ein liebevolles Studium der Tiere, besonders in der Bildung und Bewegung der Kühe und Schafe.
Dahin gehören: Flachlandschaft,
Karstlandschaft, Sonnenuntergang im Herbst, Schafe auf der Pußta, pflügende Ochsen, ruhende Viehherde (Hauptbild) u. a.
Julius, Architekt, geb. 1823 zu Pleß (Regierungsbezirk Oppeln), widmete sich
nach Absolvierung des Gymnasiums dem Baufach und kam zu einem Geometer in die Lehre. 1844-47 besuchte
er die Bauakademie in Berlin, wurde dann als Bauführer in Ratibor verwendet, machte 1851 das Baumeisterexamen und erhielt 1853 einen
Ruf als Stadtbaumeister nach Köln, wo sich gerade damals eine große Bauthätigkeit entwickelte und die verschiedenartigsten
Aufgaben an ihn herantraten, so daß er sich in allen Stilarten, am glänzendsten in der Renaissance,
zeigen konnte.
Dahin gehören die Restaurationen mehrerer romanischen oder zum Teil gotischen Kirchen und vor allem die des Rathauses, deren
Arbeiten sehr umfangreich waren; der Plan zum Umbau des Gürzenich, der mit Felten ausgeführte Bau des Wallraf-Richartz-Museums,
das prächtige neue Stadttheater im Renaissancestil (1871-72), die Provinzialgewerbschule, viele andre
öffentliche Profanbauten in Köln, das Gymnasial- und Realschulgebäude in Bielefeld und (1876-78) das rheinische Provinzialständehaus
in Düsseldorf (italienische Renaissance). Daneben ist er bis jetzt auf kunstlitterarischem Gebiet vielfach thätig gewesen. 1879 wurde
er als Baurat und Professor an die Akademie zu Berlin berufen.
GeorgAnton, Landschaftsmaler, geboren zu
Bergen (Norwegen), Schüler der Düsseldorfer Akademie unter
Gude,
dem er in seinen meistens den Küstengegenden seiner Heimat entlehnten Landschaften nachstrebt, wenn er ihn auch, namentlich
in der Behandlung des Wassers, nicht errreicht (Anmerkung des Editors: richtig: erreicht);
so in mehreren nur «norwegische
Landschaft» betitelten, unter denen besonders die 1870 in Berlin ausgestellte sehr gefiel, ferner norwegischer Fjord,
norwegischer Binnensee u. a.
Hellmuth,
Landschaftsmaler, geb. 1838 zu Neutarnow (Provinz Brandenburg), begann
seine Studien in Berlin, war zwölf Jahre lang Schüler von Oswald
Achenbach in Düsseldorf und ließ sich in Karlsruhe nieder,
von wo er Studienreisen in Deutschland, der Schweiz, Tirol und Italien machte. Zu seinen bedeutendern
Bildern gehören: Gebirgsbach in der Ramsau, am Dachstein, der Hohe Göll bei Berchtesgaden, märkischer Kiefernwald (1876)
und einige Partien aus dem Harz und von der Insel Rügen.
Wilhelm Karl, Maler des historischen
Genres und des Porträts, geb. zu Marienwerder,
war 1869 und 1870 Schüler der Akademie in Königsberg und malte dann unter Wilh.
Sehr gerühmt werden besonders sein 1879 in München ausgestelltes Bild: Jagdrecht aus frühern Zeiten u.
(1880) auf Schleichwegen, ebenso seine Porträte.
Ernst, Kupferstecher, geb. 1797 zu Darmstadt, war Schüler vonL. Portmann und ging 1822 nach
Paris, wo er sich unter dem Maler Hersent noch weiter ausbildete. Er stach: das rheinische Kunstvereinsblatt: italienische
Familie vor einer Betsäule, nach Schorn: den Dom zu Halberstadt, nach Hasenpflug;
Innenansicht der Paulskirche
in Rom, nach G.
Lerch, und die Halbfigur des Chemikers Liebig, nach
Trautschold. In Gemeinschaft mit seinem Bruder Karl R., geb.
1804, fertigte er die meisten Stahlstiche zu den «Originalansichten der vornehmsten
Städte Deutschlands» von
LudwigLange und mehrere Stiche zu Salzenbergs «Altchristlichen Baudenkmälern in
Konstantinopel» (Berl. 1854).
Karl, Maler des landschaftlichen
Genres, geb. zu Darmstadt, war 1856-58 Schüler des Städelschen
Instituts in Frankfurt unter Jakob
Becker, dann ging er auf die Akademie in München und war bis 1866 Schüler von Karl
Piloty. 1868 wurde
er als Professor an die Gewerbschule in Nürnberg berufen, kehrte aber später nach München zurück.
Unter seinen meistens
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mit der Landschaft zu einheitlicher Stimmung verbundenen Genrebildern von breitem, flottem Vortrag und glänzendem Kolorit
nennen wir: Heimkehr der Landbotin am Weihnachtsabend, Gebetläuten am Mittag während der Ernte (1866, Hauptbild), Sonntagsmorgen
in Hessen, das schwermütige Bild: fallendes Laub, Mairegen, in der Heimat, heimlicher Abschied, Gewittersturm, auf stiller
Flut etc.