forlaufend
606
war ihm der Vorsitz der wissenschaftlichen Prüfungs- kommission übertragen, in der evang. Provinzial- synode für Ost- und'Westprcußen wurde er seit 1875 > zum Präsidenten erwählt. 1883 wurde er zum Ku- I rator der Universität in Halle [* 1] ernannt. S. schrieb: i «Die Verfassung der höhern Sckulen» (Berl. 1879; ! 3. Aufl. 1889),
«Ideale Entwicklung des deutschen z Volkstums» (ebd. 1880),
«Erziehungs- und Unter- ^ richtslehre für Gymnasien und Realschulen» (5. Aufl., ebd. 1889),
«Karl Gustav von Goßler, Kanzler des ^ Königreichs Preußen» [* 2] (ebd. 1886),
«Geschichte der Friedrichs-Universität zu Halle» (2 Bde., ebd. 1894). Auch gab er die 3. Auflage der Pädagogischen Ency- klopädie von K. A. Schmid vom 7. Bande an heraus, wovon der letzte (10.) Band [* 3] 1887 erschienen ist. Schrae, das Stadtrecht von Soest [* 4] (s. d.) im ! Mittelalter. Inung. z Schraffen (Bergsch raffen), s. Terrainzeich- Schraffierapparate, Vorrichtungen, welche^ dem Zeichner ein mechan. Hilfsmittel bieten, um j Sckraffur, d. h. Linien, die in genau gleichen ^ Abständen parallel laufen, schneller herzustellen, ^ als es mit Handarbeit möglich ist. Die eine Gat- i tung dieser Apparate ist vollständig beweglich, ^ indem durch einen Vewegungsmechanismus der ganze Apparat mit dem mit ihm verbundenen Lineal oder Dreieck [* 5] um einen stets gleichen, regulierbaren Zwischenraum vcrfchoben wnd.
Der Apparat von Richter (auch Parallellineal genannt) läuft auf Rollen [* 6] und wird durch Druck auf einen Knopf be- wegt, der von zur Megeoe, aus Holz, [* 7] wird durch j eine hin und her gleitende Bewegung der Finger vorwärts geschoben. Die andere Gattung laust an einer festliegenden Schiene, um hierdurch die Paral- ^ lelität der Striche unter allen Umständen zu sichern, entweder mit einem Zahnrädchen auf der Zahnstange > der Schiene (von Clement) oder schiebt sich durch ^ eine auf und nieder gehende Klaue, [* 8] welche mit ihren Spitzen in das Holz der Schiene greift, vorwärts.
Der lithogr. Zeichner bedient sich größerer Appa- rate, die Schraffiermaschinen genannt werden. Sie laufen auf Schienen über den zu bearbeitenden Stein, sind sehr genau und empfindlich gebaut und oft mit automatifchem Zählapparat verseben. ! Schraffür, die Schattierung einer Zeichnung, durch parallele oder kreuzweise gelegte Striche, wie sie namentlich auf Kupferstichen und Radierungen vorkommt. (S. auch Schraffierapparate.) Schrägen, ein aus schräg oder kreuzweis ver- schränkten Hölzern bestehendes Gestell; S. oder > Schrägkreuz als Heroldsstück gleichbedeutend! mit Andreaskreuz (s. d.). Schräglinksbalken, s. Balken (heraldisch).
Schrägmaß, soviel wie Schmiege (s. d.). Schrägrechtsbalken, f. Balken (heraldisch). Schrägschrift, s. Schreibschrift. Schrägwalzwerk, s. Walzwerk. [* 9] Schrägwintel, soviel wie schmiege (s. d.). Schrägzeilen oder Parastichen (von Hoch blättern), s. Mattstellung (Bd. 3, S. 95a). ^ Schrägzündung, s. Zündloch. ! Schralen, seemännischer Ausdruck, s. Räumen. Schräm, ein der Flözebene paralleler Einschnitt in das zu gewinnende Gestein, ausgeführt mit Keil- ! haue, Schrümspieß oder Schrämmaschinen, als Vorarbeit für die Hereintreibearbeit. (S. Berg- bau, Bd. 2, S. 756d.) Schramberg, Stadt im Oberamt Oberndorf des württemb.
Schwarzwaldkreises, 1 km von der bad. Grenze, an der Schiltach im Schwarzwald, an der Nebenlinie Schiltach-S. (8,8 km) der Württemb. Staatsbahncn, hat (1890) 6183 E., darunter 881 Evangelische, Post, Telegraph, [* 10] Fcrnsprecheinrich- tung, kath. und cvang. Kirche, Schloß, 2 Realschulen, gewerbliche Fortbildungsschule, SpUal und bedeu- tende Industrie, namentlich Fabrikation von Por- zellan-, Steingut- und Majolikawaren, Uhren, [* 11] Uhrbestandteilen, Korsettschließen, Strohhütcn und Emaille u. s. w. Nahebei die Burgruinen Nippen - bürg, Schilteck und Falkcnstcin, das roman- tische Verneck- und das schöne Lauterbachthal.
Schramm, Anna, Schauspielerin, geb. 8. April 18-10 zu Neichenberg in Böhmen, [* 12] kam nach mehrjäh- rigem Wirken in der Provinz 1861 nach Berlin [* 13] ans Wallncrtheater. Mit Neumann, Reusche und Hel- merding war sie die Trägerin einer der glänzendsten Perioden in der Geschichte der Berliner [* 14] Posse. 1867 -70 gehörte sie dem Friedrich-Wilhclmstädtischen Theater an, [* 15] gastierte dann und bciratete 1876. Sie entsagte damals der Bühne, kehrte aber 1880 zu ihr zurück, nachdem sie durch ihren Mann, der nach Amerika [* 16] entfloh, um ihr Vermögen gebracht worden war.
Mehrere Jahre war die durch scharfe Beobachtungsgabe und ungewöhnliche Frische aus- gezeichnete Soubrette der Stern des Wallnerthea- ters zu Berlin, bis sie Herbst 1890 beim königl. Schauspielhaus als Nachfolgerin der Frieb-Vlum- auer für das ältere komische Fach eintrat. Zu ihren Hauptrollen gehören z. V. die Amme in «Nomeo und Julia», Daja im «Nathan», Marthe im «Faust». Schrammkante, s. Bordschwelle. Schrammsteine, Schrammthor, Felsgrup- pen (425 m) der Sächsischen Schweiz, [* 17] bei Schandau.
Schrank
,
[* 18] der senkrechte Abstand 6 k (s. nach- stehende Abbildung) der parallelen Linien
(a. c und F d
ä), die beim Ziehen des
Edelwildes durch das Setzen der rechten und linken Läuse schräg neben- einander (schränken) entstehen.
Schränken der Sügezäbne, s. Sägen
[* 19] (S. 177 a); S. in der Jägersprache, s.
Schrank.
Schrank
wände, s.
Blockhaus. Schranne, m Süddeutschland ein Platz, auf dem verkauft wird, namentlich
soviel wie Getreidemarkt; auch
Bank für Verkauf von
Brot
[* 20] und Fleisch;
end- lich Platz, auf dem etwas verhandelt wird
(Ge- richtsfchranne).
Schraplau, Stadt im Mansfeloer Seekreis des preuß. Reg.-Bez. Merseburg, [* 21] an der Weida, an der Nebenlinie Oberröblingcn - Querfurt der Preuß. Staatsbahnen, [* 22] hat (1890) mit dem Rittergut Schaf- see 2019 E., darunter 48 Katholiken, Post, Tele- graph ; Dampf-und Wassermühlen,Braunkohlengru- ben, zahlreiche Kalksteinbrüche und Kalkbrennereien. Schrapnell, die in Deutschland [* 23] neuerdings üb- liche Schreibweise für Shrapnel [* 24] (s. d.). Schratsegel, s. Segel. Schratten, s. Karrenfelder. Schrattenkalk, soviel wie Hippuritenkalk (s. d.). Schrauben, [* 25] Bestandteile von Maschinen und Geräten, welche zur Herstellung lösbarer Verbindun- gen (Vefestigungs - oder Vcrbindungsschrau- ben, Schraubenbolzen), zur Erzeugung von ¶