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Gallien, wurde 45 Konsul, nahm aber später an der Verschwörung gegen Cäsar teil. Im Mai 44 ging er als Prokonsul nach Asien [* 2] und wirkte hier für Brutus und Cassius, ward aber im Februar 43 von P. Dolabella in Smyrna erschlagen.
Gallien, wurde 45 Konsul, nahm aber später an der Verschwörung gegen Cäsar teil. Im Mai 44 ging er als Prokonsul nach Asien [* 2] und wirkte hier für Brutus und Cassius, ward aber im Februar 43 von P. Dolabella in Smyrna erschlagen.
Stadt in der sächs. Kreishauptmannschaft Leipzig, [* 3] Amtshauptmannschaft Grimma, [* 4] Knotenpunkt der Linien Glauchau-Wurzen und Döbeln-Wermsdorf der Sächsischen Staatsbahn, hat eine evang. Kirche, ein Schloß, Porphyrbrüche und (1885) 1122 evang. Einwohner.
Dabei der 220 m hohe Kohlenberg mit Aussichtsturm.
Flecken in der hess. Provinz Starkenburg, Kreis [* 5] Großgerau, unweit des Rheins, hat eine evang. Kirche, bedeutende Käsefabrikation und (1885) 1826 Einw. -
Trebur (ursprünglich Tribur) war schon zu Karls d. Gr. Zeit eine königliche Pfalz, kam später unter die Vogtei der Herren von Münzenberg, ward 1246 von Wilhelm von Holland an den Grafen Diether III. von Katzenelnbogen verpfändet und mit dem größten Teil seines Gebiets von Rudolf von Habsburg dem Grafen Eberhard von Katzenelnbogen verliehen. Den Rest der Besitzungen, welcher bisher den Herren von Falkenstein gehört hatte, erwarb Graf Johann 1422. Trebur war in der Zeit der Karolinger und der salischen Kaiser häufig Sitz von Reichstagen; am bekanntesten sind die von 1066, wo Adalbert von Bremen [* 6] gestürzt wurde, und von 1076, wo die Fürsten Heinrich IV. aufgaben, die Lossprechung vom Bann binnen Jahresfrist zu erwirken. 895 fand daselbst eine Synode statt, zu welcher auch König Arnulf erschien.
Flecken in der ital. Provinz Novara, an der Eisenbahn Mailand-Novara, hat Reste alter Befestigungswerke, Reis- und Seidenbau, Käsebereitung und (1881) 5259 Einw.
(spr. -tschénnto, »dreihundert«),
in der Kunstgeschichte übliche Bezeichnung für die italienische Kunst des 14. Jahrh., insbesondere für Giotto und seine Schule und für Giovanni Pisano und seine Nachfolger (Trecentisten).
Vgl. Quattrocento und Cinquecento.
Schiffahrtskanal zwischen Emden [* 7] und Aurich, [* 8] in der preuß. Provinz Hannover, [* 9] ist 23,5 km lang und 3 m tief.
(holl., spr. -scheuten), s. Halage. ^[= (franz., spr. alahsch), das "Holen" eines Schiffs, d. h. das Ziehen desselben mit ...]
Stadt in Monmouthshire (England), inmitten des reichsten Kohlen- und Eisenreviers, mit (1881) 18,771 Einw.
Thomas, Zivilingenieur, geb. zu Lerrendon bei Durham, trat, nachdem er längere Zeit praktisch gearbeitet, 1813 in das Büreau des Architekten Atkinson, Erbauers des Zeughauses in London, [* 10] ein und trieb eingehende theoretische Studien. Neben zahlreichen Aufsätzen über physikalische Gegenstände veröffentlichte er: die vielfach aufgelegten »Elementary principles of carpentry« (Lond. 1820, 7. Aufl. 1886; daneben andre Ausgaben);
»Essay on the strength of cast iron« (neue Ausg. 1860) und die »Treatise on warming and ventilating« (neue Ausg. 1842);
»Practical treatise on rail-roads and carriages«;
»The steam-engine« (1827; neue Ausg. 1853, 3 Bde.).
Comuni (spr. treditschi), s. Comuni. ^[= eine Anzahl "Gemeinden" in Norditalien an der Grenze gegen Tirol, die durch Sprache ...]
Wasilij Kirillowitsch, russ. Schriftsteller, geb. 1703 zu Astrachan, starb als Hofdichter 6. Aug. (a. St.) 1769. Er war ein talentloser Reimschmied, der durch Liebedienerei sich die Gunst des Hofs erwarb und dadurch zu hohen Ehren stieg, so unter anderm von der Kaiserin Anna Iwanowna zum Mitglied der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften ernannt wurde und den Auftrag erhielt, »die russische Sprache sowohl durch Verse als auch durch Prosa zu reinigen«. Alle seine Festgesänge in steifen schwunglosen Versen sind längst vergessen; sein Name lebt nur noch in der litterarischen Kritik fort als Synonym für Talentlosigkeit, dichterische Überhebung und Buhlerei um Hofgunst.
Fluß in Schleswig-Holstein, [* 11] entsteht südöstlich von Flensburg, [* 12] ist 21 km schiffbar und mündet bei Friedrichstadt rechts in die Eider.
Kampf zwischen größern Truppenmassen (s. Gefecht);
ferner die einzelnen Schlachtlinien, in denen die Truppen nacheinander mit dem Feind in Berührung treten.
Man unterscheidet in dieser Hinsicht: ein Vorder- und Hintertreffen, ein erstes, zweites, drittes Treffen. Während das erste im unmittelbaren Kampf mit dem Feind sich befindet, ist das zweite zur Unterstützung, Ablösung, Sicherung des Rückens und der Flanken bereit;
Stadt im preuß. Regierungsbezirk Erfurt, [* 13] Kreis Mühlhausen, [* 14] an der Werra, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, eine Schloßruine (Normanstein), Zigarrenfabrikation, Obstbau und (1885) 1814 meist evang. Einwohner.
(franz., spr. träfl, »Klee, Kleeblatt«), [* 15]
Farbe der franz. Spielkarte, deutsch Treff (»Eichel«).
August, ungar. Staatsmann, geb. 1817 zu Homonna im Zempliner Komitat, studierte zu Pest die Rechte, trat 1837 in den Staatsdienst, gab 1840 im Verein mit Baron Joseph Eötvös und Ladislaus Szalay die »Budapesti Szemle« (Revue) heraus, wurde 1843 von der Stadt Pest in den Reichstag gewählt, trat 1844 in die Redaktion des Kossuthschen »Pesti Hirlap« ein, ward 1848 Staatssekretär des damaligen Handelsministers Gabriel Klanzal, nach dessen Rücktritt selbst Minister, zog sich aber schon im Oktober vom politischen Leben zurück und reiste (bis 1850) mit Baron Joseph Eötvös ins Ausland.
Seit dem Wiedererwachen des konstitutionellen Lebens 1860 war er fortwährend öffentlich thätig teils als Deputierter, teils als Leiter öffentlicher Unternehmungen. Die Alföldbahn ist sein Werk. Seit 1865 Mitglied des Abgeordnetenhauses, stand er stets in den vordersten Reihen der Deákpartei. 1872 wurde er zum Kultusminister ernannt und 1885 zum Präsidenten der ungarischen Akademie erwählt. Er starb in Pest. Von ihm erschienen »Reden und Studien« (deutsch, Leipz. 1883) und »Essays und Denkreden« (das. 1887).
(spr. treghjeh), Stadt im franz. Departement Côtes du Nord, Arrondissement Lannion, am gleichnamigen Küstenfluß, welcher die größten Schiffe [* 16] trägt und bald darauf in den Kanal [* 17] (La Manche) fällt, hat einen guten Handelshafen, Stockfisch-, Makrelen- und Austernfang, Schiffahrt, Handel und (1881) 3125 Einw.
s. Eis, ^[= # nimmt in mehreren Formen erheblichen Anteil an der Bildung der Erdrinde und ist in diesem Sinn ...] [* 18] S. 399, und Polareis.
s. Lammfelle. ^[= werden als Pelzwaren und zur Darstellung von Handschuhleder benutzt. Erstern Zwecken dienen ...]
das Jagen der Tiere und Ricken durch die Hirsche [* 19] und Böcke in der Brunftzeit, um sie zu beschlagen;
auch ein Revierteil, aus welchem das Wild dem vorstehenden Schützen zugetrieben wird.
dehnbare Metalle mit Hammer [* 20] (Treibhammer) und Amboß (Treibstock) bearbeiten, namentlich Gefäße etc. aus Blech herstellen, indem man durch Ausdehnung [* 21] der mittlern Teile eines Blechstücks eine Vertiefung erzeugt (Auftiefen) oder den Rand aufbiegt (Aufziehen) und die Wandung ¶
verengert (einzieht) oder erweitert (schweift). Hierbei kommen auch die übrigen Blecharbeiten, wie Bördeln, Sieken etc., zur Anwendung und bei kunstindustriellen Gegenständen namentlich das Treiben mit Bunzen. Vgl. Getriebene Arbeit. In der Metallurgie s. v. w. abtreiben. - In der Gärtnerei heißt Treiben, gewisse Pflanzen durch Anwendung künstlicher Wärme [* 23] und andrer Bedingungen früher als naturgemäß zur Ausbildung von Blättern, Blüten und Früchten bringen.
Die Treiberei bezieht sich besonders auf feinere Gemüse, Blütenpflanzen u. Obst. Zur Wärmeerzeugung benutzt man, um gleichzeitig feuchte Luft zu erhalten, Mist, Laub, Lohe, Baumwollabfälle, Wasser- und Dampfheizung in Treibkasten oder Gewächshäusern (s. d.). Das Treiben beginnt, je nach Bedürfnis und Treibfähigkeit der Pflanzen, früher oder später vom Oktober bis März, z. B. bei Hyazinthen im November, bei Tulpen, Roman-Hyazinthen, Maiblumen noch früher.
Von Blumen werden getrieben: Blumenzwiebeln, Stauden, schön blühende Gesträuche, vorzugsweise Rosen;
von Früchten: Wein, Pfirsiche, Himbeeren, Ananas, Erdbeeren, Aprikosen, Pflaumen und Kirschen;
von Gemüsen in Mistbeeten und Treibhäusern: Blumenkohl, Kohlrabi, Kopfsalat, Gurken, Bohnen, Melonen, Karotten, Radieschen etc. Alle getriebenen Blumen sind empfindlich gegen Luftwechsel und müssen weit von Öfen [* 24] aufgestellt, auch sorgfältig verwahrt transportiert werden.
Blütensträucher, Blumenzwiebeln u. a. bedürfen einiger Zeit der Ruhe, ehe sie zu ungewöhnlicher Zeit in Blüte [* 25] gebracht, d. h. getrieben, werden können. Letztere, Hyazinthen, Tulpen, Krokus u. a., pflanzt man, nachdem sie bereits mehrere Wochen außerhalb der Erde zugebracht, in Töpfe mit leichter Erde und gutem Wasserabzug, gräbt sie dann sortenweise 50 cm tief im Erdboden ein oder stellt sie im kühlen, dunkeln Keller auf, bis sie genügend Wurzeln gebildelt ^[richtig: gebildet] haben, was man bemerkt, wenn man den Topf mit der Zwiebel zwischen den Fingern der linken Hand [* 26] umkippt; dann kann man sie sofort warm stellen, gibt ihnen aber eine Papierhaube, um durch Abschluß des Lichts den Blütenschaft zu verlängern; Krokus müssen aber im Keller angetrieben werden.
Blütensträucher werden erst kalt und nach und nach wärmer gestellt, auch öfters durch Spritzen angefeuchtet; Staudenblumen dürfen nicht vor Sichtbarwerden der Blüte warm stehen. Gemüsepflanzen zieht man zuerst im besondern Kasten an und bringt sie genügend entwickelt in einen andern, inzwischen warm angelegten Kasten. Gurken u. a. treibt man auch im Gewächshaus. Für das Treiben von Obst, auch Erdbeeren, hat man besondere Häuser, in denen die Sträucher, Bäumchen und Pflanzen nach und nach wärmer und feuchter gehalten werden. Ananasfruchtpflanzen kommen sofort ins warme Haus, am besten mit Unterwärme von Mist, Baumwollabfällen und ausgekochtem Hopfen, [* 27] die wie beim Mistbeet (s. d.) vorbereitet werden.
Vgl. Jäger, Winterflora (4. Aufl., Weim. 1880);
Derselbe, Gemüsetreiberei (2. Aufl., das. 1863);
Lucas, Gemüsebau (4. Aufl., Stuttg. 1882);
Tatter, Anleitung zur Obsttreiberei (das. 1878).