Als ersterMeridian (Nullmeridian) wurde der von
Greenwich festgesetzt; der Welttag soll der mittlere
Sonnentag
sein, sein Anfang soll aber nicht, der astronomischen Rechnung entsprechend, auf den
Mittag des
Meridians von
Greenwich fallen,
sondern, dem
Gebrauch des bürgerlichen
Lebens entsprechend, auf die
Mitternacht. Derselbe soll in 24 gleiche
Stunden zerfallen,
die von 0 bis 24 zu zählen sind. Diese Universalzeit ist nicht für das bürgerliche
Leben bestimmt,
für welche vielmehr die Ortszeit im
Gebrauch bleibt. Vgl.
Zeitdifferenz.
(lat., »Gesamtheiten«,
d. h. wissenschaftliche
Hochschulen), diejenigen öffentlichen Anstalten, auf denen die
Wissenschaften
vollständig und in systematischer
Ordnung gelehrt, auch die höchsten wissenschaftlichen (akademischen)
Würden
(Grade) erteilt
werden. Der lateinische
NameUniversitas bezeichnete ursprünglich nur die mit gewissen
Rechten ausgestattete
Körperschaft der
Lehrer und
Schüler (universitäten magistrorum et scholarium); erst allmählich wurden auch die Lehranstalten als solche
(sonst: studium, studium generale) Universitäten genannt und nachträglich dieser
Name auf den die Gesamtheit der
Wissenschaften umfassenden
Lehrplan der
Hochschulen gedeutet.
Unmittelbarer schlossen die ersten Universitäten sich an die alten
Kloster- und
Domschulen an, unter denen schon seit dem 8. und 9. Jahrh.
einzelne, wie z. B.
Tours,
[* 9] St.
Gallen,
Fulda,
[* 10]
Lüttich,
[* 11]
Paris,
[* 12] als scholae publicae von auswärts zahlreiche
Schüleran sich gezogen hatten. Demgemäß erscheinen die Universitäten bis ins 15. Jahrh.
ausschließlich als kirchliche Anstalten, die sich an ein
Domkapitel, Kollegiatstift u. dgl. anzuschließen
und auf
Ausstattung mit kirchlichen
Pfründen zu stützen pflegen.
Die Universität zu
Paris wurde Ausgangspunkt und
Muster für fast alle abendländischen Universitäten, besonders die englischen, unter
denen
Oxford
[* 15] durch eine
Auswanderung aus
Paris unter der
Königin Blanka von
Kastilien (1226-36) mindestens erst zu höherer Bedeutung
gelangte, und die deutschen. Eine mit besondern staatlichen und kirchlichen Privilegien ausgestattete
Körperschaft bildeten freilich schon früher die
Juristen in
Bologna. Als die Bedeutung derartiger gelehrter
Körperschaften
für das geistige
Leben der
Völker wuchs, nahmen die
Päpste die Schutzherrschaft über die neuen Anstalten in Anspruch und
dehnten den besondern
Gerichtsstand, welchen die
Kirche für ihre
Angehörigen besaß, auch auf die weltlichen
Universitätsgenossen aus. - Die innere
Organisation der Universitäten war auf die Verschiedenheit der
Nationalitäten gegründet, wobei
sich die kleinern an eine der größern anschlossen. So entstand in
Paris die
Einteilung in vier
Nationen: Gallikaner (zu denen
sich auch
Italiener, Spanier, Griechen und
Morgenländer hielten),
Picarden,
Normannen und
Engländer (welche
auch die
Deutschen und übrigen
Nordländer zu sich zählten).
Die Bakkalarien wurden von den einzelnen
Magistern ernannt; der
Grad eines
Lizentiaten wurde nach einer
Prüfung durch die Fakultätsmeister
von seiten der
Kanzler oder
Bischöfe erteilt, die aber zuletzt bloß ihre Bestätigung gaben. Nur die
Magister hatten das uneingeschränkte
Recht, alsLehrer ihrer
Fakultät aufzutreten. Sie hießen auch oft
Doktoren. In
Deutschland
[* 16] ernannten (promovierten,
krëierten) die drei alten oder obern
FakultätenDoktoren, die der freien
KünsteMagister. Die
Promotionen fanden meistens unter
festlichem Gepränge statt; als Zeichen der
Würde wurde dem Promotus der Doktorhut überreicht. - Ein drittes für die mittelalterliche
Verfassung der Universitäten wichtiges
Institut waren die
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