gelb mit dunklen Balsamgängen.
Die Wurzel ist dem Wurmfrass stark ausgesetzt.
Geruch stark aromatisch, Geschmack ebenfalls, vorher süsslich.
Bestandtheile. Aetherisches Oel, Harz, Zucker, Stärke.
Anwendung. Innerlich in der Volksmedizin als harntreibendes Mittel, als Zusatz zu bitteren Schnäpsen.
Verwechselungen mit Rad. angelicae, von denen sie sich durch das nichtstrahlige Aussehen des Querschnittes unterscheiden.
Rádices liquirítiae oder glycýrrhizae.
Süssholzwurzeln.
Glycýrrhiza glabra.
Gl. echináta. (Gl. glandulifera).
Papilionacéae.
Erstere Südeuropa, in Deutschland kultivirt.
Letztere Asien, Südrussland.
Man unterscheidet im Handel zwei Sorten: erstens spanisches oder deutsches Süssholz von Gl.
Glabra, zweitens russisches von Gl. echinata.
Alle in den Handel kommenden Süssholzwurzeln stammen übrigens von kultivirten Pflanzen.
Die Kultur derselben geschieht in grossem Maßstabe in Süditalien, Frankreich, Spanien, Mähren, in Deutschland in der Gegend von Nürnberg und Schweinfurt.
Alle diese verschiedenen Provenienzen werden unter dem Kollektivnamen spanisches Süssholz zusammengefasst, doch kommt für den deutschen Handel nur die süddeutsche Waare und die aus Spanien selbst in Betracht, da Italien und Frankreich ihre Produktion fast ganz zu Lakritzen verarbeiten.
Die spanische Waare kommt meist über Sevilla und Alicante, zum Theil auch über Marseille in den Handel in Ballen von 35-40 kg. Sie besteht aus Stücken von 60-90 cm Länge, etwa fingerdick, aussen graubraun mit starken Längsrunzeln, innen goldgelb, dicht, faserig.
Die in Deutschland produzirte Waare wird in länglich runde Kränze geflochten;
sie ist meist dünner und von hellerem Gelb.
Für die gepulverte und geschnittene Süssholzwurzel werden dieselben gewöhnlich geschält und in frischem Zustände geschnitten, hierdurch wird ein glatterer Schnitt ermöglicht.
Die spanische Süssholzwurzel besteht nur aus den Nebenwurzeln und den Ausläufern.
Letztere sind dünner und mit deutlichen Augen versehen.
Die russische Süssholzwurzel kommt über Petersburg;
in mit Lindenbastmatten verpackten Ballen von 80-100 kg in den Handel.
Diese besteht ausschliesslich aus der Hauptwurzel, sie ist meist geschält, ziemlich lang, bis 4 cm dick, das Holz locker, strahlig, zerklüftet, leicht spaltbar, blässer gelb als die spanische Wurzel.
Während letztere schwerer ist als Wasser, daher in diesem sofort untersinkt, ist die russische Wurzel leichter und schwimmt oben auf.
Geruch beider schwach;
Geschmack süss, hintennach kratzend.
Letzteres bei der russischen etwas weniger.
Bestandtheile. Glycyrrhizin (Süssholzzucker), Harz, Asparagin, Stärke.
Anwendung. Als hustenlinderndes, schleimlösendes Mittel, Zusatz ¶
zum Brustthee etc. In den Heimathländern zur Bereitung des Lakritzensaftes.
Das Deutsche Arzneibuch gestattet Haupt- wie Nebenwurzeln zur Anwendung.
Rádices meu oder mei oder foeniculi ursini.
Bärenwurzeln, Bärenfenchelwurzeln.
Meum athamánticum. Umbelliférae.
Gebirge Mittel- und Südeuropas.
Geschöpfte Hauptwurzel.
Länge 10-20 cm, Dicke 0,5-1,5 cm. Die Wurzel ist oben geringelt, unten längsrunzelig, zuweilen mehrköpfig.
Farbe aussen dunkelbraun, innen blassgelb.
Geschmack süsslich, hinterher bitter aromatisch.
Geruch an Liebstöckel erinnernd.
Anwendung. Früher als magenstärkendes Mittel, jetzt noch öfter zu Viehpulver.
Vor Wurmfrass zu schützen, daher am besten in Blechdosen aufzubewahren.
Rádices morsus diáboli oder succísae.
Teufelsabbisswurzeln.
Scabiósa succísa oder Succísa praténsis.
Compósitae.
Deutschland, überall häufig.
Wurzelstock 3-5 cm lang, ca. 1 cm dick, dunkelbraun, hart, dicht mit dünnen Nebenwurzeln bedeckt.
Bestandtheile. Gerbstoff und bitterer Extraktivstoff.
Anwendung. Nur in der Volksmedizin.
Rádices onónidis.
Hauhechelwurzeln.
Onónis spinósa. Papilionacéae.
Deutschland, dürre Felder und Haiden.
Die bis zu 40 cm lange Wurzel ist fingerdick, meist der Länge nach gespalten, zäh, faserig, aussen graubraun bis schwarz, innen weisslich, porös.
Holzkörper meist einseitig entwickelt mit breiten Markstrahlen, Rinde blättrig, sich ablösend.
Geschmack bitter adstringirend.
Bestandtheile. Ononin, Harz, Stärke, Ononid, ein dem Glycyrrhizin ähnlicher Körper.
Anwendung. Als harntreibendes und blutreinigendes Mittel;
Zusatz zu verschiedenen Thees.
Rádices paeóniae.
Pfingstrosenwurzeln, Gichtrosenwurzeln.
Paeónia officinális, P. peregrína.
Ranunculacéae.
Südeuropa, bei uns in Gärten kultivirt.
Knollig verdickte Nebenwurzeln, aus der holzigen Hauptwurzel entspringend.
Kommt meist geschält und der Länge nach gespalten in den
[* 2] ^[Abb: Fig. 74. Querschnitt von Ononis spinosa (2 jährige Wurzel).] ¶