Zerstörung durch Bergwasser von 1804 bis 1806 geschlossen, geriet es etwas in Vergessenheit, bis 1863 das
Bad in
[* 1] den
Besitz
einer
Aktiengesellschaft überging, welche die jetzige
Straße herstellte, die Wildbäche eindämmte und Neubauten und Kureinrichtungen
anlegte. –
Vgl. Gsell-Fels, Die
Bäder und klimatischen Kurorte der
Schweiz
[* 2] (3. Aufl., Zür. 1892).
(lat.),
Treue,
Glaube;
bona fides, guter
Glaube, und mala fides, schlechter
Glaube, s.
Bona fides. Personifiziert
ward Fides von den
Römern als Göttin verehrt. Die
Treue des röm.
Volks(Fides publica oder populi Romani) hatte ein Fest am 1. Okt. und
einen sehr alten
Tempel
[* 3] auf dem
Kapitol, wo auch vorzugsweise
Urkunden völkerrechtlichen
Inhalts,
Verträge
mit fremden Völkern
u. dgl. aufbewahrt wurden. Die Priester, die dort opferten, umwanden die
Hand
[* 4] mit weißen
Binden, zum Zeichen der Heiligkeit des Handschlags. Die Göttin wird auf den Münzen
[* 5] der Kaiserzeit als würdige
Frau mit
Ähren und einem Fruchtkorb (oder auch mit Füllhorn und Schale) dargestellt, oder an
Stelle ihrer
[* 6]
Figur tritt das
Symbol der Göttin, zwei verschlungene
Hände. – Fides heißt auch der 37.
Planetoid.
zusammengekniffter Papierstreif zum Anzünden von
Tabakspfeifen u. s. w. Das Wort soll
Fid[elibus fratr]ibus («den getreuen
Brüdern») bedeuten, wie ein zu einer geheimen Tabaksgesellschaft Einladender auf einen
Zettel schrieb, der nachher zum Pfeifenanzünden gebraucht wurde.
Nach Grimms Wörterbuch kommt es von fil de bois (Holzspan).
oder
Fidji-Inseln (engl. Fiji), richtiger Viti- oder Witi-Archipel, engl.
Kolonie, die umfangreichste, fruchtbarste und wertvollste Inselflur Polynesiens, liegt zwischen 15° 47’ und 21° 4’
südl.
Br., 176° 51’ westl. L. bis 175° 38’ östl. L. von Greenwich.
Die Fidschi-Inseln bestehen aus etwa 250
Inseln, von denen 80 bewohnt sind, und bedecken mit der
Insel Rotumah (s. d.) 20837 qkm.
Die Mehrzahl der kleinern sind Korallenbildungen, die auch als Klippen
[* 7] und
Riffe die größeren umgeben und die Schiffahrt
erschweren; die größern sind vulkanischen Ursprungs, doch hat man auch Sand- und Kalksteine mit Versteinerungen gefunden,
die den Archipel als Reste früherer größerer Festlandsbildungen erscheinen lassen.
Die größte
Insel ist Viti-Levu (s. d.), dann folgt nach
NO.
Vanua-Levu (s. d.), jene bedeckt 11760, diese 6492 qkm.
Die schönste ist Kandavu (560 qkm). Ebenso groß ist
Taviuni; die andern sind kleiner, meist nur wenige Quadratkilometer
groß. Sie bilden die Yasawagruppe im W., die Viti-i-loma oder
Central-Fidschi-Inseln in der Mitte und
die Laugruppe im O. Zur letztern gehören die Ringgold- und die Exploringinseln. Viti-Levu erreicht 1216 m Höhe. (S. Nebenkarte
zur Karte: Oceanien.)
Klima,
[* 8]
Pflanzen- und
Tierwelt. Bei reichlicher
Bewässerung und dem echt tropischen
Klima ist eine üppige
Pflanzenwelt auf dem
fruchtbaren
Boden angesiedelt, die über 1300 wilde
Arten von
Blütenpflanzen und
Farnen zählt, darunter
fast die Hälfte an eigentümlichen, sonst nirgends weiter
zu findenden Formen. Bis zu den höchsten Berggipfeln steigt eine
schöne
Palme
[* 9]
(Kentia) mit 80 Fuß hohem
Stamm auf, ein Nadelholz (Dammara vitiensis Seemann) gehört mit einem Podocarpus und
Dacrydium zu den bemerkenswertesten
Waldbäumen.
Kulturprodukte sind hauptsächlich Yams,
Bananen, die in den bergigen Distrikten oft in meilenlangen
Alleen angepflanzt sind,
Kokosnüsse,
Brotfruchtbäume, Taroknollen von Colocasia,Zuckerrohr,
Baumwolle,
[* 10]
Mais,
Tabak,
[* 11]
Arrow-Root und etwas
Kaffee. – Schweine,
[* 12] Hunde,
[* 13]
Hühner
[* 14] und anderes Geflügel werden viel gezogen, Schweine sind auch verwildert und eingeschleppte Ratten haben sich
ungeheuer vermehrt. Die Vogelfauna ist nicht arm; sie enthält außer kosmopolitisch verbreiteten Raub-
und
Wasservögeln eine Reihe eigentümlicher sowie austral.
Arten: Sylvien, Fliegenschnäpper,
Würger, Webervögel, Honigsauger
(Meliphagidae),
Blumenpicker (Zosterops),
Eisvögel, Papageien,
Tauben
[* 15] und sogar
Großfußhühner sind vertreten. Es finden sich
einige Eidechsen
[* 16] und Schlangen,
[* 17] unter den letztern sogar eine eigentümliche Gattung.
[* 18] Im J.1892 wurden 125442 E. gezählt, darunter 107745 Eingeborene, 2281 Europäer, 1102 Mischlinge, 9103 indische
und 2452 polynesische
Arbeiter. Die Eingeborenen (s.
Tafel:
AustralischeVölkertypen,
[* 6]
Fig. 1, Bd.
2, S. 180) nehmen in anthropol. und sprachlicher Hinsicht eine vermittelnde
Stellung zwischen der östl. und westl. Familie
der malaiisch-polynesischenVölker ein. Sie sind ein Mittelschlag, größer und dunkelfarbiger als die
benachbarten Insulaner und von kriegerischem Ansehen.
Ihr wolliges
Haar
[* 19] lassen sie sich frühzeitig besenförmig ausbreiten. Wie an Tapferkeit fehlt es ihnen auch nicht an Scharfsinn
und Kunstfertigkeit. Früher Götzendiener und
Menschenfresser ärgster Art und durch innere Raubzüge verwildert, sind sie
durch die Thätigkeit der Wesleyanischen Mission jetzt fast sämtlich dem
Christentum gewonnen. Man zählte (1892) 99835 Wesleyaner
und 10205 Katholiken. Es bestehen eine große Anzahl von
Kirchen, Kapellen, Schulen mit 40392
Kindern und Missionshäusern.
Eine technische Schule erhält staatliche Unterstützung. An der
Spitze derVerwaltung steht ein brit. Gouverneur, ihm
zur Seite ein gesetzgebender
Rat von 12 Mitgliedern; die
Verwaltung im einzelnen in den 16 Distrikten führen 12 einheimische
Oberhäuptlinge (Roko Tui) und 4 europ.
Beamte. Hauptstadt, früher Levuka, ist jetzt
Suva auf Viti-Levu mit vorzüglichem
Hafen. Die Einkünfte der
Kolonie betrugen (1892) 71553, die
Ausgaben 67652 Pfd. St., doch wechseln die
Verhältnisse seit 1875 sehr häufig. Die Schuld erreichte eine Höhe von 243235 Pfd. St., darunter 114235
Pfd. St.
Vorschüsse vom Mutterlande.
und Verkehr. Im
Vergleich zum Plantagenbau, der aber trotz der Einwanderung unter dem
Mangel an
Arbeitskräften
leidet, ist die Viehzucht
[* 20] unbedeutend. Ersterer liefert vor allem die Gegenstände zur Ausfuhr.Diese betrug 1890 364533, 1892 434791 Pfd. St., und zwar Kopra (5937 t im Werte von 49723 Pfd.
St.), Zucker
[* 21] nach
Auckland
[* 22] (18883 t im Werte von 302133 Pfd. St.), Obst, namentlich frische
Bananen und
Ananas (62442 Pfd. St.),
Trepang nach
China,
[* 23] getrocknete Kokosnüsse, Erdnüsse,
Baumwolle, Mais und
Tabak. Die Einfuhr, zu 64 Proz.
aus Neusüdwales, wird 1890 auf 206757, 1892 auf 253586 Pfd. St. bewertet. Wichtig sind
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