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Außerdem hat er über staatsökonomische und statistische Gegenstände geschrieben.
Außerdem hat er über staatsökonomische und statistische Gegenstände geschrieben.
(lat.), vorzeitige Reife, Notreife;
prämaturiert, verfrüht, übereilt, vorzeitig.
(lat. praemium, Belohnung, Vorteil), ein in mehrfachem Sinn gebrauchtes Wort. Zunächst bedeutet Prämie die für besondere Leistungen ausgelobte Auszeichnung. Als solche werden Prämien, namentlich in Form von Geldzahlungen, Ehrendiplomen, Medaillen etc., für den Wettbewerb in öffentlichen Ausstellungen, für Preisschriften, Konkurrenzarbeiten etc. ausgeschrieben und in der Regel nach den Aussprüchen eines Urteilsausschusses (Jury) erteilt. Die Arbeiterpolitik kennt ein Prämiensystem, welches darin besteht, den Arbeiter durch die Aussicht auf Gewährung besonderer Prämien neben dem Lohn zur Ersparung von Stoffen etc. oder zu Mehrleistungen anzureizen (vgl. Arbeitslohn, S. 759). Ausfuhrprämien haben den Zweck, die Ausfuhr zu fördern (vgl. Ausfuhr), während Einfuhrprämien die Einfuhr begünstigen sollen (vgl. Einfuhr). Prämie heißt ferner die Beigabe, welche dem Käufer im Lieferungsgeschäft für den Fall der vollständigen Erfüllung des Vertrags neben dem eigentlichen Gegenstand der Lieferung versprochen (z. B. Abbildungen als Beigaben zu Zeitschriften), Prämiengeld (Proxenetikum, Bonus) die Vergütung, welche zuweilen für den Abschluß eines Geschäfts gezahlt wird.
In der Rechtssprache ist Prämie das ausbedungene Reugeld, durch welches sich bei Lieferungsgeschäften eine der beiden Parteien von Erfüllung des Vertrags befreien kann. Geschäfte, bei denen eine solche Prämie ausbedungen ist, heißen Prämiengeschäfte (vgl. Börse, S. 237, 238). Im Versicherungswesen ist die Prämie die Summe, welche vom Versicherten an den Versicherer für Übernahme des Risikos gezahlt wird (vgl. Versicherung), und Prämienreserve die Summe der seit Beginn einer Versicherung aufgespeicherten Überschüsse der Prämien über die Leistungen der Versicherer, welche dazu dienen, die später eintretende Unterbilanz zwischen Prämien und diesen Leistungen zu begleichen.
Prämienversicherung nennt man im Gegensatz zur Gegenseitigkeitsversicherung diejenige Versicherung, bei welcher Dritte, gewöhnlich Aktiengesellschaften, gegen Zahlung fester Prämien ohne Rücksicht auf die Höhe des wirklich eintretenden Schadens die Versicherung übernehmen. Bei Lotterieunternehmungen und Verlosungen nennt man Prämien vielfach die gezogenen Gewinne und zwar entweder alle Gewinne oder einzelne Gewinne, für welche besondere vom allgemeinen Plan abweichende Voraussetzungen verlangt werden. Auch bei Lotterieanleihen, Prämienanleihen ist Prämie s. v. w. Treffer, Gewinn. Die über solche Anleihen angestellten Obligationen heißen Prämienscheine, Prämienlose, Prämienpapiere (vgl. Lotterie), dann werden bei Anleihen für frühzeitigere Einzahlungen Prämien gewährt. Endlich wird auch zuweilen im Effektengeschäft die Kurssteigerung als Prämie bezeichnet.
(lat.), Vordersatz eines Schlusses (s. d.). ^[= # (Ratiocinatio), im allgemeinen diejenige Denkoperation, durch welche ein Urteil auf mittelbarem ...]
praemitténdis (lat), mit Vorausschickung des Vorauszuschickenden (Titel etc.), in Zirkularen u. dgl. statt der Anrede;
meist abgekürzt Praemissis.
titulo (lat.), mit Voraussetzung des Titels;
(lat.), s. Molaren. ^[= (lat.), die Backenzähne, von denen die vordern, welche gewechselt werden heißen.]
(lat., Norbertiner), Kongregation regulierter Chorherren, mit der Zeit eigentlicher Mönchsorden, gestiftet 1121 durch Norbert den Heiligen (s. d.), welcher auf einer Wiese im Wald von Coucy, im Sprengel des Bistums Laon, die ihm angeblich vom Himmel [* 2] bezeichnet worden war (pré montré, pratum monstratum, »gezeigte Wiese«),
seine ersten Anhänger in der verschärften Regel des heil. Augustin unterwies. Das Kloster Prémontre war das Stammkloster, und der Abt desselben war Ordensgeneral. In Deutschland [* 3] hat sich der Orden [* 4] namentlich um Verbreitung des Christentums in den wendischen Grenzländern verdient gemacht. Um 1500 war der Orden in 30 Provinzen über ganz Europa [* 5] bis nach Syrien verbreitet. Die Reformation verringerte die Zahl seiner Klöster um mehr als die Hälfte. Die Ordensregel wurde 1630 revidiert. Die Prämonstratenserinnen, deren es schon bis 1150 etwa 10,000 gab, lebten mit den Mönchen in einem durch eine Mauer geschiedenen Doppelkloster. Der hierdurch veranlaßten Entsittlichung trat der Konvent des Prämonstratenserklosters Marchthal bei Konstanz [* 6] 1273 entgegen. Gegenwärtig hat der Orden nur noch in Polen und Österreich [* 7] einige Klöster.
Vgl. Winter, Die Prämonstraténser des 12. Jahrhunderts (Berl. 1865).
(lat.), dem Tod vorhergehend, z. B.
prämortale Temperatursteigerung, eine Erhöhung der Körperwärme auf mehr als 42°, ein Zeichen des herannahenden Todes.
Siegmund, Freiherr von, bayr. Kriegsminister, geb. zu Altötting, trat 1840 als Junker in das Leibregiment, im Februar 1841 als Unterleutnant ins Ingenieurkorps, ward 1849 Hauptmann im Generalquartiermeisterstab, 1852 Adjutant des Kriegsminister und Referent im Kriegsministerium, 1855 Major, 1859 Oberstleutnant, 1863 Oberst und Kommandeur des 3. Infanterieregiment Prinz Karl und 1865 Kommandeur des Leibregiments. 1866 machte er den Feldzug gegen Preußen [* 8] mit, wurde 29. Juli Generalmajor, 1. Aug. Kriegsminister und Staatsrat und löste in vortrefflicher Weise die Aufgabe der Reorganisation des bayrischen Heers, wofür er im Mai 1868 zum lebenslänglichen Reichsrat ernannt wurde.
Nach Ausbruch des deutsch-französischen Kriegs zum Generalleutnant befördert, erwarb sich Pranckh ein bedeutendes Verdienst durch die Umsicht und Energie, womit er die Verpflegung und Ergänzung der beiden bayrischen Armeekorps nach deren gewaltigen Verlusten leitete, und schloß die Versailler Verträge im großen Hauptquartier ab. In Anerkennung dieser Verdienste wurde er durch eine Dotation von 100,000 Thlr. aus der Kriegsentschädigung ausgezeichnet. Anfang 1875 zum General der Infanterie befördert, trat Pranckh 18. März nach Lösung seiner Aufgabe zurück und starb
eine der ältesten Städte Latiums, 23 km östlich von Rom, [* 9] von wo aus eine eigne Straße, die Via Praenestina, nach ihr hinführte, auf und an einem schroffen Felsen gelegen, war zuerst latinische Bundesstadt, stand aber schon um 500 v. Chr. auf seiten der Römer. [* 10] Von 383 bis 379 und im Latinerkrieg lag Pränéste mit Rom im Kampf, bewies sich aber in den Kriegen gegen Pyrrhos und Hannibal als dessen treuer Bundesgenosse. 82 eroberte Sulla die auf Marius' Seite stehende Stadt, gab sie der Plünderung preis und ließ den größten Teil ihrer Bewohner niedermachen. Ihre Befestigungen mit Ausnahme der Burg wurden geschleift und eine Militärkolonie dorthin gelegt. Bei den spätern Römern war Pränéste als Sommeraufenthalt sehr beliebt. Berühmt war ihr mit Orakel verbundener Fortunatempel, auf dessen Fundamenten die heutige Stadt Palestrina steht. ¶