Warmblütern, die sie lebend erbeuten; manche fressen aber auch
Aas.
Vor derVerdauung erweichen sie die aufgenommene
Speise
im
Kropf, aus dem sie die zusammengeballten
Federn und
Haare
[* 2] als
Gewölle ausspeien. Sie bewohnen die ganze
Erde vom
Äquator bis
zu den
Polen, und manche
Eulen- und Falkengattungen sind Kosmopoliten; sie treten aber stets in verhältnismäßig
geringer Individuenzahl auf. Die nördlich wohnenden sind meist Zugvögel, viele leben als
Strand- und Strichvögel.
Sie nisten (horsten) auf
Bäumen,
Felsen,
Mauern oder
Türmen; die größern legen kaum mehr als ein oder zwei, die kleinern
bis sieben
Eier.
[* 3] In der
Regel brütet das Weibchen allein, dagegen beteiligt sich das Männchen an der
Herbeischaffung der
Nahrung für die hilflosen
Jungen. Viele schaden durch ihre Räubereien, manche werden aber überwiegend
nützlich durch Vertilgung von
Mäusen etc. oder durch
Auszehrung von
Aas; auch werden einige zur
Jagd benutzt.
Fossil treten
die ersten Raubvögel
[* 4] im
Eocän aus. Man kennt etwa 100
Gattungen und 500
Arten Raubvögel und gruppiert sie zu vier
Familien:
2)
Falken (Falconidae oder Accipitridae), die typischen Raubvögel, Oberschnabel meist mit einem
Zahn,
Kopf und
Hals befiedert,
Flügel lang und spitz,
Beine mittellang, mit starken
Krallen. Ausgezeichnete Flieger mit weitem
Jagdrevier, in dem sie meist einsam hausen; kosmopolitisch. Etwa 70
Gattungen mit 320
Arten (der
Fluß- oder Fischadler
[Pandion]
wird häufig als besondere
Familie [Pandionidae] abgetrennt); hierher die Unterfamilien
Habichte
(Sperber,
Habicht,
Weih),
Bussarde,
Adler
[* 7] und
Falken.
Die Vertilgung der der
Jagd schädlichen Raubvögel bewirkt man durch den
Fang im
Habichtskorb
[* 11] (s. d.) und im
Tellereisen
[* 12] (s. d.). Außerdem werden sie auf der
Schießhütte (s. d.) sowie an den
Horsten erlegt. Die alten
Vögel
[* 13] sind sehr scheu und
lassen sich nur selten anschleichen, dagegen sitzen sie beim
Brüten, namentlich in der letzten Zeit vor dem
Auskommen der
Jungen, sehr fest auf den
Eiern und müssen oft erst durch Anklopfen an den
Baum, auf welchem der
Horst steht,
zum
Abstreichen veranlaßt werden.
Will man sie beim
Füttern der
Jungen schießen, so muß man sich verdeckt beim
Horst aufstellen und sehr ausdauernd warten,
denn sie kommen nicht an den
Horst heran, sowie sie etwas Verdächtiges gewahren. Die
Jungen nimmt man
entweder beim Erklettern des
Horstes aus, oder schießt sie, bevor sie ausfliegen, aber so weit erwachsen sind, daß sie sich
auf den
Rand des
Horstes stellen. Auch später lassen sich die bereits ausgeflogenen und auf hohen
Bäumen sitzenden
Jungen bei
trübem, regnerischem
Wetter
[* 14] anschleichen; sie verraten sich dem
Jäger durch ihr Schreien, mittels dessen
sie die Alten zum
Füttern herbeizulocken suchen. Abbildungen auf beifolgender Tafel
und den Tafeln
»Adler«,
»Eulen«,
»Geier«.
die aus brennenden oder auch nur bis zu einem gewissen
Grad erhitzten
Körpern sich in Form eines
Nebels erhebenden
Materien. Diese sind teils dampf- oder gasförmiger
Natur, teils äußerst fein zerteilte feste
Stoffe, welche von den
gasförmigen mit fortgerissen werden und sich samt den durch die Abkühlung kondensierten
Materien an kältern
Körpern niederschlagen.
Der
Niederschlag heißt, wenn er schwarz aussieht,
Ruß. Rauchbildung ist bei den gewöhnlichen
Brennmaterialien stets ein Zeichen
unvollkommener
Verbrennung, und eine
Feuerung ist daher um so schlechter, je mehr Rauch zur
Esse hinausgeht.
StarkeSäuren rauchen bei gewöhnlicher
Temperatur an der
Luft, indem sich die aus ihnen entwickelnden Säuredämpfe mit dem
Wasserdampf in der
Luft verbinden und als
Nebel niederschlagen.
ChristianDaniel, Bildhauer, geb. zu
Arolsen,
[* 18] wurde daselbst zum Hofbildhauer
Valentin in die
Lehre
[* 19] gegeben,
wo er jedoch nur im Ornamentfach einige Übung erlangte, und kam dann nach
Kassel zum Bildhauer Ruhl und 1797 als
Kammerdiener des
Königs nach
Berlin.
[* 20] Doch hatte er dabei Gelegenheit, sich in der
Kunst weiterzubilden, brachte 1802 einen
schlafenden
Endymion
[* 21] auf die akademische
Ausstellung und modellierte 1803 eine
Büste der
KöniginLuise, zu deren
Ausführung in
Marmor er 1804 nach
Rom
[* 22] ging.
Als Seitenstück zu dem Grabdenkmal der KöniginLuise führte er dasjenige des KönigsFriedrichWilhelm. III. in gleicher Anlage
aus. An diese Werke reihen sich noch zahlreiche Büsten und Basreliefs. Unter den letztern ist das 1838 in
Marmor ausgeführte eins der trefflichsten Werke des Meisters. Es zeigt zwei weibliche und eine männliche
[* 30]
Figur, einen Panther
tränkend. Als Meisterwerke der Porträtbildnerei sind hervorzuheben: die Bildnisse der KönigeFriedrichWilhelm II. und FriedrichWilhelm III. von Preußen, Yorks v. Wartenburg, AlbrechtDürers, für die Walhalla bestimmt (1837), Thorwaldsens,
in Lebensgröße und kolossal, für den König von Dänemark
[* 41] (1827), Hufelands, Schleiermachers u. a. In der letzten Zeit beschäftigte
den Künstler vornehmlich das großartige MonumentFriedrichs d. Gr. zu Berlin, welches 1851 daselbst enthüllt ward
[* 30]
(Fig. 3),
und in welchem er, als seinem Hauptwerk, die Summe seines Könnens in monumentaler Haltung und realistische
Porträtbildnerei zusammenfaßte. Zu seinen besten Werken gehören auch die in karrarischem Marmor ausgeführten Statuetten
des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung, die er seiner Vaterstadt Arolsen zum Geschenk machte, sowie das Grabmonument, welches
er 1847 im Auftrag des KönigsErnstAugust von Hannover
[* 42] für dessen Gemahlin vollendete, und zu welchem
später das des Königs hinzukam. Rauch starb in Dresden,
[* 43] wo er sich einer Kur wegen aufhielt.
Nach seinen Vorarbeiten wurden nach seinem Tod noch die Bronzestatuen Gneisenaus und Yorks vollendet. Rauch war einer der ersten
Bildhauer seiner Zeit, gleich groß in Idealdarstellungen wie in Porträtgestalten, in denen er poetische
Auffassung mit außerordentlicher Naturtreue zu vereinigen wußte. Er hat die Berliner
[* 44] Bildhauerschule begründet,
die noch
heute in seinem Geist fortarbeitet. 1865 wurden seine sämtlichen Werke in Modellen und Abgüssen zu einem Museum in Berlin vereinigt.
Vgl. Fr. und K. Eggers, Chr. D. Rauch (Berl. 1873-87, 4 Bde.).