hätten sich mehrere Frauen zusammengetan, um ein gemeinschaftliches Grundstück bei Kassel zu erwerben und gebildete junge Mädchen zur Teilnahme an Obst- und Gemüsebau, sowie zum Verwerten der gewonnenen Früchte, nebst Geflügel- und Kleinviehzucht zu erziehen.
Diese Art von größerem Haushalt gewährt nicht allein den Lehrerinnen wie den Schülerinnen einen sehr befriedigenden, segensreichen Wirkungskreis, sondern damit auch der in der Nähe wohnenden Landbevölkerung als nachahmenswürdiges Vorbild.
Die Frauen der Umgegend kommen gern, um zu lernen, indem sie ihre Dienste anbieten, und es leidet keinen Zweifel, daß sie und ihre Kinder durch den freundlichen Verkehr mit den Damen der «Gartenbau-Ansiedlung» an Geist und Herz eine bessere Ausbildung erhalten.
Weil dort auch für die Winterabende Zusammenkünfte stattfinden, bei denen die Frauen mit Handarbeiten beschäftigt werden, indem man gleichzeitig durch Vorträge für Belehrung und gemütliche Unterhaltung sorgt, ist es kein Wunder, daß den gütigen Frauen nie an Besucherinnen fehlt, die die ihnen erwiesene Wohltat, eben da sie sich nicht als solche aufspielt, herzlich verdanken.
Die Sache hat indes noch einen ernsten Hintergrund.
Der beklagenswerte Zug vom Lande in die mehr Anregung bietende Stadt, durch den besonders die weibliche Jugend in Gefahren gelockt wird, kann sicher nur durch solche Unternehmungen gebildeter Frauen unterbrochen werden.
Sollten also dergleichen (oder ähnliche) Unternehmungen, da wo die Kosten des Terrains nicht hinderlich sind, sehr wünschenswert sein?
Eingesandt.
Auf den Artikel in Ihrem geschätzten Blatt vom 22. Februar dieses Jahres, «Die Hauswäsche» betreffend, erlaube ich mir, Ihnen auch meine Erfahrungen darin kund zu geben, annehmend, daß es für viele Mitabonnentinnen von großem Interesse sein wird, wenn ich Sie auf mein, seit längerer Zeit erprobtes Waschverfahren aufmerksam mache.
Die großen Vorteile meines Verfahrens sind folgende: Das Kochen der Wäsche fällt mit Ausnahme der Stärkewäsche vollständig weg, ich erziele bei viel geringerem Aufwand an Zeit, Brennmaterial und Seife eine blendend weiße Wäsche, selbstredend ohne dieselbe auch nur im geringsten zu schädigen, wovon ich mich zur Genüge während des 11½jährigen Gebrauchs des neuen Waschmittels «Purina» überzeugte.
Eine Wäsche, die mich früher 2 Tage in Anspruch nahm, erledige ich nun bequem in einem Tag.
Mit dieser Lauge wasche ich weiße, farbige und Wollwäsche mit gleich überraschendem Erfolg.
Ich mache es mir zur Pflicht, jeder Hausfrau zu empfehlen, mit diesem vereinfachten Waschverfahren einen Versuch zu machen.
Eo viel mir bekannt, hat sich diese Waschlauge schon an vielen Orten Eingang verschafft.
Ich meinerseits möchte nicht mehr die bisherige umständliche Waschmethode befolgen und bin gerne bereit, weitere Auskünfte und Anleitung zu erteilen, nicht zweifelnd, daß jede verständige Hausfrau sich von den großen Vorteilen überzeugen wird. J. Sch.
Hausmittel und Rezepte
Ein sehr vorzügliches Hausmittel gegen Husten, Heiserkeit und Katarrh, das bei Eintritt der rauhen Witterung in keinem Hause fehlen sollte, wo Kinder sind, ist der sog. Brusthonig.
25-40 Gramm guter Fenchelsamen wird mit 1 Liter kochendem Wasser Übergossen und noch einige Tage an einen mäßig warmen Ort gestellt, damit der Fenchelsamen gut ausgelaugt wird.
Dann wird die Flüssigkeit durch ein feines Sieb oder Tuch gegossen und mit 1 Kilo reinem Bienenhonig gemischt, etwa ¼ bis ½ Stunde auf schwachem Feuer gekocht, bis die Gesamtmenge nicht viel über 1 Kilo wiegt.
Nach dem Erkalten gibt man diesen Brusthonig in zuvor gut gereinigte Töpfe, die man zubindet.
Bei Husten, Heiserkeit etc., nimmt man morgens, mittags und abends, bei Bedarf noch öfters je einen Teelöffel voll und läßt das Präparat langsam auf der Zunge zergehen, damit dasselbe richtig auf die Schleimhäute des Mundes und des Rachens wirken kann.
Die Wirkung ist in den meisten Fällen überraschend und für Kinder und Erwachsene unter keinen Umständen schädlich. V. in Z.
Ein sehr gutes Backpulver ist folgendes:
50 Gramm Weinsteinsäure und 30 Gramm doppelkohlensaures Natron gemischt mit 3 Gramm kohlensaures Ammoniak.
Oder: je gleiche Teile Weinsteinsäure, doppelkohlensaures Natron und Weizenstärke.
Trocken aufzubewahren. B. in Z.
Die Gummisauger kleiner Kinder werden am besten mit Salz gereinigt.
Man nimmt Salz zwischen die Finger, reibt damit die Sauger innen und außen und spült sie reichlich nach.
Das Salz nimmt jeden unangenehmen Geruch und jeden gesundheitsschädlichen Ansatz. ¶
Die Kalamität des feuchten Salzes ist schon oft Gegenstand der Erörterung gewesen.
Die geringste Feuchtigkeit in der Luft, drohender Regen, Nebel, und das Salz im Salzfass oder Streuer klebt zusammen und ärgert Wirt und Gäste.
Aus dem Streuer ist es dann überhaupt nicht herauszubringen.
Man schüttelt und klopft vergebens, bis man schließlich den Deckel abschraubt und mit etwas zu Klumpen gewordenem Salz - die Suppe gründlich versalzt.
Nun ist das anders geworden: Ein amerikanischer Koch - natürlich, alles Gute kommt uns von den Yankees - hat ein ebenso einfaches als billiges Mittel gefunden, um das Salz selbst bei feuchtestem Wetter trocken und einzelkörnig zu erhalten.
Man nimmt einfach auf fünf Teile fein geriebenen Salzes einen Teil Maizena (Maismehl), mischt dies gut durcheinander und der Effekt ist der gewünschte.
Geschmack und Ansehen des Salzes leidet durch diese Mischung in keiner Weise.
Für die Küche.
Petersilie aufzubewahren für den Winterbedarf.
Solange im Spätsommer die Petersilie noch recht kräftig und aromatisch ist, pflückt man soviel davon, wie man ungefähr den Winter über bedarf, liest und wäscht sie, hackt sie fein, schwitzt sie kurze Zeit in reichlicher Butter und läßt sie einige Tage so stehen.
Hierauf sticht man sie mit einem Löffel aus der Kasserolle, gießt den am Boden befindlichen Saft rein ab, tut die Petersilie in eine andere Kasserolle, läßt sie nochmals heiß werden, nimmt sie dann vom Feuer und füllt sie nach dem Erkalten in Gläser, die man mit Papier überbindet, in das man mit einer Nadel einige Löcher sticht. - Oder man trocknet möglichst junge, gelesene Petersilie auf einem Papierbogen an der Sonne und bewahrt sie in Glas- oder Blechbüchsen auf. - In England pflegt man sie zu lesen, zu waschen, in schwach gesalzenem siedenden Wasser einmal aufzukochen, auf einem Siebe abzutropfen und so rasch wie möglich auf dem warmen Ofen zu trocknen.
Nimmt man sie in Gebrauch, so muß man sie erst einige Minuten in warmes Wasser legen, ablaufen lassen und dann erst hacken. -- Auch kann man die Petersilie lesen, waschen, gehörig trocken werden lassen, hacken, mit feinem Salz vermengen, fest in eine Glasbüchse drücken, mit einer dünnen Schicht Salz bedecken und mit Blase überbinden.
(Aus dem allen Hausfrauen bestens zu empfehlenden Büchlein «Das Einkochen der Früchte» von Marie Aabel. 21. Auflage. Preis 50 Pfg. Backnang. J. Raths Verlag.)
Kochrezepte.
Kürbismilchreis. Man schneidet einen Kürbis in kleine Stücke, kocht ihn mit Milch, Zucker, Zimmt und Citronenschale zu dickem Brei, streicht ihn durch einen Durchschlag und mischt ihn unter einen guten, fertiggekochten, schwach gesalzenen Milchreis von 125 Gr. Reis in 1¼ Liter Milch.
Man bestreut die Speise mit Zucker und Zimmt.
Kürbiseingesottenes.
Der geschälte entkernte Kürbis wird in halbfingerdicke Scheiben geschnitten, die mit Gewürznelken und Zimmt besteckt werden, legt sie in ein Porzellangeschirr und beträufelt sie mit Zitronensaft. Zu einem Kilo Frucht drei Zitronen, worauf man sie in 1 Kilo kochendem Zucker, den man in Wasser getaucht hat, nebst in feine Streifchen geschnittene Zitronenschalen so lange aufkochen läßt, bis sie glasig werden.
Eingemachten Quitten eine schöne rote Farbe zu geben.
Nachdem die Früchte gut abgerieben worden sind, schält man sie und schneidet sie in kleine Stücke.
Schale und Kernhaus werden im Wasser weich gekocht, dann wird das Wasser durchgeseiht und in diesem die Quittenstückchen mit genügend Zucker gar gekocht.
Der Extraktivstoff aus der Schale und den Kernhäuschen gibt den Quitten die rote Farbe.
Selleriesalat mit Tomaten.
Man bereite Selleriesalat wie üblich, achte aber darauf, daß die Selleriescheiben möglichst gleiche Größe und Dicke haben und schön weiß bleiben.
Sie dürfen nicht allzu weich sein.
Entsprechend viel Tomaten werden behutsam in Scheiben geschnitten, eine solche auf je eine Selleriescheibe gelegt, das Ganze graziös in einer Glasschale angerichtet und mit der Salatsauce übergossen.
Der Salat muß gut durchzogen sein. (Cuba.) Aus «Culinarische Blätter».
Gestürzte Caramelcrème.
Körnerzucker wird in einer Messingpfanne unter beständigem Rühren hellbraun geröstet, bis er flüssig ist und dann sofort auf dem Boden einer Pudding-Form geschüttet.
Ist der Zucker hart, gießt man folgende, vorher durchgesiebte Crème hinzu: 125 Gr. gestoßener Zucker wird mit 5-6 Eiern tüchtig geschlagen und mit ½ Liter Milch vermischt.
Die gefüllte Form wird dann in ein Wasserbad gestellt und die Crème im nicht zu heißen Ofen, ohne das Wasser kochen zu lassen, gebacken, ¶