betreffende
Sache möglichst unverändert zurückzugeben. Hieraus folgt, daß eigentlich an
Sachen, deren
Gebrauchen im Aufbrauchen
besteht, ein Nießbrauch nicht möglich ist. Gleichwohl wird in solchen
Fällen ein Quasiususfructus angenommen, z. B. bei dem Nießbrauch von
Kapitalien, Warenvorräten u. dgl., indem der Nutznießer
nur seiner Zeit Gegenstände derselben Art und von gleichem Wert zurückzugeben verpflichtet ist.
(Nister),
Fluß im
Westerwald, entspringt am Fuchskauten, fließt in nordwestlicher
Richtung, nimmt rechts die
Kleine Niester auf und mündet bei
Wissen links in die
Sieg. Im Flußbett der Niester hat man neuerdings
Perlmuscheln entdeckt.
das Vereinigen zweier Metallstücke und zwar teils fest und unbeweglich, teils so, daß, wie
bei
Scheren
[* 2] oder
Zangen, die
Stücke eine Beweglichkeit um den
Punkt behalten, wo die Vernietung stattgefunden hat. Die Vernietung
kann auf die
Weise hergestellt werden, daß man das eine Metallstück mit einem
Loch, das andre mit einem
Zapfen
[* 3] versieht.
Letztern
steckt man dann durch jenes
Loch und klopft ihn jenseit desselben mit dem
Hammer
[* 4] breit, so daß eine Art
Kopf entsteht, welcher die Trennung verhindert.
In den meisten
Fällen verwendet man Hilfsstücke,
Niete oder Nietnägel (bei beträchtlicher
Länge auch Nietbolzen genannt),
macht durch beide zu vereinigende Metallstücke (z. B. zwei
Bleche)
Löcher, steckt das
Niet, welches die Form eines stumpfen,
cylindrischen
Nagels besitzt, hindurch und breitet es an beiden
Enden zu einem
Kopf aus. Die
Niete bestehen
aus demselben
Metall wie der zu nietende Gegenstand.
EiserneNiete werden aus gewalztem
Rundeisen oder starkem Eisendraht gefertigt
und von vornherein mit einem flachen oder gewölbten
Kopfe versehen.
Man stellt sie fabrikmäßig dar und bedient sich dazu entweder der
Handarbeit
(Schmieden) oder besonderer
Maschinen, in welchen der
Kopf der
Niete durch einen
Stempel im
Fallwerk
[* 5] oder in einer kräftigen
Presse
[* 6] (Nietkopfpresse) erzeugt
wird. Das Nieten selbst geschieht, indem man das
Niet durch die beiden
Löcher steckt, den
Kopf durch einen sogen. Gegenstempel
unterstützt und nun mit einem
Hammer das hervorragende Ende mit
Hilfe eines sogen. Kopfstempels zu einem
Kopf (Schließkopf) ausbildet.
GroßeNiete bearbeitet man glühend. Gegenstände, die sich nicht handhaben und wenden lassen, wie z. B.
Dampfkessel,
[* 7] müssen in der
Weise vernietet werden, daß ein
Arbeiter auf der einen Seite den Gegenstempel fest entgegenhält
und ein andrer von der andern Seite den Schließkopf herstellt. Es sind indes auch
Maschinen konstruiert worden, welche mittels
zweier
Stempel schnell und geräuschlos wirken. Der eine dieser
Stempel steht fest, der andre wird gewöhnlich durch Dampfkraft
oder Wasserdruck (hydraulische
Nietmaschine)
[* 8] gegen das auszubreitende Ende getrieben. Meistenteils empfängt der bewegliche
Stempel seine
Bewegung durch
Hebel
[* 9] oder Exzenter und zwar in horizontale oder vertikaler
Richtung. Ein starker
Durchschnitt, dessen
man sich zum Ausstoßen der Nietlöcher bedient, kann zugleich als
Nietmaschine gebraucht werden, wenn man
Drücker und Unterlage
gegen die beiden Nietstempel vertauscht.
(spr. niüwer- oder niöwer-),Alfred Emilien,
Graf von, franz. Bildhauer und Kunstbeamter, geb. zu
Paris,
[* 19] trieb die
Kunst als
Liebhaber und modellierte unter anderm eine Reiterstatue
Wilhelms des Schweigsamen vonOranien
(von Soyer in
Erz gegossen, 1845 im
Haag
[* 20] aufgestellt) und eine Marmorstatue von
Descartes für
Tours.
[* 21] 1849 wurde er Generaldirektor
der
Museen in
Paris, 1853 Mitglied der
Kunstakademie, 1864
Senator.
(spr. njēwo),Ippolito, ital. Dichter, geb. zu
Padua,
[* 22] studierte daselbst
Philosophie und Geschichte, war dabei ununterbrochen in die nationalen
Verschwörungen und
Kämpfe
verwickelt und begleitete als höherer
Offizier die Expedition
Garibaldis nach
Marsala in
Sizilien.
[* 23] Auf der Rückkehr von dort
kam er beim
Schiffbruch des
Dampfers Ercole im März 1861 in der
Nähe desGolfs von
Neapel
[* 24] ums
Leben. Mit
dem 29jährigen Freiheitshelden ging seinem Vaterland ein vielversprechendes poetisches
Talent verloren. Bei Lebzeiten hatte
er
Novellen erscheinen lassen, unter denen »Il conte pecorajo«,
»Angelo di bontà« (deutsch: »Ein Engelherz« in
Heyses
»ItalienischenNovellisten«, Leipz. 1877) und »Le
[* 25] avventure
del barone di
Nicastro« hervorragen. Weit bedeutender aber sind die nachgelassenen »Confessioni
di un ottuagenario«
¶
mehr
(Flor. 1867, 2 Bde.; deutsch von I. ^[Isolde] Kurz, Leipz. 1877, 2 Bde.; auch
bei Heyse, s. oben), eine Art historischen Romans, der die Geschichte Italiens
[* 27] von 1775 bis 1858 mit künstlerischer Hand
[* 28] zur
Darstellung bringt, wobei drei denkwürdige Episoden: der Sturz der venezianischen Oligarchie, die Belagerung von Genua
[* 29] und
die neapolitanische Revolution von 1820, besonders hervortreten. Auch in lyrischen Produkten (gesammelt u. d. T.: »Poesie di
Ippolito Nievo«, Flor. 1883) bethätigte sich das eigentümliche und bedeutende Talent des Dichters.