bilderfeindlichen Gemahls heimlich dem
Bilderdienst zugewandt, stellte sie nach ihrer Thronbesteigung denselben wieder her,
entsetzte den widerstrebenden
PatriarchenJohannes und erhob Methodios an seine
Stelle. Sie wurde 856 auf Veranstalten ihres
Bruders Bardas von ihrem Sohn in ein
Kloster geschickt, später aber aus demselben wieder entlassen und überlebte noch den
TodMichaels (867).
3) Tochter des oströmischen
KaisersKonstantin VIII., wurde 1042 nach dem
SturzMichaels V. mit ihrer
SchwesterZoe auf den Kaiserthron
erhoben, führte dann nach dem
Tode der letztern und des dritten Gemahls derselben,
Konstantin VII. Monomachos, 1054 bis 1056 allein
die
Regierung. Mit ihr erlosch die von
Basilius I. begründete makedonische Dynastie.
4) Römerin, Gemahlin des
Konsuls Theophylactus, schön, klug und ehrgeizig, aber sittenlos,
Mutter der
Marozia und der jüngern
Theodora, stand mit diesen an der
Spitze der patrizischen
Partei und beherrschte mehrere Jahre
Rom und
[* 2] den päpstlichen
Stuhl,
auf den sie 914
Johann X., ihren frühern Geliebten, erhob.
Kirchenhistoriker, geboren zu
Antiochia, ward 420
Bischof in
Cyrus am
Euphrat, als Vertreter der antiochenischen
Schule in den nestorianischen und eutychianischen Streitigkeiten zwar auf der sogen.
Räubersynode in ein
Kloster verbannt,
vom
Konzil zu
Chalcedon aber als rechtgläubig anerkannt und starb 457. Seine
Schriften wurden von
Schulze
und
Nösselt
(Halle
[* 3] 1769, 5 Bde.) herausgegeben, die wichtigste darunter,
die
»Historia ecclesiastica«, welche die Zeit von 322 bis 428 umfaßt, von
Gaisford (Oxf. 1854).
Vgl. Binder, Études sur Théodorète
(Genf
[* 4] 1844);
Bertram, Theodoreti doctrina christologica (Hildesh. 1883).
vonMopsuëstia, griech. Kirchenvater, aus
Antiochia gebürtig, war anfänglichMönch,
seit 393
Bischof von Mopsuestia in
Kilikien, wo er 428 starb. Er war der erste Exeget seiner Zeit, zugleich der unbefangenste
im ganzen kirchlichen
Altertum. In der morgenländischen
Kirche ward er als Anhänger des Pelagianismus sowie des Nestorianismus
auf dem fünften ökumenischen
Konzil als
Ketzer verdammt. Die syrischen
Fragmente seiner
Schriften gab
Sachau
(Leipz. 1869) heraus, die exegetischen
SchriftenFritzsche(Zürich
[* 5] 1847) und Swete
(Cambridge 1880 bis 1882, 2 Bde.).
Vgl. Kihn, Theodorus und
Junilius (Freiburg
[* 6] 1880).
Gute ältere
Ausgaben sind die von Gothofredus
(Leid. 1665) und
Ritter (Leipz. 1736-45), die besten neuern lieferten
Hänel
(Bonn
[* 7] 1837-42)
und
Krüger (Berl. 1880).
Als aber die
Goten die
Donau überschritten und 378 in der
Schlacht bei
Adrianopel den
Kaiser des
Ostens,
Valens, geschlagen und
getötet und fast das ganze
Heer desselben vernichtet
hatten, wurde er 379 vonGratianus (s. d.), dem
Kaiser
des
Westens, berufen, um als
Kaiser des
Ostens das
Reich gegen die eindringenden Feinde zu verteidigen. Er brachte die
Goten teils
durch glückliche
Unternehmungen, teils durch Unterhandlungen dahin, daß sie sich 382 unterwarfen, worauf er ihnen feste
Wohnsitze in
Thrakien und
Dacien anwies und einen Teil derselben in sein
Heer aufnahm.
Außer gegen auswärtige Feinde hatte er aber auch gegen innere
Krieg zu führen. Als
Maximus (s. d. 3), welcher bereits
Gratian
gestürzt hatte, auch Valentinian H. bedrohte, zog er 388 gegen
Maximus und brachte ihm bei Siscia eine völlige
Niederlage
bei, und 394 unternahm
er denKrieg gegen
Arbogastes (s. d.), welcher, nachdem wahrscheinlich auf sein Anstiften
Valentinian II. ermordet worden, Eugenius als
Kaiser des
Westens eingesetzt hatte; auch dieser wurde bei
Aquileja völlig geschlagen
und fand bald darauf den
Tod.
Auf diese Art wurde das ganze
Reich zum letztenmal unter der Herrschaft
EinesKaisers vereinigt. Im Innern
war Theodosius besonders bemüht, die Arianer zu unterdrücken und dem
Heidentum ein Ende zu machen, weshalb er 381 auf dem
Konzil
zu
Konstantinopel
[* 11] das
Nicäische Glaubensbekenntnis für allein gültig erklären ließ und 392 durch ein
Edikt den heidnischen
Kultus völlig verbot.
Als er 390 die Stadt Thessalonich wegen eines
Aufstandes durch ein grauenhaftes Blutbad
züchtigte, mußte er sich vor
BischofAmbrosius von
Mailand
[* 12] einer
Kirchenbuße unterwerfen. Er starb 17. Jan. 395 in
Mailand. Nach
seinem
Tod wurde das
Reich unter seine beiden
SöhneArcadius und
Honorius geteilt, die er schon bei seinen Lebzeiten zu Mitkaisern
ernannt hatte.
Vgl. Güldenpenning und Ifland,
Kaiser Theodosius d. Gr.
(Halle 1878).
2) Theodosius II., der jüngere, Sohn des
Arcadius und der
Eudoxia,
Kaiser des oströmischen
Reichs, geb. 401, folgte seinem
Vater 408 und
stand bis 414 unter
Vormundschaft des
PräfektenAnthemius, worauf seine
SchwesterPulcheria für ihn bis an seinen
Tod die Herrschaft
führte; er selbst verbrachte seine Zeit mit
Jagen und andern nutzlosen Beschäftigungen. Während seiner
Herrschaft wurde ein
Krieg mit
Persien
[* 13] geführt, welcher 422 durch einen nicht unrühmlichen
Frieden beendigt ward; dagegen
wurde das
Reich seit 441 durch die Einfälle der
Hunnen unter
Attila schwer heimgesucht, denen 447 ein großer
StrichLandes
südlich der
Donau abgetreten und, außer einer
Summe von 6000 Pfd.
Goldes, ein jährlicher
Tribut bewilligt werden mußte.
An den theologischen Streitigkeiten nahm Theodosius eifrig teil.
In dem Streit über die natürliche
GeburtChristi erklärte er sich
unter
Pulcherias Einfluß für die
Lehre
[* 14]
Cyrillus' und schickte den
PatriarchenNestorius in die
Verbannung;
später wurde er für die
Lehre des
Eutyches gewonnen und geriet darüber in ein Zerwürfnis mit
Pulcheria, welche 449 auf kurze
Zeit vom
Hof
[* 15] entfernt wurde.
Noch ist zu bemerken, daß unter ihm 438 der
CodexTheodosianus (s. d.), eine Sammlung der kaiserlichen
Edikte von
Konstantin d. Gr. bis auf die Gegenwart, veröffentlicht wurde.
Theodosius verheiratete sich 421 mit
Athenais (s. d.), die nach der
Taufe den
NamenEudokia erhielt, sich aber 441 von ihm trennte. Er
starb 450.
Vgl. Güldenpenning, Geschichte des oströmischen
Reichs unter den
KaisernArcadius und Theodosius
(Halle 1885).
Kirchenschriftsteller des 2. Jahrh., über dessenPerson und
Heimat Widersprechendes
berichtet wird, lieferte gleich seinem Zeitgenossen
Aquila (s. d. 1) eine griechische Übersetzung des
¶