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Runkelstein, s. d.) bedeckt. Westlich von Bozen
[* 1] bis zum
Schlosse Siegmundskron (einst Römerfeste, dann Stammsitz der
Grafen von
Firmian) und im Etschthal aufwärts bis
Terlan und abwärts bis Leifers breitet sich der sogen. Bozener
Boden aus, der, von
zahlreichen
Gräben durchzogen, einem großen
Garten
[* 2] gleicht, mit Weingeländen, Maisfeldern, Maulbeerpflanzungen,
Feigen-,
Pfirsich- und
Mandelbäumen, und von den zackigen
Fassaner
Bergen
[* 3] malerisch umgeben.
Bozen
verdankt, wie
Meran,
[* 4] die erste
Anlage den
Römern. 15
v. Chr. erschien
Drusus mit einem mächtigen
Heer in dieser Gegend, und
die
Tradition bezeichnet
Pons Drusi als Grundlage der Stadt Bozen.
Die
Römer,
[* 5] welche die Wichtigkeit dieses Stationspunktes erkannten,
errichteten hier mehrere
Kastelle, von denen noch jetzt einige Überbleibsel (im Dorf
Gries) vorhanden
sind.
Deutlich erscheint Bozen
erst in der langobardisch-bojoarischen
Epoche als Bauzanum. Es wurde die letzte Stadt der bojoarischen
Herrschaft gegen die südlichen Nachbarn, der Sammel- und
Waffenplatz in den beständigen
Fehden mit den langobardischen
Herzögen
von
Trient.
[* 6] Im J. 680 erscheint die Stadt zuerst als Sitz eines bayrischen
Markgrafen, den Alachis,
Herzog
von
Trient, bekriegte und überwand.
Unter dem
Schutz der
Grafen des Norithals und begünstigt durch seine
Lage, blühte Bozen
empor, bis
Kaiser
Konrad II. einen Teil
dieses
Gaues, die
Grafschaft Bozen
, im J. 1027 dem
Bischof
Ulrich II. von
Trient verlieh. Die
Bischöfe teilten
sich später in die Herrschaft mit den
Grafen von
Tirol,
[* 7] ihren
Vögten; aber schon
Albert III., der letzte der alten
Tiroler
Grafen,
und noch mehr sein Enkel,
Herzog Meinhard II. von
Kärnten, strebten nach der vollen Herrschaft über die Stadt, und
letzterer hatte sie auch zeitweise ganz in seinem
Besitz.
Aber seine Nachfolger gaben den Bischöfen das eine der beiden Stadtgerichte zurück, während das andre zum Landgericht Gries kam. Erst im J. 1531 gelangten die Landesfürsten durch Austausch mit der Herrschaft in dauernden Besitz vom bischöflichen Gericht zu und somit der ganzen Stadt. Von da an blieb es bei Habsburg, 1805 kam es an Bayern, [* 8] 1810 ans Königreich Italien [* 9] und 1814 an Österreich [* 10] zurück.
Vgl.
Beda
Weber, Die Stadt Bozen
(Boz. 1849);
Amthor, Bozen
,
Gries und Umgebung (3.
Aufl.,
Gera
[* 11] 1884);