Die S. war schon den Alten bekannt;
Plinius erwähnt sie als äußerliches
Medikament und als Haarverschönerungsmittel; er
rühmt die S. aus Ziegentalg und Holzasche und erzählt, daß die
Germanen harte und weiche S. hätten. Auch
Galenos spricht
von der deutschen S., welche als Reinigungsmittel benutzt werde; es scheint danach, als ob die
S. eine
germanische
Erfindung sei, welche die
Römer
[* 2] auf ihren Eroberungszügen kennen lernten. Nachdem die Seifensiederei aus einem
Haushaltungsgeschäft in den gewerblichen Betrieb übergegangen war, scheint sie sich jahrhundertelang durch das
Mittelalter
hindurch ohne besondere
Entwickelung erhalten zu haben. In
Frankreich waren um die Mitte des 17. Jahrh.
Marseille,
[* 3]
Toulon
[* 4] und
Lyon
[* 5] Hauptplätze für die Seifenfabrikation, und
Marseille hat sich seitdem zum wichtigsten Fabrikplatz
der
Welt erhoben.
Mächtige
Förderung erhielt die Seifenindustrie, seitdem
Chevreul die
Natur der
Fette und mithin das
Wesen des Verseifungsprozesses
kennen gelehrt, anderseits die
Entwickelung der Sodaindustrie einen mächtigen Anstoß gegeben hatte.
Nun entwickelte sich die Seifenindustrie in wahrhaft staunenerregender
Weise. Als mächtiger
Hebel
[* 6] der Sodafabrikation und auf
das innigste mit fast allen
Zweigen chemischer Gewerbthätigkeit verschmolzen, bildet sie eins der wichtigsten
Glieder
[* 7] in der
Entwickelungsgeschichte
[* 8] der chemischen Gesamtindustrie.
Gegenwärtig wird in
Liverpool
[* 9] allein mehr S. jährlich exportiert als vor Begründung der Sodaindustrie
in sämtlichen Häfen
Großbritanniens zusammengenommen. Die
Darstellung der Leimseifen begann seit Einführung des
Kokosöls
zu Ende der 20er Jahre.
Vgl. Perutz,Industrie der
Fette und
Öle
[* 10] (Berl. 1866), und die Handbücher der Seifenfabrikation von
Wiltner (3. Aufl.,
Wien
[* 11] 1884; »Toilettenseifen«, das. 1884),
Die meisten S., welche
oft eine hügelige Oberfläche zeigen, gehören der Diluvialperiode, einige
der Alluvialperiode an.
Die gesuchten
Metall-
und Edelsteinkörner befinden sich im S. auf sekundärer Lagerstätte, d. h.
sie entstammen den
Gesteinen, deren Zertrümmerung den
Sand, die
Geschiebe und den
Lehm lieferte.
Dorf in der sächs. Kreishauptmannschaft
Dresden,
[* 16] Amtshauptmannschaft
Freiberg,
[* 17] hat eine evang.
Kirche, (1885) 1380 Einw.
und ist Hauptsitz der Holzspielwaren- und Holzwarenfabrikation im
Erzgebirge.
(saiger), bergmännischer
Ausdruck für lotrecht, vertikal (bei
Gängen ein
Fallen
[* 26] von 75-90°);
daher in der
Markscheidekunst (s. d.) Seigerriß, ein nach einer senkrechten
Ebene genommener bildlicher
Durchschnitt von einem Grubengebäude;
Seigerteufe, die senkrechte Tiefe. Im Hüttenwesen nennt
man s. kieselsäurereiche, zähflüssige, langsam erstarrende
Schlacken, im
Gegensatz zu den dünnflüssigen, basischen, rasch
erstarrenden frischen
Schlacken.