(Ricercare,Ricercata, ital., spr. ritsch-), älterer
Name der
Fuge, schon zu einer Zeit, wo sich deren Form erst herauszubilden anfing. So kommt im 16. Jahrh.
der
Name Ricercar für Gesangstücke vor, die in der damals üblichen
Weise imitatorisch kontrapunktiert sind, und unter den
Erstlingen der
Klavier- und Orgelkomposition finden wir Ricercari von noch freierer
Faktur, die ebensogut Toccate oder
Fantasie,
Capricci oder
Sonate heißen könnten. In neuerer Zeit versteht man unter eine besonders kunstvoll gearbeitete
Fuge mit
Augmentationen,
Inversionen etc.
allein durch
RichardsStolz und Übermut wurde das gute Einverständnis der
drei Könige
bald gestört. Am erhoben sich die
Bürger von
Messina
[* 18] gegen ihn, worauf Richard die Stadt erstürmen ließ;
Richard löste seine Verlobung mit
Alice, derSchwester des französischen
Königs, und während dieser nach
Ptolemais aufbrach, verlobte er sich mit Berengaria, der Tochter
Sanchos I. von
Navarra.
Mit dieser segelte er 10. April mit 250
Schiffen von
Sizilien ab, unterwarf im Mai
Cypern,
[* 19] dessen
FürstIsaak, aus dem byzantinischen
Kaiserhaus der Komnenen, einige an diese
Insel verschlagene britische
Schiffe
[* 20] geplündert hatte, eignete
sich die dortigen reichen
Schätze zu und legte den gefangen genommenen
»Kaiser" in (silberne)
Fesseln. Nachdem er sich mit
Berengaria vermählt hatte, verließ er 15. JuniCypern und traf 8. Juli im
Hafen von
Akka ein, das erobert ward.
Darauf kam Richard auf das
SchloßTrifels, später nach
Worms in enge
Haft, wurde aber seinem
Stand gemäß behandelt. Erst nachdem
er die
Oberhoheit des
Kaisers anerkannt, diesem gehuldigt und sich zur
Zahlung eines Lösegeldes von 150,000
MarkSilber verpflichtet hatte, von denen zwei Drittel gleich gezahlt wurden, erhielt er seine
Freiheit wieder. Die
Erzählung, daß ihn sein Minstrel
Blondel befreit habe, gehört in das
Reich der
Sage. Bei seiner Ankunft
in
England fand er ein
Bündnis seines
BrudersJohann ohne Land und
PhilippAugusts zu seiner Entthronung. Richard ließ
sich zum zweitenmal in
Winchester krönen, brachte durch
Erpressung genügendes
Geld zusammen und setzte alsdann
nach der
Normandie über. Alsbald unterwarf sich
Johann, dem Richard großmütig verzieh; der
Kampf mit
PhilippAugust aber zog sich ohne entscheidende
Schläge unter fortwährenden
Scharmützeln und Belagerungen noch über vier Jahre hin,
bis endlich durch Vermittelung des
Papstes ein fünfjähriger
Waffenstillstand zu stande
¶
Gegen die Schotten, welche 1385, durch ein KorpsFranzosen unterstützt, einen Raubzug nach Northumberland unternahmen, rückte
er zwar mit einem starken Heer aus, entließ aber dasselbe unverrichteter Sache wieder. Als er sich ausschließlich von
Günstlingen leiten ließ, vereinigten sich die Lords mit dem Herzog von Gloucester und setzten mit Zustimmung des Parlaments
einen Rat von 14 Mitgliedern ein, der unter der PräsidentschaftGloucesters die oberste Leitung der Geschäfte besorgen sollte.
Ersterer wurde verhaftet und zu Calais
[* 28] im Gefängnis ermordet, der Graf von Arundel wurde enthauptet, der Graf von Warwick, die
Herzöge von Hereford und Norfolk verbannt. Den 1386 eingesetzten Vierzehnerausschuß hob das gefügige Parlament auf und ernannte
statt dessen einen aus 18 ganz dem König ergebenen Baronen und Rittern zusammengesetzten Ausschuß, dessen
große Vollmachten Richard der Einberufung des Parlaments überheben und ihm absolute Regierung ermöglichen sollten.
Buckingham knüpfte indes Unterhandlungen mit der Königin-WitweElisabeth an zu dem Zweck, ihre älteste
Tochter, Elisabeth, mit dem sich in Frankreich aufhaltenden Grafen von Richmond zu vermählen und diesen dann auf den britischen
Thron zu erheben. Allein der Plan wurde verraten, und Buckingham wurde 2. Nov. enthauptet, während Richmond vom englischen Gebiet
wieder glücklich nach Frankreich entkam. Nun versammelte Richard das Parlament, ließ durch dasselbe
sein Anrecht auf die Krone anerkennen, näherte sich dem HausYork und hielt, nachdem seine erste Gemahlin, Anna Nevil, Witwe
des Sohns von Heinrich VI., verschieden war (daß Richard sie vergiftet habe, ist ein unverbürgtes und unwahrscheinliches
Gerücht), um die Hand
[* 29] der ältesten Tochter der Königin-Witwe, Elisabeth, an. Diese war ihm, wie ein uns
erhaltener Brief zeigt, auch geneigt; aber es kam dennoch nicht zur Ausführung des Plans.
6) Richard Ohnefurcht (Sans Peur), Herzog von der Normandie, Sohn Wilhelm Langschwerts, geb. 935, folgte seinem Vater 943,
mußte zuerst sein Herzogtum gegen den König Ludwig den Überseeischen von Frankreich und dessen WitweGerberga verteidigen, starb nach langer friedlicher Regierung¶