durch einen andern
Nerven (nervus vagus) verlangsamt; dasselbe Resultat zeigt sich auch, wenn die
Stellen des Rückenmarks
und des verlängerten
Marks, von welchen diese Nervengruppen abgehen, affiziert werden. Wahrscheinlich hängt von der Einwirkung
auf solche
Centralstellen des
Nervensystems auch der in der Wirkung gewisser
Gifte ab, deren eins das andere
aufhebt. So fängt das durch Fliegenschwammgift
(Muskarin) gelähmte
Herz eines Frosches wieder zu schlagen an, sobald unter
die
Haut
[* 2] des
Tiers gebrachtes
Atropin aufgesaugt ist.
(Antäus), der Sohn des
Poseidon
[* 3] und der Gaia (der Erdgöttin), ein
Riese inLibyen, zwang
die Fremden zum Ringkampfe, besiegte sie alle und tötete sie.
Endlich überwand ihn Herakles,
[* 4] indem er den Antaios, dem bei jeder
Berührung des
Bodens von seiner
Mutter neue Kraft
[* 5] mitgeteilt wurde, so lange schwebend in der Luft hielt, bis er ihn erstickt
hatte. So hatte die Scene Praxiteles gebildet, während in der ältern Kunst Herakles den
Riesen zu
Boden
drückt und erwürgt. Die Erneuerung der Kraft durch Berührung mit der mütterlichen Erde findet sich auch bei
Alkyoneus
und ist bei einem der
Giganten des Pergamenischen Frieses angedeutet.
Friede. Die Vernichtung der lacedämon. Flotte durch die persische unter
Führung des Atheners Konon
in der
Schlacht bei Knidus (Aug. 394
v. Chr.) hatte für
Sparta den
Verlust der Seeherrschaft und der gesamten asiat.
Küsten-
und Inselstädte zur Folge, der Erfolg der spartan. Waffen
[* 6] im Böotisch-Korinthischen
Kriege war auch trotz der
Siege bei
Korinth
[* 7] und bei
Koronea gering geblieben, und so entschlossen sich die Spartaner,die griech.
StädteKleinasiens preiszugeben, um mit pers. Hilfe
Sparta zu der alten Übermacht im europ.
Griechenland
[* 8] zu erheben.
Sie sandten den gewandten
Diplomaten Antalcidas an Tiribazus, den pers. Vicekönig zu
Sardes. Nach mehrjährigen Verhandlungen
erreichte Antalcidas, daß (388) in
Sardes unter Vorsitz des Tiribazus eine Konferenz der griech.
Staaten zusammentrat
und 387 ein Friede zu stande kam, der folgendes bestimmte:
1) die griech.
Städte auf dem Festlande
Kleinasiens sowie Cypern
[* 9] sollen unter der Herrschaft
Persiens stehen;
2) alle andern griech.
Städte sollen autonom sein mit Ausnahme von
Lemnos, Imbros und Skyros, die im
Besitze der
Athener verbleiben;
3) wer den Frieden nicht annimmt, dem wird gemeinsam der
Krieg erklärt. Die
Garantie des Friedens übernahm
der pers. König, der die Spartaner mit
Vollstreckung desselben beauftragte.
Hierher
gehören außer einem zweckmäßigen diätetischen Verhalten (große Nüchternheit im
Essen
[* 11] und Trinken,
Enthaltung von
Spirituosen,
Turnen, Abhärten des Körpers, kalte Waschungen der Genitalien)
Bromkalium,
Chloralhydrat,
Jodpulver,
Kampfer;
auch unmäßiges Tabakrauchen, Morphiummißbrauch und längerer Arsengebrauch mindern den
Geschlechtstrieb.
verkürzt aus Antara, der Sohn des Schaddâd ibn Mo'awijah, aus dem arab.
Stamme der
'Abs, und einer schwarzen
Sklavin,
Namens Zebida, ist einer der berühmtesten arab. Dichter und Recken der vorislamit. Zeit.
Sein
Stamm wollte den Sohn der Sklavin nicht als ebenbürtig anerkennen, war aber dazu gezwungen, als Antar durch seine
Heldenthaten Ehre und Ansehen des
Stammes rettete. Seine Gedichte (hg. von
Ahlwardt in
«Diwans of the six
ancient Arabic poets», Lond. 1870) rühmen seine und seines
Stammes Heldenthaten; unter denselben ist das berühmteste seine
Mo'allaka (s. Mo'alllakât). Antar starb gegen 600. Für das arab.
Bewußtsein ist der
Typus des
Helden der Wüste und in diesem
Sinne hat die Volksdichtung sein Leben fabelhaft ausgeschmückt
und einen reichen
Kranz von
Dichtungen und märchenhaften Erzählungen um den kleinen
Kern histor.
Daten gewoben, der aus seinen echten
Dichtungen zu entnehmen ist. Dies bildet den
Stoff des sog.
Antarromans (Sirat Antar), eins
der beliebtesten
Volksbücher der
Araber. Volkserzähler, welche sich mit der Überlieferung und öffentlichen Erzählung der
Antarsagen beschäftigen, nennt man
Antari. Der
Roman geht von der
Schilderung des Liebesverhältnisses
des
Helden zu seiner Cousine 'Abla aus, deren
Hand
[* 12] man ihm, wegen seiner
Abstammung, anfänglich versagt. Seine Thaten erringen
ihm den
Sieg über die
Intriguen seiner Gegner. Der langgedehnte
Roman geht weit über den
Tod des
Helden hinaus und zieht auch
die
Schicksale seiner
Kinder in seinen
Kreis.
[* 13] Es ist interessant, daß neben dem
Helden wie eine Art Sancho Pansa die Gestalt
seines
Dieners Schejbûb einhergeht. Es giebt vom
Antarroman verschiedene
Recensionen.
Übersetzungen begannen Hamilton («Antar,
a Bedoueen romance», 4 Bde., Lond.
1820) und
Marcel Devic (Par. 1878); einen reichhaltigenAuszug gab
Hammer-Purgstall in den
Wiener «Jahrbüchern
der Litteratur» (1819). Außerdem sind einzelne
Episoden des
Romans öfters in
Text oder
Übersetzung bekannt gemacht worden.
Einige Fragmente des Originals («Extraits du
Roman d'Antar»
[Texte arabe],
Paris
[* 14] 1841) gab
Caussin de Perceval heraus; eine Gesamtausgabe
erschien in
Beirut (10 Bde., 1282 der Hidschra),
deren
Text aber nicht so vollständig ist wie der der Gesamtausgabe von
Kairo
[* 15] (Schâhin 1286 der Hidschra) in 32
Bänden.
ein
Stern 1.
Größe im Sternbild des Skorpion. Er gehört zu den
Doppelsternen, da ein schwer sichtbarer grünlicher
Stern etwa 3" von ihm abstehend gefunden worden ist.