Komnene in
Konstantinopel,
[* 2] seine Enkel gründeten 1204 das
Reich der Großkomnenen von
Trapezunt. (Vgl. Wilken, Andronikos Komnenus,
in Raumers «Histor.
Taschenbuch», 1831.) - Andronikos II. Paläologos, geb. 1260, Sohn des
KaisersMichael VIII., kam Dez. 1282 zur
Regierung. Gegen die immer weiter in
Kleinasien sich ausbreitenden
Türken nahm er catalonische
Söldner
in seinen Dienst, die anfänglich glücklich gegen die
Türken fochten, dann aber sich empörten und mit diesen gemeinsam
(1303-8)
Thrazien und Macedonien verheerten. Nach blutigen Bürgerkriegen (1321-28) wurde von seinem Enkel Andronikos III.
vom
Throne gestoßen und starb in einem
Kloster - Andronikos III. Paläologos der
Jüngere
(1328-41), Sohn des
KaisersMichael IX. Paläologos und Enkel des vorigen, regierte seit 1321 als Mitregent seines Großvaters
und nach dessen
Sturze 1328 allein. Er kämpfte unglücklich gegen
Serben und
Bulgaren, ebenso gegen die
Osmanen unter Orchan,
die Nikomedia,
Nicäa und einen großen
Teil von
Kleinasien eroberten (1326-30). Er starb Juni 1341 und
hinterließ einen minderjährigen Sohn
Johannes V. - Andronikos IV. Paläologos, Sohn des
KaisersJohannes V., Enkel des vorigen, verschwor
sich, als sein
Vater den jüngern Sohn Manuel anstatt Andronikos zum Mitregenten ernannte, mit dem Sohn des türk.
SultansMurad I. Saudschi; ihr
Plan, die
Väter zu stürzen, scheiterte, und Andronikos wurde 1375 geblendet und
eingekerkert.
Von den mit seinem
Vater verfeindeten Genuesen befreit, nahm er Aug. 1376
Konstantinopel ein, setzte seinen
Vater gefangen und
wurde am 18. Okt. desselben Jahres als Andronikos IV. gekrönt.
Johannes V. entkam indes aus der Haft, betrat die
Residenz wieder und stürzte Andronikos; zwischen beiden kam 1381 ein
Vertrag dahin zu stande, daß Andronikos das
Reich erben, inzwischen
aber einige thraz. Ortschaften mit Selymbria als Residenz erhalten sollte, er starb aber vor dem
Vater
L.,Bartgras, Pflanzengattung aus der Familie der
Gramineen
[* 3] (s. d.) mit etwa 100 größtenteils in den
Tropen
wachsenden, schön blühenden, ansehnlichen Gräsern, deren
Ährchen
[* 4] in
Ähren oder Rispen gruppiert sind. Die
Ährchen enthalten
mehrere
Blüten, von denen die männlichen meist Grannen, oft von bedeutender Länge, besitzen, welche derÄhre
oder Rispe bei manchen
Arten ein federbuschartiges Ansehen verleihen. Häufig sind auch die
Spelzen der
Ährchen über und über
mit seidenglänzenden Härchen bedeckt, z. B. bei dem in
Deutschland
[* 5] an dürren, steinigen Plätzen, namentlich auf
Gips- und
Kalkboden wachsenden Andropogon ischaemumL., welches fingerförmig gruppierte, rötlich oder violett gefärbte
Ähren hat.
Halme und
Blätter dieses Grases sind bläulich beduftet, hart und trocken und daher dem meisten Vieh zuwider; nur die Schafe
[* 6] fressen die kurzen, starren Rasenbüschel, solange dieselben jung sind, gern. Verschiedene ausländische
Arten, unter andern
Andropogon schoenanthusL. aus
Ostindien
[* 7] und vom
Kap, finden sich als Ziergräser in Gärten und Gewächshäusern.
Das angenehm gewürzhaft riechende und schmeckende Kraut Andropogon schoenanthusL., Kamelheu (Herba foeni Camelorum
s. Schoenanthi), ist in
Indien als krampfstillendes, harn- und schweißtreibendes
Mittel, auf den Philippinen bei
Lähmungen
und rheumatischen
Leiden
[* 8] in Gebrauch. In großem Maßstabe wird auf
Ceylon
[* 9] und den
Molukken das
Narden- oder Citronbartgras,
AndropogonNardusL., kultiviert, weil dieses Gras ein ätherisches Öl
(Limongrasöl) enthält, welches in der
Parfümerie benutzt werden kann. Die gleichfalls in
Ostindien heimische Art, Andropogon muricatum Retz.,
liefert in ihrem Rhizom
[* 10] die sog. Vetver- oder
Khus-Khus-Wurzel, aus welcher ein sehr stark riechendes Öl gewonnen wird, das
häufig zur
Verfälschung des Rosenöls dient und in der Parfümerie Verwendung findet.
die nördlichste
Insel der östl. Reihe der
Cykladen (s. d.), jetzt eine eigene Eparchie des Nomos Kyklades,
bildet die südöstl. Fortsetzung von Euböa, von dem es durch einen 10 km breiten
Kanal
[* 11] getrennt wird. Es ist ein etwa 40 km
langer, von NW. nach SO. streichender Bergrücken
aus krystallinischen Gesteinen (bis 975 m hoch), der durch zahlreiche, von W. nach O. gerichtete Querthäler gegliedert ist.
Letztere sind im Gegensatz zu den kahlen
Höhen wohlbewässert, fruchtbar und liefern Getreide,
[* 12]
Wein, Öl,
Südfrüchte,
Baumwolle
[* 13] und Gemüse in Menge; Hauptprodukt ist
Seide.
[* 14]
In dem von
Albanesen bewohnten nördl.
Teile der
Insel wird hauptsächlich Viehzucht
[* 15] und
Ackerbau betrieben.
Die
Insel hat 405 qkm und (1889) 18 103 E. Die Hauptstadt Andros, an einer
Bucht der Ostküste, hat (1889) 2030, als Gemeinde 8186 E.,
einen kleinen wenig geschützten
Hafen, ist Sitz eines griech. und eines kath.Bischofs und ein belebter
Handelsort. Ungefähr in der Mitte der Westküste liegt das Dorf Paläopolis an der
Stelle der alten Hauptstadt von deren
Hafen, Dionysostempel und
Burg nur noch unscheinbare Reste erhalten sind.
Andere Hafenorte auf der
Insel sind Korthion auf der Ostküste mit 423 E. und
Gavrion oder Gavri mit 863 E.,
auf der Westküste (an der
Stelle einer alten Ortschaft Gaurion) mit trefflichem kleinen
Hafen. Außerdem besitzt die
Insel
zahlreiche wohlhabende und hübsche Dörfer. Sie war anfangs von karischen Seeräubern bewohnt, dann durch
Pelasger und
Ionier
bevölkert und sendete um die Mitte des 7. Jahrh.
v. Chr. eine Anzahl
Kolonien nach der thraz. Halbinsel
Chalcidice.
Nach den
Perserkriegen stand sie unter der Herrschaft der
Athener, von denen sie mehrfache Bedrückungen zu erdulden hatte;
später kam sie in die Gewalt der Macedonier. Nach Besiegung der letztern durch die
Römer
[* 16] ward von diesen dem pergamenischen
König
Attalus überlassen, ging aber nach dem
Tode des letzten
Attalus mit der ganzen Erbschaft desselben
wiederum an die
Römer über. Andros teilte hierauf die Geschicke
Griechenlands, bis es nach
Begründung des lat. Kaisertums 1207 in
dem venet. Edelmann Marino Dandolo seinen eigenen Fürsten erhielt. Es stand dann teils unter eigenen Fürsten, teils unter
venet.
Statthaltern, bis es 1566 in die Gewalt der
Türken geriet. Unter der türk. Herrschaft war Andros, als
Schatullegut von Sultaninnen, ziemlich unabhängig und zahlte einen
Tribut von ungefähr 30000
Piastern. -
Vgl. Hopf, Geschichte
der
Insel und ihrer Beherrscher in dem Zeitraume von 1207-1566
(Wien
[* 17] 1855;
Urkunden und Zusätze, ebd. 1856).
L., Pflanzengattung aus der Familie der Primulaceen (s. d.)
mit gegen 40
Arten. Es sind kleine, oft moosartige, meist in den
Alpen
[* 18] und andern Hochgebirgen auf Steingerölle und in
¶
mehr
Felsspalten wachsende Kräuter. Sie haben wie die Primeln eine tellerförmige Blumenkrone und fünf Staubgefäße,
[* 20] unterscheiden
sich aber von dieser Gattung durch die Drüsen im Schlunde der Blumenkrone und die fünfklappige, fünf- oder zehnsamige Kapsel.
In denAlpen finden sich häufig die als Mannschild oder Harnischkraut bekannten ArtenAndrosace helvetica Gaud.,
villosaL.,lacteaL. u. a. Auch in tiefer gelegenen Gegenden kommen einige Arten vor, wie A septentrionalisL. als Unkraut
auf Ackern.