Zersetzlichkeit der Masse, daher die Raschheit und Kraftwirkung der Explosion noch bedeutend steigern. Die
Salze der P. nennt
man Pikrate, so z. B. das pikrinsaure
Kali Kaliumpikrat. Im deutschen Transportwesen werden keine Pikrinpräparate befördert;
aber der Verbotseifer hat auch die bloße Säure mit betroffen, die es nicht verdient, und somit einer
in Färbereien täglich gebrauchten Ware die offenen Handelswege verkümmert. - Zollfrei.
(Pilscher), eine Art großer
Sardellen oder kleiner
Heringe, die aber ihren selbständigen Artnamen, Alausa
pilchardus, hat. Der
Fisch ist kürzer als der
Hering, aber dicker und runder, größer geschuppt, fetter und wohlschmeckender.
Seine hauptsächlichen Fundorte sind die englischen Südküsten, vor allem die von Cornwall und Devon,
sowie an der gegenüberliegenden französischen Küste bis nach Spanien und Portugal hin; hier findet er sich überall zur
Laichzeit von Mitte Juli an in dichten Scharen in den flachen Küstenwässern ein, lange vorher signalisiert durch Wachposten,
die auf Klippen und Landspitzen ausgestellt sind.
Die Schwärme werden alsbald von Fischerbooten und ihrem Netzwerk umringt, enger und enger eingekreist
und dabei allmählich in dem flachsten Wasser konzentriert, wo sie mit Handnetzen aus- und in die bereitgehaltenen Boote
geschaufelt werden. Der Fang dauert bis in den Oktober und mehrere tausend Menschen finden guten Erwerb dabei. Wenn einZug
gelungen ist, so sind der zusammengetriebenen
Fische so viel, daß das Herausnehmen mehrere Tage dauert, da dies nicht rascher
geschehen darf als die Leute am Lande die Masse verarbeiten können.
Die
Fische werden alsbald in Niederlagen oder Kellerräume geschafft und mit
Salz zu großen Haufen aufgeschichtet. Nach Verlauf
von einigen dreißig Tagen werden sie sorgfältig gewaschen und in Fässer gepackt, welche etwa 2600 Stück
fassen. In den Fässern werden sie gepreßt und man erhält von jedem Faß etwa 3 Gallonen verkäuflichen
Thran, in der kältern
Jahreszeit nur halb so viel. Der gesalzene und gepreßte Nettoinhalt jedes Fasses ist circa 4 Ztr.
Die größere Menge dieser
Fische wird jedoch, nachdem sie schwach gesalzen, auf Rahmen mit Drahtgitter gelegt und mit diesem
etwa ½ Minute lang in einen Kessel mit heißem Olivenöl (welches durch
Lorbeerblätter und
Gewürznelken gewürzt ist) eingetaucht
und dann mit
Öl übergossen in Blechbüchsen verpackt, die man gut verlötet. Es sind dies die bekannten
Sardines à l'huile, welche hauptsächlich von der Bretagne und England aus versendet werden. Frankreich führt allein jährlich
über 10 Mill. solcher Büchsen oder circa 200 Mill. derartig zubereiteter
Fische aus. Der gesalzene
Fisch ist
in England selbst
nur in den genannten beiden Grafschaften Genußmittel; das meiste wird ausgeführt und der katholischen
Bevölkerung Italiens überlassen. Der Hauptabsatzmarkt ist Venedig, in zweiter Stelle Ancona. - Zoll:Thran Nr. 26
c 3. Die
Sardines à l'huile Nr. 25 p 1.
(Schwämme,Fungi,Mycetes), überaus artenreiche Familie der Lagerpflanzen, Thallophyten, worunter sehr viele
sind, welche den Pflanzen oder den
Tieren und den Menschen gefährlich werden durch Erzeugung von Krankheiten,
ferner die absolut giftigen Schwämme, aber auch die eßbaren in unsern Wäldern, etwa vierzig Arten, und andre eßbare Pflanzen
der Art, welche entweder wildwachsend vorkommen und von Sammlern in den Handel gebracht oder direkt verkauft werden, oder
Gegenstände der Zuchten der Handelsgärtner bilden. - In Großstädten verkauft man in Delikatessenhandlungen:
Steinpilze in Wasser, in Dosen zu 1-2 kg, mit 1-3,5 Mk., getrocknet mit 1-6 Mk.,
Pilze in Form von Hahnenkämmen, in Dosen von ½-1 kg zu 1-1,8 Mk., Pfifferlinge in Gläsern zu 1 Mk.,
ferner als französische
Konserven, Champignons au nature, in Dosen von ½-1 kg zu 1-3 Mk., au vinaigre
in Gläsern zu 1,5 Mk., getrocknet zu 8 Mk.,
Trüffeln, frische Périgord, zu 5-25 Mk., in Gläsern, geschält, zu 2,25-20
Mk., ungeschält zu 1,5-12 Mk., getrocknete Périgord zu 16 bis 20 Mk.,
Morcheln, frisch, in Wasser, 1 kg zu 6-10 Mk., getrocknete Spitzmorcheln
bis zu 24 Mk. etc. Vgl. die Spezialartikel. - Frische P. und
Trüffeln sind zollfrei. Getrocknete, genießbare P. gem. Tarif
im Anh. Nr. 25 p 2, in hermetisch verschlossenen Büchsen etc.
eingemachte Nr. 25 p 1.
(Nelkenpfeffer,Jamaikapfeffer,Englischgewürz,Neugewürz, Amomen, Allspice), die unreif
geernteten Früchte des Pimentbaums oder der Nelkenpfeffermyrte, Pimenta Nees.,
Myrtus pimentaL., Pflanzengattung aus der Familie der Myrtaceen in Südamerika und Westindien, welche in ein bis dreifächerigen
Beeren kugelförmige Samen liefert, Bäume und Sträucher bis zu 10 m Höhe (engl. Allspice tree,
frz. piment, holl. Jamaika peper). Kultiviert wird P. aromatica
Kost.
(P. officinalis P., Myrtus P. L.), ein sechs bis neun Meter hoher Baum. Die noch grün geernteten zweifächerigen Beeren
werden an der Sonne getrocknet und dann braun; sie sind erbsengroß, feinwarzig. Aus den Fruchtschalen gewinnt man das Pimentöl;
sie enthalten davon bis 10%, außerdem
Harz, Gerbstoff, Fett,Gummi,
Zucker,
Äpfel- und
Gallussäure. - Das
P. dient als Küchengewürz. Westindien soll bis zu 1½ Mill. kg in den Handel bringen; von einem Baum gewinnt man bis 50 kg.
trockner Früchte. Jamaika versendet sie in Säcken zu 60-70 kg, besonders nach Amsterdam, London und Hamburg zum Preise
von 94-100 Mk. (1879) und 75-80 Mk.
(1882) pro 100 kg in zwei Sorten zu 94-96 Mk. (70 bis 77) und 98-100 (75-80)
Mk.
P. acris Kost.
(engl. Bayberry-tree, frz. p. piquant), der scharfe P., liefert
geringwertigere Sorten, ebenso Amomis pimento und oblongata Berg. und Myrtus pimentoides Nees.
(oval). Man kennt noch den
¶
mehr
spanischen oder großen mejikanischen P. von der Tabaksmyrte, Myrtus Tabasco Schlecht, grünlichgrau, groß, dickschalig,
und den kleinen mejikanischen oder Kronpiment oder Craveiro, von den Amomisarten. Piment de Mozambique ist gelber spanischer Pfeffer
aus Ostindien, die schönste Sorte. - Vgl. unter Pfeffer. - Zoll gem. Tarif im Anh. Nr. 25 i.