Ausstellungsräume dicht bei S. Für öffentliche Unterhaltung sorgen vier größere
Theater,
[* 2] worunter auch ein deutsches
Opernhaus im Apollogarten, zahlreiche Biergärten und reich ausgestattete
Klubs, von denen
Germania
[* 3] und University die vornehmsten
sind. S. ist Sitz eines deutschen
Berufskonsuls. - An der
Stelle des heutigen S. wurde von dem
FranzosenPierre Laclède die erste Blockhütte erbaut, um die dann mehrere kleine Gebäude entstanden; der
Ort erhielt zu
Ehren
des
KönigsLudwig XV. seinen
Namen, blieb aber lange Zeit ein isolierter, fast nur von französischen
Kreolen bewohnter Handelsposten.
Nachdem sich dort noch einige Pelzhändler niedergelassen hatten, wurde 1768 derOrt mit dem übrigen
Gebiet
Louisiana, wozu damals
Missouri gehörte, den Spaniern überlassen. 1800 kam dies Gebiet wieder an
Frankreich zurück
und wurde dann 1803 von
Bonaparte an die
Vereinigten Staaten
[* 4] abgetreten. Von dieser Zeit an hoben sich der
Handel und die Bedeutung
der Stadt, welche 1822 zur
City erhoben wurde.
Vgl.
Scharf, History of S. city and county (Philad. 1883, 2 Bde.).
-
2) (spr. ssäng-lui)Hauptstadt der franz.
KolonieSenegal in Westafrika, an der Mündung des
Senegal in den Atlantischen
Ozean, auf einer 2 km langen, nur 34
Hektar großen
Insel, welche vom
Meer durch eine lange, schmale
Landzunge
geschieden ist, mit (1885) 16,682 Einw., ist sehr regelmäßig gebaut
und hat einen
Palast des
Gouverneurs, Regierungsgebäude,
Hospital,
Kasernen,
Warenlager in dem europäischen Teil, an den sich
die
Hütten
[* 5] der
Neger anschließen.
Mit der erwähnten
Halbinsel ist es durch drei feste
Brücken,
[* 6] mit dem östlichen Bouëtville (gleichfalls auf einer
Insel), dem
Ausgang der
Eisenbahn nach dem Innern, durch eine
Schiffbrücke verbunden.
KleineForts decken die ganz offene Stadt
nach der Landseite zu. Die Stadt hat mangelhafte Wasserversorgung, der seit kurzem durch eine
Wasserleitung
[* 7] einigermaßen
abgeholfen ist, und ein sehr ungesundes
Klima.
[* 8]
Mittlere Jahrestemperatur ist 24,75° C. Die Mündung des
Senegal ist durch eine
Barre verstopft, daher nur
Schiffe
[* 9] geringern Tiefganges einlaufen können; auch verändert sich diese
Barre fortwährend, ist daher sehr gefährlich. Es liefen 1883 ein und aus 423
Schiffe von 94,567
Ton., der Wert des Handelsverkehrs
betrug 22,9 Mill.
Frank, davon 22,3 Mill. mit
Frankreich und dessenKolonien. Hauptausfuhrartikel sind
Gummi
und
Erdnüsse.
(spr. fsäng-luh),Louise de,
Pseudonym, s.
Villemessant. ^[= (spr. wilmessāng), Jean Hippolyte Cartier de, franz. Journalist geb. 12. April 1812 zu Rouen ...]
(spr. ssäng-),Arrondissementshauptstadt im franz.
DepartementIlle-et-Vilaine,
Festung
[* 10] zweiten
Ranges, liegt an der Mündung der
Rance auf einem ins
Meer vorspringenden
Felsen, welcher durch einen jetzt beträchtlich verbreiterten, mit
Häusern bedeckten
Damm (Sillon) mit dem
Festland verbunden
ist, und steht mit
Rennes in Eisenbahnverbindung. Der alte, sichere, aber schwer zugängliche
Hafen ist in neuester Zeit durch
ein Hafenbecken ersetzt worden, das
sich an dieAnse des
Bas Sablons anschließt, eine
Bucht, welche S.
von dem nahen St.-Servan trennt, mit dem es an der Landseite immer mehr verwächst.
Die Stadt ist durch mehrere auf den vorliegenden Felseneilanden gelegene
Forts geschützt, von alten Festungsmauern umgeben,
welche auch als
Promenade dienen und eine schöne Aussicht gewähren, und hat enge
Straßen mit hohen
Häusern.
Bemerkenswerte Gebäude sind: die
Kathedrale (teilweise ins 12. Jahrh. zurückreichend), das
Schloß aus dem 15. Jahrh. (jetzt
Kaserne) am äußersten
Punkte des
Dammes, mit vier flankierenden
Türmen, und das Stadthaus. S. hat (1886) 8981 Einw., welche
Schiffbau, Seilerei, Fabrikation von
Ketten,
Schiffszwieback,
Gerberei,
Branntweinbrennerei, lebhaften
Handel,
Austernzucht und
Fischerei
[* 11] sowie
Schiffahrt betreiben.
Der Schiffsverkehr des
Hafens hat übrigens gegen früher wesentlich abgenommen. Im
Mittelalter und bis ins 18. Jahrh. waren
die Malains als Großfischer, Seefahrer, Entdecker und
Piraten berühmt und reich. Jetzt senden sie nur etwa 30 kleine Fahrzeuge
von zusammen 4500
Ton. nachNeufundland auf den Stockfischfang und bringen namentlich die Erzeugnisse der
Provinz nach
England hinüber. 1886 sind im
Hafen 996
Schiffe, mit 171,143 T. beladen, ein- und 774
Schiffe, mit 124,693 T. beladen,
ausgelaufen.
Deutschland,
[* 19] wo er hauptsächlich das Schulwesen studierte. Seine Beobachtungen darüber legte er nieder in den Werken: »Notices
politiques et littéraires sur l'Allemagne« (1835) und »Rapport sur l'instruction intermédiaire en Allemagne« (1835-38, 2 Bde.),
denen später die »Souvenirs de voyages et d'études« (1852-53, 2 Bde.)
folgten. Nach seiner Rückkehr richtete er sowohl als Deputierter wie auch später als Mitglied des königlichen
Rats für öffentlichen Unterricht und als Staatsrat sowie (seit 1837) als Mitglied und Sekretär
[* 20] des Oberstudienrats seine Hauptaufmerksamkeit
auf Fragen des Unterrichts und der Erziehung. Daneben war er (besonders am »Journal des Débats«) als Publizist thätig und glänzte
durch seine Vorlesungen an der Sorbonne, an der er bis 1863 die Professur der Geschichte und später die
der französischen Litteratur bekleidete. 1844 ward er in die Akademie aufgenommen.
Nach der Februarrevolution zog er sich von der Politik zurück und blieb bloß Mitglied des Unterrichtsrats. 1871 ward er in
die Nationalversammlung gewählt, in welcher er die PolitikThiers' unterstützte und an der Spitze einer
Mittelpartei stand. Er starb in Paris. Von seinen Werken sind noch zu nennen: »Essai de littérature et de morale«
(1845, 2 Bde.; neue Ausg. 1877);
»Cours de littérature dramatique, ou de l'usage des passions dans le
drame« (1843; 11. Aufl. 1875-77, 5 Bde.),
sein Hauptwerk;
»Souvenirs et réflexions politiques d'un journaliste« (1859, 2. Aufl. 1873);
»La Syrie en 1861; condition
des chrétiens en Orient« (1862);
»Lafontaine et les fabulistes« (1867, 2 Bde.; 2. Aufl.
1876) und »J. J. Rousseau, sa vie et ses ouvrages« (hrsg. von Bersot, 1875, 2 Bde.).