»Leçons élémentaires de chimie moderne« (das. 1866, 4. Aufl.
1866-78);
»Dictionnaire de chimie pure et appliquée« (das. 1870-78, 2 Bde.;
Supplement 1880-86, 2 Bde.) und daraus separat:
»Histoire des doctrines chimiques« (das. 1868);
»Traité de chimie biologique« (1884) u. a. Seit 1858 gab
er das
»Répertoire de chimie pure« heraus, und seit 1852 war er Mitredakteur der »Annales
de chimie et de physique«.
Vgl.
Gautier,
Ch. A. Wurtz, ses travaux, etc. (Par. 1884).
Konstant,
Ritter von,
Edler von
Tannenberg, österreich. Dichter und Schriftsteller, geb. zu
Laibach, studierte in
Graz
[* 6] die
Rechte, trat dann in ein Infanterieregiment in
Krakau,
[* 7] schied aber, nachdem er 1843 die philosophische
Doktorwürde erworben, 1844 wieder aus dem Offizierstand, ward Skriptor bei der
Lemberger Universitätsbibliothek, 1849 Bibliothekar
im k. k.
Ministerium des Innern, dann Ministerialsekretär im
Staatsministerium und 1874 unter
Erhebung in den österreichischen
Ritterstand pensioniert. Wurzbach lebt seitdem in
Berchtesgaden.
»Ein Madonnenmaler unsrer Zeit:
E.
Steinle« (das. 1879) etc.
Sein Hauptwerk, welchem er seine letzten Jahre völlig widmete, ist das wertvolle »Biographische
Lexikon des Kaisertums
Österreich«
[* 10]
(Wien 1855-89, Bd. 1-57). -
Sein Sohn
Alfred von Wurzbach, geb. zu
Lemberg,
[* 11] studierte
in
Wien die
Rechte, erhielt dann eine
Anstellung bei der niederösterreichischen Statthalterei, verließ
aber 1876 den
Staatsdienst und machte größere
Reisen. Seit 1880
gehört er als
Redakteur dem
Verband
[* 12] der
»Wiener Allgemeinen
Zeitung« an, für die er besonders als Kunstkritiker thätig ist. Er veröffentlichte: »Zeitgenossen«, biographische
Skizzen
(Wien 1870-71, 12 Hefte);
Der Hauptteil dieser, der Marien- oder Frauenberg, liegt am linken Mainufer auf dem 265 m hohen Leistenberg
u. war bis 1720 Sitz der Bischöfe. Die mit einem vollständigen Ring von prächtigen öffentlichen Anlagen sowie einer Ringstraße
und dem Mainkai umschlossene Stadt ist im Innern unregelmäßig gebaut. Unter den 33 Kirchen ist die Domkirche (862 gegründet, 1042 neu
erbaut) mit der prachtvollen Schönbornschen Kapelle und vielen Denkmälern von Bischöfen die hervorragendste.
Die Haugerstiftskirche, ein stolzer Bau im Stil der italienischen Renaissance, mit Doppeltürmen und hoher Kuppel, ward 1670-91
erbaut und neuerlich geschmackvoll restauriert. Die ursprünglich romanische Neumünsterkirche (von 1000?) bewahrt in der
Krypte die Gebeine des heil. Kilian. Ferner sind zu nennen: die Universitätskirche mit der Sternwarte
[* 28] (auf
dem Turm),
[* 29] die Deutschhauskirche und die Marienkapelle, zwei der schönsten Denkmäler altdeutscher Baukunst,
[* 30] letztere mit 14 Statuen
von Tilman Riemenschneider aus dem 15. Jahrh., und die Kirche auf der Feste, die älteste in Franken.
Unter den übrigen öffentlichen Gebäuden zeichnen sich aus das durch Balthasar Neumann von 1720 bis 1744 erbaute
königliche Residenzschloß (früher Residenz der Fürstbischöfe, dann des Großherzogs), eins der schönsten Fürstenschlösser,
mit dem Kaiser- und dem Spiegelsaal, letzterer mit Gemälden auf Spiegelglas, und herrlichem Garten;
[* 31] das große, reiche und
trefflich eingerichtete Juliushospital, an welchem sich gleichfalls ein großer, schöner Garten mit einer
prächtigen Brunnengruppe befindet; das Gebäude der Universität, das Anatomiegebäude, das Rathaus, das Regierungsgebäude,
das Theater,
[* 32] das Zucht- und Arbeitshaus, der Zentralbahnhof etc. Projektiert ist (1888)
ein großartiges Justizgebäude an der Südseite der Stadt.
Unter den Bildungsanstalten ist zunächst die Universität zu nennen. Dieselbe wurde 1403 vom BischofJohann von Egloffstein
gegründet, ging aber bald wieder ein. Erst 1582 gründete der FürstbischofJuliusEchter von Mespelbrunn eine neue Hochschule,
welche seit der Vereinigung Würzburgs mit Bayern den NamenJulius Maximilians-Universität erhielt. Zur Beförderung der von
jeher rührig betriebenen medizinischen Studien dient vornehmlich das Juliushospital, mit welchem ein Entbindungshaus und
ein Krankenhaus
[* 39] für Epileptische sowie eine Augenheilanstalt (v. Welzsche Marienstiftung) und
ein hygieinisches Institut in Verbindung stehen.