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Gurnigelbad, Kurort im Bezirk Seftigen des schweiz. Kantons Bern, 14 kiu westlich von Thun, 31 km südlich von Bern, [* 1] mit diesem durch Post verbun- den, liegt in 1153 m Hohe auf einer waldumsäumten Wiesenterrasse am nordwestl.
Abhang des obern Gur- nigel oder Gurnigelhubel (1550 m), eines nördl. Ausläufers der Stockhornkette, besteht aus einem großen Kurhause und mehrern Nebengebäuden, und besitzt drei Quellen, von denen das Scbwarzbvönnli und das Stockwasser kalte gipshaltige Schwefelwasser sind, während die dritte zu den erdigen Eisenwassern gehört.
Das Wasser der Schwefelquellen wird seit dem 16. Jahrh, sowohl zur Trink- als zur Badekur verwendet.
Die heilkräftigen
Quellen, die stärkende Vergluft und die schöne
Umgebung, verbunden mit der musterhaften Einrichtung des
Bades, machen das Gürtel
[* 2] trotz seiner isolierten
Lage zu einem der be-
suchtesten Kurorte der
Schweiz
[* 3] (jährlich etwa 2000 Kurgäste).
Von den nahen Gipfeln der Stocthorw kette wird am häufigsten der Ganterist (s. d.) be- stiegen. -
Vgl. Verdat, Gurnigel.
Einrichtungen, Klima, [* 4] Mineralquellen, Heilresultate, Notizen für praktische Ärzte (Bern 1876);
ders., Naux minerale^ 8uIflir6u8C3 äu Aoui'nißkl (Par. und Bern 1879).
Häuser, Gürtel
bei Bern
(Viel 1879);
Gsell-Fels, Die
Bäder und klimatischen Kurorte der
Schweiz (3. Ausl., Zür. 1892):
Briefe vom
Gürtel
(Bern
1883). Gursay (engl., spr. görse), Handelsgewicht der
drit.-ostind.
Provinz
Madras
[* 5] von 20 Kandis ((^nl- llio8) oder 400 NNU1163 W000 engl.
Handeln pfund oder 4535,92" k^.
Gurschno, Stadt, s. Gorzno. Gurt, in der dekorativen Kunst cin architek- tonisches
Glied,
[* 6] ein
Band
[* 7] oder
Streifen, der um einen
Gegenstand in der Mitte herumgeführt ist, um ein Zusammenfassen in wagerechtem oder eine
Tren- nung in
lotrechtem
Sinne anzudeuten. Im Hochbau bezwecken dies die
Gurtgesimse in Höhe der
Balkenlagen oder auch in
Brüstung^ höhe
angebracht werden, um die einzelnen
Geschosse
[* 8] oder
Stockwerke zu kennzeichnen oder zu trennen. Sie sind nächst den Hauptgesimsen
die kräftigsten
Gliederungen der Gebäudefronten. -
Über Gürtel
bei
Trägern s. d.;
über Gürtel
als Gewebe
[* 9] s.
Gurte;
als Bekleidungsstück, s. Gürtel.
Gurtbogen nennt man die entweder zum selb- ständigen Tragen von
Gewölben (Kappengewölbe)
oder nur zur Verstärkung
[* 10] von
Tonnengewölben oder zur Verspannung von Pfeilern bei Kreuz
[* 11] gewölben und
Kuppeln dienenden,
nach unten oder oben vorspringenden
Bogen.
[* 12]
Bei der Einteilung großer Räume (wie Kirchen, Hallen u. s. w.) in Ge- wölbjoche, die auf Pfeilern oder Säulen [* 13] ruben, un- terscheidet man Längs- und Quergurte, bisweilen auch Kreuz- und Diagonalgurte.
Sie sind entweder von einfach rechteckigem Profil, wie in der röm. oder roman. Kunst, oder von profiliertem Querschnitt, wie im got. Stil.
Die in der Diagonale oder am Grat von Kappen auftretenden Nebengurtbogen werden Nippen genannt. Gurtbremse, s. Bremsen. [* 14] Gurte, dicke bandförmige Gewebe, die zu mannig- sachen Zwecken verwendet werden.
Während man sich der geringsten als Tragbänder, als elastischer Unterlage für die schneckenförmigen Stahlfedern der Kiffen, beim Polstern der Stühle, Sofas u. s. w. be- dient, werden bessere Sorten für den Grundsitz der Reitsättel (Sattelgrundgurte) sowie zur ge- polsterten Wagenarbeit (Wagen gurte), feinere und weichere Sorten als Hosenträger, Halftern so- wie als eigentliche Sattelgurte (Bauchgurte) be- nutzt. Durch die Art der Anwendung wird die Wahl des Materials sowie die Art des Gewebes bedingt. Tragbänder und Tapeziergurte bestehen aus sehr grobem Hanf- oder Werggarn und sind glatt (leinwandartig) gewebt.
Damit sie üch nicht der Breite [* 15] nach zusammenrollen, ist die Kette ab- wechselnd aus rechts und aus links gedrehtem Ge- spinst oder Gezwirn hergestellt.
Die Sattelgrundgurte und Wagengurte werden aus Hanfgarn, Hanf- oder Leinenzwirn, oder auch aus zweidrähtigem Bindfaden verfertigt und sind teils glatt, teils zweiseitig geköpert;
im ersten Fall ist die Kette aus rechts und links gedrehten Fäden zusammengesetzt.
Sattelgurte und
Halftern be- stehen ganz aus Kammwollgespinst und sind stets ge- köpert, zuweilen auch mit kleinen
Mustern
durchwebt. In derselben
Weise werden Hosenträger verfertigt, doch webt man diese noch öfter ganz aus
Baumwolle
[* 16] oder mitbaumwollenerKetteund Einschlag von Jute.
[* 17] Die Herstellung der ordinären Gürtel
aus Hanfgarn, Werggarn und Bindfaden
gehört zum Geschäft des Seilers, welcher sich hierzu eines sehr einfachen Web- stuhls (Schlagstuhl,
Gurtenschlagstock) be
dient. Die Gürtel
aus
Zwirn sowie die aus Wolle werden auf dem Handstuhl der Bortenwirker gewebt. Auch die
feidenen Gürtel
sind eine
Arbeit des Posamen- tiers und erfordern oft die ganze komplizierte Ein- richtung des Wellenstuhls oder
des Iacquardge- triebes.
Gemusterte Hosenträger werden auf Band- mühlen mit Iacquardgetriebe verfertigt.
Als eine besondere
Art Gürtel
sind die in der Neuzeit als
Treib- riemen für Maschmen sowie statt der
Ketten und Seile bei
Personen-
und Güterauszügen in Gebrauch gekommenen baumwollenen Gürtel
anzuführen.
Gürtel, ein zum Festhalten der Kleidung am Kör- per dienender Gurt.
Der Gürtel ist in Tracht, Sitte und Sage von vielfacher Bedeutung.
Bei der Neuver- mählten hatte im Altertum das Lösen des Gürtel einen symbolischen Sinn. Die Werwölfe, d. h. in Wölfe [* 2] Fig. 1. [* 2] Fig. 2. verwandelte Menschen, nahmen die Tiergestalt durch einen Zaubergürtel an. Im Alten Testament gürtet sich der jüd. Priester mit der Leibbinde von Byssus ¶