenig gefährliche
Krankheit, namentlich für gesunde
Kinder. Es kommen aber nicht selten
unregelmäßige
Erscheinungen dabei vor, und der epidemische
Charakter der
Krankheit ist zuweilen ein sehr
bösartiger. Namentlich sind es gesteigerte entzündliche Zustände des
Kehlkopfes und der
Luftröhre, die unter der Gestalt
der häutigen
Bräune
(Krupp) äußerst lebensgefährlich werden. Auch heftige
Diarrhöen,
Nierenkrankheiten und Ohrenentzündung
werden beobachtet. Am schlimmsten sind kränkliche
Kinder und schwangere
Frauen daran.
Erstere sterben sehr häufig, wenn sie von Masern befallen werden, oder es bleiben bei ihnen schleichende
Lungenentzündungen, Augenleiden als Nachkrankheiten zurück. Bei ausgesprochen bösartiger
Epidemie ist
Ansteckung sorgfältig
zu vermeiden; da indessen das einmalige Überstehen der eine Art von Impfschutz gewährt, so ist bei sehr milder
Epidemie
eine
Ansteckung im Hinblick auf die stets auch später vorhandene
Gefahr eher anzuraten, als zu scheuen.
Was die Behandlung betrifft, so vermeidet man möglichst alle
¶
mehr
Arzneien, sorgt für Ruhe der Kranken, bedeckt sie nur einfach, gibt kühlendes Getränk, wechselt die Leib- und Bettwäsche
öfters und läßt reichlich frische LuftinsZimmer. Überhaupt ist im allgemeinen ein kühlendes Verfahren angezeigt. Gesicht
und Hände können täglich ein- oder mehreremal mit frischem Wasser gewaschen werden, was sehr zum Behagen
des Kranken beiträgt. Zur Nahrung reicht man leichte Suppen und etwas Milch und lasse die Kinder nach Aufhören des Fiebers bald
in die frische Luft gehen. Krupp, Lungenentzündung, heftigere Grade von Augenentzündungen etc. erfordern eine diesen Zuständen
angemessene Behandlung.