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feiten- oder endständige, einzeln oder traubenförmig stehende zapfenartige Kätzchen (Trolle oder Dolde genannt) bilden. Ein bedeutender Handelsartikel sind die Fruchtzapfen, deren Blättchen (s. bei- stehende [* 1] Fig. 1) mit zahlreichen goldgelben Drüsen [* 1] (Fig. 2, stark vergrößert) besetzt sind, die das sür Brauzwecke ^. , ^. ^ so wertvolle Lupulin ^- ^ 6:g. 2. enthalten. Die Frucht- stände von kultivierten Pflanzen sind viel gehalt- reicher als die des wilden Hopfen, weshalb erstere allein in den Handel kommen.
Trotzdem wird der wilde Hopfen häusig zur Fälschung des guten mitbenutzt. Da die einsamigen, rundlichen Früchte dem Bier einen unangenehmen Geschmack verleihen, so werden in der Kultur nur weibliche Hopfenpflanzen angebaut, deren Samen [* 2] sich nicht ausbilden, wogegen die Vlätt- chen über und über mit den Drüsen besetzt sind. Je weniger Früchte er enthält, desto feiner ist der Hopfen. Der Hopfen liebt einen humusreichen, frischen Boden, kommt jedoch auch noch auf jedem andern Boden fort, wenn derselbe tiefgründig und nahrhaft ist und nicht am Grundwasser [* 3] leidet.
Die beste Lage ist eine länge mit 4-5 Augen. Bei der bisher gebräuch- lichen Kulturmethode werden die Fechser im Qua- drat gepflanzt, dessen Seiten eine Entfernung von 1,30 bis 1,80 in haben. Auf 1 na. kommen sonach zwischen 3200 - 5000 Pflanzen. Zum Anheften der hochgehenden Stengel [* 4] des Hopfen werden Stangen (von Fichten oder Lärchen) benutzt, die eine Länge von 6 - 7 m haben, ganz gerade gewachsen und glatt geschält sein müssen. Dadurch stellen sich die Kosten der Pflanzung ziemlich hoch. Um dies zu vermeiden, hat man in neuerer Zeit eine weniger kostspielige Kulturmetbode, den sog. Drahtbau, eingeführt, der sich in Süddeutschland bereits sehr verbreitet hat.
Den Pflanzungen wird hierbei mehr Licht [* 5] und Luft zugeführt, das Ernten der Dolden ist wesentlich leichter, auch kann das Umwerfen durch Wind nicht so leicht geschehen. Auch hierbei giebt es verschiedene Systeme, unter denen das Perinsche (s. nachstehende [* 1] Fig. 3-5, die Zahlen bedeuten die Entfernungen in Metern) die gröhern Vorzüge hat. In Entfernungen von 8 in werden zwischen je zwei Hopfenreihen starke Gerüst' stangen von etwa 11 in Länge in den Boden ge- bracht, sodaß sie 9,80 in hoch über denselben heraus- ragen, und mit starken Drahtzügen (D) verbunden, die 6,80 m über den Boden hinlausen.
Von diesen [* 1] Fig. 3. i V / / °^ / ^ / z [* 1] Fig. 4. gegen Süden, Südosten oder Südwesten geneigte, vor Nord- und Ostwinden geschützte. In Böhmen [* 6] unterscheidet man Not- und Grün- Hopfen. Ersterer, die gangbarste und edelste Sorte, wird Vorzugsweiseinder Saazer Gegend gebaut,seine Ranken nehmen kurz vor der Fruchtreife eine rötliche Farbe an. In Bayern [* 7] baut man wieder Frü h - und Späthopfen, letzterer ist zwar reichtragend er, aber weniger gehaltreich und aromatisch.
Berühmt sind ferner die Hopfenkulturen in Neutomischl in der Provinz Posen [* 8] und Vuckow in Brandenburg, [* 9] beide begründet durch den verdienten Ökonomierat Joh. Iac. Flatau, der schon von 1838 an unermüdlich thätig war, den Hopfenbau zu einem Zweige des preuß. Nationalreichtums zu erheben. Trotz der bedeutenden Kosten der Anlage und Unterhaltung einer Hopfenpftanzung sowie der Ernte, [* 10] der Troäengerüste u.s.w. ist der Ertrag doch lohnend. Man kann von 1 na. 2-10 Ctr.
Dolde ernten. Auf 10 Jahre rechnet man 2 gute, 3 min- lere und 5 geringe Ernten. Der Durchschnittspreis pro Centner beträgt 120 M. Als höchster Preis pro Centner Saazer Hopfen wurden 1860: 800 M. er- zielt, als niedrigster 1847: 56-80 M. Zur Anlage einer Pflanzung ist die Be- nutzung von sog. Fechsern die vorteilhafteste. Man versteht darunter letztjährige Stammstücke (Setzlinge) von Fingerstärke und etwas über Hand- gehen schwächere Drähte (^ und v) bis zu den Standorten der Pflanzen herab und bilden ein sich kreuzendes Gitterwerk.
[* 1] Fig. 3 zeigt einen Teil der Grundfläche einer Pflanzung und die Stangen ^, die mit Drahtzügen verbunden sind. [* 1] Fig. 4 zeigt den Querschnitt einer solchen Drahtanlage, [* 1] Fig. 5 die Seitenansicht der sich kreuzenden Drahtzüge, an welchen die Hopfenranken emporwachsen. Die Pflanzreihen des Hopfen sind 2 in voneinander entfernt, in den Reihen stehen die Pflanzen 1 in weit, sodaß auf 1 na etwa 5000 Pflanzen stehen. Die Kosten einer Drahtanlage für Hopfen stellen sich vier- bis fünf- mal billiger als bei der Kultur an Stangen.
Die Behandlung ist beim Drahtsystem nicht anders als beim Stangensystem, überdies hat man das häufige Anbinden nicht nötig, da die Ranken sich von selbst um den Draht [* 11] schlingen. Der Hopfen wird fast ausschließlich zur Merberei- tung verwendet (in geringer Menge zu arzneilichen Zwecken, zur Liqueur- und Metfabrikation). Die dabei hervorragend in Betracht kommenden Be- standteile sind das Hopfenmehl (Lupulin, s. d.) als Träger [* 12] der würzenden Stoffe wie des ätheri- schen ^)ls (Hopfenöl, s. d.), eines eigentümlichen Bitterstoffs (f. Hopfenbitter), Harzes und Gummi und die gerbstoffhaltigen Doldenblätter. Die Spin- deln, an denen die Blätter sitzen, sind sür die Brauerei wertlos, und daher derjenige Hopfen, der schwache ¶