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bedeutendsten der die Schmelzwasser des Schwarz- oder Zagengletschers sammelnde Schwarzbach, dann der Abfluss des zwischen Tatlishorn und dem n. Ausläufer der Altels eingebetteten unbenannten Hängegletschers und endlich die dem Balmhorngletscher entströmenden Bäche.
Eine kleine Stunde hinter Gasterenholz verengert sich das Thal, um aber oberhalb einer bewaldeten Thalstufe wiederum sich zu einer breiten Thalsohle zu weiten, die mit schönen Alpweiden (Brandhubel- und Selden- oder Gasterenalp) bestanden und durch braune Sennhütten belebt ist. Hier zweigt sich an der Einmündung des vom Lötschengletschers herabkommenden Leitibaches nach S. der Lötschenpassweg ab, um in scharfer Steigung das vergletscherte Joch zwischen Balmhorn und Hockenhorn zu gewinnen.
Von Selden an biegt das Thal nach NO. um, und man erreicht nach 20 Minuten die in seinem obersten Abschnitt gelegene Alp Heimritz (1620 m), über der sich die fast senkrechten Granitwände des Hockenhorns erheben. Der Pflanzenwuchs wird spärlicher und macht allmählig Geröll und Felstrümmern Platz. Bald betritt man die gewaltige Kandermoräne, von der aus man über den den Thalabschluss bildenden steilen und zerklüfteten Alpetligletscher in 2 Stunden die Höhe des Kanderfirns und in zwei weiteren Stunden die Mutthornhütte des S. A. C. (7½ Stunden über Kandersteg) gewinnen kann. Wie die Entvölkerung des Thales beweist, ist die Vegetation im Gasterenthal gegen früher zurückgegangen. Im Gasterenholz finden sich noch Fichten, Erlen, Salweiden und Vogelbeersträucher, weiter oben auf der zweiten Thalstufe noch Wäldchen von Rottannen und Gruppen von Lärchen und Arven. Der letzte Bär wurde am Ende des 18. Jahrhunderts auf dem Lötschengletscher erlegt.
Die Basis der hochaufgetürmten Jura- und Kreidewände des Doldenhorns u. Balmhorns und der Kern des Lötschenthalgrates besteht im Hintergrund des Gasterenthales aus einem Massiv echten Granites, sog. Grundgranites, der vom Brandhubel (bei den Häusern von Gasteren) bis unterhalb der Alp Dolden zieht, wo er von einem Band von Quarzsandstein (Verrucano) und weiterhin von Rötidolomit überlagert ist. Im obern Teil des Alpetligletschers taucht der Granit unter die Kalkmassen des Fründenhorns zur Tiefe, bildet aber s. von diesem Gletscher das ganze linksseitige Thalgehänge bis hinauf zum Lötschenpass.
In den Gipfeln des Hocken-, Sack- und Birghorns auf dem Kamm des Lötschenthalgrates wird er von dünnen Bänken von eingelagertem Verrucano, Rötidolomit und Kalk und zu oberst von krystallinen Schiefern bedeckt, tritt aber in den s. Seitenthälern (Golnbach-, Mühlebach-, Telli-, Ausser- und Innerthal) überall zu Tage. Der Gasterengranit ist ein ächtes, nicht geschiefertes, in dicken Bänken und schaligen Absonderungen auftretendes Massengestein, das in den verschiedensten Richtungen zerklüftet ist.
Diese Absonderungsklüfte stehen meist senkrecht und streichen in sehr steilem Winkel vorherrschend NW.-SO. Petrographisch ist der Gasterengranit ein Gemenge von weissen und graulichen Feldspäten, braunem u. grünem Glimmer und glasigem Quarz. Oft ist der Feldspat auf weite Strecken hin von schön pfirsichblütroter Farbe. Vielfach sind Talkblättchen und talkig-schiefrige Absonderungen im Granit mit eingeschlossen. In den erratischen Schuttmassen und den Flusskiesen am rechten Aareufer und im Gürbethal sind die Blöcke und Geschiebe von Gasterengranit sehr leicht von den aus sog. Grimselgranit bestehenden zu unterscheiden. Beide Seitengehänge des untern Abschnittes des Gasterenthales sind ¶