in Düsseldorf unter Karl
Müller und malt in dessen Geist religiöse Bilder strengen nazarenischen Stils von tiefer Empfindung
und sorgfältiger Ausführung, daneben auch sehr gut aufgefaßte, lebenswahre Bildnisse, z. B.
noch auf der Düsseldorfer Ausstellung 1880 die des Grafen und der Gräfin von Spee. Er machte Studienreisen in Deutschland,
in den Niederlanden und 1867 in Italien.
(spr. ssiruih),AchilleLouis Joseph, franz. Lithograph und Maler, geb. zu
Beauvais (Oise), Schüler von Emile Lassalle und Couture, machte sich seit 1853 durch zahlreiche bedeutende Lithographien
nach Delacroix, Decamps,
Meissonier, Zassaert und
Knaus bekannt und brachte auf die Ausstellungen auch
sehr lebensvolle historische Genrebilder und Porträte, z. B.: die Strafe des Tantalus (1866),
der Spiegel (1868), der verlorne Sohn (1873), der Stammbaum Christi (1874),
meine kleine Nichte (1877) und die
Sphinx (1880). Als Lithograph erhielt er mehrere Medaillen und 1869 das Kreuz der Ehrenlegion.
(spr. schö-),KarlEneas, schwed. Bildhauer,
geb. zu Stockholm, Sohn eines Historienmalers, bildete sich 1847-55 auf der dortigen
Akademie, ging dann nach Kopenhagen und schuf sein sehr beifällig aufgenommenes Erstlingswerk: Gesang Wainämoinens, nach
dem finnischen Nationalepos «Kalewala», infolge dessen er mit einem Erzdenkmal
des finnischen Geschichtschreibers Porthan für die Stadt Åbo beauftragt wurde, für dessen Ausführung
er 1857 eine Studienreise nach dem östlichen Finnland und 1860 nach Rom machte, wo er das Denkmal vollendete. 1861 nach
Schweden zurückgekehrt, gründete er 1863 in Helsingfors eine Antikenschule für Bildhauer und machte sich um die Erweckung
der Skulptur in Finnland sehr verdient. Seine übrigen bedeutenden Werke sind: eine kolossale Christusstatue
in der Dreifaltigkeitskirche zu Upsala, Bragi und Iduna, die Wikinger und andre der nordischen Mythe und Geschichte entlehnte
Gegenstände sowie mehrere Kolossalbüsten von Shakespeare, Beethoven u. a.
Franz,
Genremaler zu Berlin, machte sich in den letzten Jahren durch den ausgeprägtesten Naturalismus seiner
Bilder bekannt, dem es an jeder künstlerischen Noblesse fehlt, ein Mangel, der sich in seinen Bildern
aus der modernen Gesellschaft besonders fühlbar macht, z. B. in der hart ans Karikierte
grenzenden Antrittsvisite. Gelungener waren dagegen, trotz ihrer reizlosen künstlerischen Form, durch ihren Humor: die kartenspielenden
Spießbürger, die ebenfalls humoristischen strategischen Studien und der treffend charakterisierte zu
Fuß wandelnde
Friedrich d. Gr. (1878). Eine Schauerkomposition, welche
die Schreckensscenen von Wiertz womöglich noch überbietet, aber koloristisch weit hinter ihnen zurücksteht, war 1878 sein
Erwachen in der Anatomie, ein dort unter lauter Leichen liegender Selbstmörder, dem das Leben zurückgekehrt ist; ganz andrer
Art seine neuesten Bilder: Seelenaustausch und Sonnenuntergang. S. ist Lehrer des anatomischen Zeichnens
an der Akademie zu Berlin.
1)
Ludwig, Landschaftsmaler, geb. zu Schloß
Berg am Starnberger See, wurde auf der Akademie in München
gebildet und nahm 1861 dort seinen Wohnsitz. In seinen zahlreichen, sehr gefälligen Darstellungen der Alpennatur
wie der
Hügel- und Alpenseenpartien der Vorlande ist er gleich tüchtig, z. B.:
Mühle bei Berchtesgaden, Motiv aus Oberbayern u. a.
2)
Ludwig, Genremaler, geb. 1842 zu Obergünzburg
(Schwaben und Neuburg), machte von 1860 an seine Studien auf der Akademie
in München und blieb daselbst wohnhaft. Neben dem Genrefach kultiviert er auch die Landschaft und das
Porträt. Sehr ergötzlich sind seine
Skizzen und Zeichnungen der Feste Münchener Künstler, auch seine Illustrationen zu
Märchen und Balladen, z. B. zum «Erlkönig»,
zu «Schneewittchen» u. dgl.
Auch durch Lithographien hat er sich in weitern Kreisen bekannt gemacht.
Ernest, belg. Historienmaler, geb. zu
Loochristy bei Gent, Schüler von Wappers, trat schon 1839 mit einem historischen Bild auf, das,
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mehr
wie auch die meisten der folgenden, mehr eine tüchtige, gewandte Technik und pikante Äußerlichkeiten als eine tiefe, echt
künstlerische Auffassung zeigte. Dahin gehören: der Untergang des Schiffs Vengeur, das durch die von Engländern verfolgten
Franzosen in die Luft gesprengt wird (1845, Museum in Köln), Triumph des Chlodio (Scene aus dem Befreiungskrieg
der alten Belgier von der Römerherrschaft), der Tod des Schiffskapitäns Jacobsen, der Tod Nelsons, Philipp der Gute in der
Schlacht bei Brouwershaven (1852), der christliche Märtyrer, der Kampf auf der See, Schlacht bei Lepanto (Museum in Brüssel),
der Arzt Vesalius bei der Armee Karls V. (ebendaselbst), Camoëns u. a. Im
Palais des Académies zu Brüssel malte er einen Cyklus von zwölf sehr gerühmten Wandbildern aus der politischen und Kulturgeschichte
Belgiens und in den letzten Jahren mehrere italienische Genrebilder. Er ist Mitglied der Akademie in Brüssel und Kommandeur
des Leopolsdordens.