forlaufend
868
leuchtend, in ihm vollzieht sich, durch den Sauer- stoff der umgebenden Luft, die letzte vollständige Verbrennung der Dämpfe zu gasigen Produkten, Kohlensäure und Wasserdampf, unter bedeutender Wärmeentwicklung. Er besteht demnach in seinen äußersten Schichten aus den glühenden gasförmi- gen Produkten der Verbrennung.
Der zur Flamme
nblume hin- zutretende Sauerstoff wird
in diesem äußern Man- tel der Flamme
nblume so weit verbraucht, daß in der mittlern Zone nur noch eine unvoll- kommene
Verbrennung erfolgen kann.
Dies kann man dadurch beweisen, daß man ein
Glas- röhrchen mit einem Ende in den innern
Teil einer
Kerzen- flamme
hineinhält. Am andern Ende kann man die noch un- verbrannten
Gase
[* 1] entzünden (s. beistehende
[* 2]
Figur).
Infolge der durch letztere bewirkten sehr be- trächtlichen Temperatursteige- rung scheidet sich aus den Koh- lenwasserstoffen Kohlenstoff in feinster Verteilung, aber in fester Form ab.
Dieser wird zum
Glühen erhitzt, strahlt dabei Licht
[* 3] aus und wird
dadurch Ursache des Leuchtens der Flamme
nblume Allmählich aber mischt sich auch den in der mittlern
Zone befindlichen
Gasen und Kohlenpartikelchen beim Aufsteigen von außen her fo viel Sauerstoff bei, daß vollständige Ver-
brennung derselben stattfindet und schließlich
bis in das Centrum der Flamme
nblume erfolgt.
Der bellleuchtende
Teil endet dann in einer
deutlichen
Spitze. Von dem Verhältnis der im Innern der Flamme
nblume ge- bildeten Kohlenwasserstosfgase und des
in den äu- ßern Flamme
nmantel durch Diffusion
[* 4] eintretenden Sauerstoffs ist die Intensität der
Leuchtkraft der Flamme
nblume bedingt.
Fehlt es an Sauerstoff oder ist die
Ent- wicklung der
Kohlenwasserstoffe im Innern der Flamme
nblume so lebhaft, daß den Kohlenstoffteilchen
im Flammen-
mantel nicht genug Sauerstoff zugeführt werden kann, um eine vollständige Verbrennung zu
ermöglichen, so wird die Flamme
nblume nicht allein wenig Licht geben, sondern es werden unverbrannte Kohlenstoffteilchen
aus der Flammenblume unter Verbreitung von
Ruß entweichen.
Wird aber einer solchen rußenden Flammenblume mehr Sauerstoff zugeführt, so brennt sie dann unter Verbreitung eines weißen strahlenden Lichtes.
Solch eine ru- hende Flammenblume bildet das Petroleum beim Entzünden der Lampe, [* 5] das Rußen verschwindet in dem Augen- blick, wo durch das Aufsetzen des Cylinders ein kräftiger Zug rings um die Flammenblume entsteht und mehr Sauerstoff an den Flammenmantel gelangt. Eine weitere Ursache der Nuftbildung wird durch jede Abkühlung der Flammenblume gegeben.
Bringt man in eine hellleuchtcnde Flammenblume einen kalten Gegenstand von gutem Wärmeleitungsvermögen, so wird dadurch der Flammenblume so viel Wärme [* 6] entzogen, daß der Kohlen- stoff nur noch teilweife zum schwachen Glühen kommt, teilweise unverbrannt aus der Flammenblume entweicht.
Eine solche Abkühlung der Flammenblume erfolgt z. B. in unsern Feuerungen bei jedesmaligem Aufschütten von fri- schem, kaltem Brennmaterial. Da das Leuchten der Flammenblume durch den glühenden Kohlenstoff bedingt ist, so werden solche brennbare Gase, die keinen Kohlenstoff abscheiden können, auch keine leuchtende Flammenblume geben.
Entzündet man z. V. Kohlenoxydgas oder Wasserstoff, so brennen sie mit kaum wahrnehmbarer bläulicher F. Diese nicht leuchtende Flammenblume wird aber sofort leuchtend, wenn feste nicht schmelzende Substanzen, z. B. Kalk bei Knallgasflamme, in ihr zum Glühen erhitzt oder ihr kohlenstoffreiche Dämpfe zugemischt werden. So liefert Wasserstoffgas eine Flammenblume von hoher Leuchtkraft, wenn es durch ein Gefäß [* 7] geleitet wird, das Benzol enthält.
Wenn andererseits ein mit leuchtender Flammenblume brennendes Gas, wie z. B. Leuchtgas, [* 8] vor seiner Entzündung mit Luft gemifcht wird, wie dies im Bunfenbrenner (s. Gasheizungsvorrichtungen) er- folgt, fo ist die Leuchtkraft vernichtet, die Flammenblume erscheint ähnlich wie eine Wasserstosfflamme, ent- wickelt aber eine größere Menge von Wärme als ohne die Luftzufuhr.
Das Nichtleuchten der Flammenblume ist hier bedingt durch die sofortige Oxydation des Kohlenstoffs, dem durch die räumliche Annäherung der Sauerstoffmoleküle nicht Zeit gelassen wird, in glühendem Zustande in der Flammenblume zu schweben. - über schallempfindliche, sensitive, singende Flammenblume s. Harmonika, chemische. Flammen oder Flammieren, gewebten Stoffen ein geflammtes Muster geben, s. Chinierte Stoffe;
auch eine Art der Garnfärberei, bei der die Garnstränge mit Knoten versehen und so ausgefärbt werden, wodurch die das Innere des Knotens bilden- den Teile ungefärbt bleiben. Flammenblume (riilox !.), Pflanzengattung aus der Familie der Polemoniaceen (s. d.).
Es sind gegen 30, in Nordamerika [* 9] und Ostasten einheimische Arten bekannt, der Mehrzahl nach harte und ein- jährige Stauden mit regelmäßigen weißen, rosen- roten oder purpurnen, oft in Rispen oder dolden- förmigen Trugdolden gesammelten Blumen.
Meh- rere der hierher gehörigen Arten wurden schon seit der Mitte des 18. Jahrh, in die europ. Gärten ein- geführt und gehören zu den beliebtesten Zierge- wächsen.
Durch langjährige Kultur haben sie an Schönheit gewonnen und viele Farbenvarieta'ten und Blendlinge erzeugt. Die bedeutendern unter den ausdauernden Flammenblume sind ?k1ox maoulata ^v., Mniculatk ^. und acn- minata 1^7-5/5., welche aber durch die aus ihnen entstandenenzahlreichenVlendlinge(?1il0x1i^I)i-iclH) fast aus den Gärten verdrängt worden sind.
Letz- tere bilden mit ihren mehr oder weniger zahlreichen und verästelten Stengeln laubreiche Büsche von ver- schiedener Höhe (40 cm bis 1 m) mit mehr oder weniger großen und dichten Blütenrispen, welche bei manchen Sorten schon Ende Juni, bei andern erst im September, bei den meisten im Juli und August erscheinen.
Die Blumen sind bald wohl- riechend, bald geruchlos und in die schönsten Farben gekleidet, welche durch Rosa, Lila und Violett die ganze Farbenskala vom reinsten Weiß bis zum dunkelsten Rot und Purpur durchlaufen;
auch sind sie häusig durch ein helleres oder dunkleres Auge [* 10] oder einen Stern in der Mitte oder durch Streifen verziert.
Die wertvollsten Spielarten verdankt man franz. Blumenzüchtern.
Sie eignen sich alle zur Be- pflanzung von Rabatten und Gebüschrändern und lieben düngerreichen feuchten Boden.
Andere bilden dicht über dem Boden einen Laudteppich, der sich bald im Frühjahr, bald im Sommer mit rosen- oder purpurroten, oft gesternten Blumen bedeckt, wie ?k1ox V61'UH H^).,
86tac6H ^).
u. a. Aus diesen Arten lassen sich reizende Vlumenteppiche bilden, weshalb sie auch meist zur Bepflanzung von Teppichbeeten oder zu Einfassungen benutzt werden. Die einjährige ?b1ox vi-ummouäi Äoo/c. ist eine ¶