Homer zunächst, eine starke Überschätzung. Die erhaltenen Bruchstücke der Gedichte sind gesammelt von
Stoll (Dillenb. 1845),
die der
«Thebais» von Kinkel in den «Epicorum Graucorum fragmenta»,
Bd. 1 (Lpz. 1877),
die der «Lyde» von
Bergk in den
«Poetae lyrici Graeci», Bd. 2 (4. Aufl.,
ebd. 1882).
oder
Spießglanz (lat.
Regulus Antimonii und
Stibium; chem. Zeichen = Sb;
Atomgewicht = 120,3), ein in der Natur
spärlich verbreitetes Element, das in seinen Eigenschaften dem
Arsen am nächsten kommt. Die am häufigsten vorkommende Antimonverbindung
Schwefelantimon war schon den Alten bekannt;
Plinius nannte es
Stibium Alabastrum oder Larbason,
Dioskorides
erwähnt es unter dem
Namen Stippi oder Stibi; der
NameAntimonium findet sich zuerst in lat.
Übersetzungen Geberscher
Schriften.
BasiliusValentinus lehrte daraus das und viele seiner
Verbindungen darstellen. Zu seiner Gewinnung dient hauptsächlich das
Erz Grauspießglanz, aus dem durch Aussaigern und
Befreiung von Gangart zunächst Antimonum crudum, rohes
Antimonsulfür gewonnen wird. Um dieses in metallisches Antimon zu verwandeln, sind zwei verschiedene Methoden
in Gebrauch:
1) Zerlegung durch kombinierten
Oxydations- und Reduktionsprozeß. Das Schwefelantimon wird auf der
Sohle eines Flammofens
unter beständigem Umkrählen und reichlichem Luftzutritt anhaltend gelinde erhitzt, wobei Schmelzung auf das sorgfältigste
zu vermeiden ist. Das Schwefelantimon wird dabei oxydiert, es entweicht schweflige Säure, und es verbleibt
Antimontetroxyd. War während des Röstens die
Temperatur zu hoch gesteigert, so verbindet sich das gebildete
Antimonoxyd mit
unzersetztem Schwefelantimon zu leicht schmelzbarem
Spießglanzglas, Vitrum Antimonii, das durch weiteres Rösten nicht zu
entschwefeln ist. Die abgeröstete
Masse wird mit Kohlenpulver, dem etwas
Soda zugesetzt ist, gemischt
und im
Tiegel eine
Stunde lang mäßiger Rotglut ausgesetzt, wobei die
Oxyde zu Metall reduziert werden, das dann in eine eiserne
Form ausgegossen wird.
2)
Zersetzung des Schwefelantimons durch Präcipitation. Schmilzt man Schwefelantimon mit
Eisen
[* 2] zusammen, so bildet sich Schwefeleisen,
während Antimon abgeschieden wird.
Da aber der Schmelzpunkt des Schwefeleisens und des und das spec. Gewicht
beider ziemlich gleich ist, so ist die Abscheidung des Antimon aus der geschmolzenen
Masse schwierig. Um sie zu erleichtern, giebt
man einen Zusatz von
Soda und
Kohle oder von Natriumsulfat und
Kohle, die dann zur
Bildung einer leichter
schmelzbaren Schlacke von geringerm spec.
Gewichte Veranlassung werden. Die Reduktion erfolgt meist in einem Flammofen mit konkaver, aus
Thon geschlagener
Sohle, von
deren tiefster
Stelle ein während der Schmelzung mit einem Thonstopfen verschlossener Abstichkanal nach außen führt. Das
mit der erforderlichen Menge von
Eisen und Zuschlag gemischte
Erz wird in den zum
Glühen gebrachten Ofen
gestürzt und etwa 10
Stunden im
Flusse erhalten, worauf zuerst das Metall und dann die Schlacke durch die
Abstichöffnung abgelassen
wird.
Das so gewonnene Antimon ist meist sehr unrein. Ein Überschuß von
Eisen, der angewandt werden muß, um das Schwefelantimon völlig
zu zersetzen, geht in das Antimon über, außerdem enthält es, aus dem rohen
Erz herstammend,
Arsen, Kupfer,
[* 3] Blei.
[* 4] Diese Verunreinigungen, mit Ausnahme
des
Bleies, lassen sich leicht durch Raffinieren entfernen. Zu diesem Behufe schmilzt
man 16
Teile rohes Metall mit 1
Teil Schwefelantimon und 2
TeilenSoda im
Tiegel zusammen und hält es etwa 1
Stunde
lang im
Flusse; die fremden Metalle werden dabei durch das Schwefelantimon geschwefelt und gehen in die Schlacke.
Nach genügendem Schmelzen gießt man das Metall samt der Schlacke in eine eiserne Form.
Beim Erkalten springt die Schlacke
ab, die Oberfläche des Antimon zeigt dann schön krystallinisches Gefüge, den
Stern. Ganz reines Antimon gewinnt
man durch Reduktion von chemisch reinem
Antimonoxyd oder von
Algarothpulver mit
Kohle unter Zusatz von Natriumcarbonat. Das
zu dieser Verhüttung nötige
Grauspießglanzerz oder den
Antimonglanz (s.
Antimonit) findet man besonders reichlich in
Ungarn
[* 5] bei Liptau und Rosenau, und von dort erhalten wir auch eine große Menge des Metalls;
die dortige Fabrikation
soll sich auf 85000 kg jährlich belaufen, ferner wird
Antimonglanz in der Gegend von Schleiz
[* 6] gegraben und auch verhüttet;
in
Freiberg
[* 7] und im Harz gewinnt man ebenfalls etwas;
bei Roßwein hat man vor einigen Jahren auch Antimonerz gefunden.
Dasselbe
wird auch von
Böhmen,
[* 8] Kärnten,
Frankreich und
Spanien
[* 9] aus geliefert; sehr große Mengen davon kommen aber
von
Ceylon,
[* 10]
China,
[* 11]
Australien
[* 12] und
Canada nach England, wo das
Erz ausgeschmolzen wird, so daß
London
[* 13] in diesem
Artikel jetzt der
preisangebende Platz ist. In
Japan ist die Produktion immer steigend, und die Ausfuhr von
Hiogo hat sich von 16 354
Pikols
im Werte von 90000 Doll. 1882 auf 36 130
Pikols im Werte von 180 600 Doll. 1885 gehoben. Eine viel einfachere Methode der
Vereitung des metallischen Antimon als diejenige aus
Antimonglanz, ist die aus dem Mineral Senarmontit (s. d.;
Antimonoxyd); man
braucht dasselbe nur mit
Soda undKohle zu reduzieren.
Der in
Algier gewonnene wird in
Frankreich, der auf
Borneo gewonnene in England verarbeitet. Die Preise für
Regulus sind in
Deutschland
[* 14] jetzt etwa 110 M. für 100 kg. Das Antimon besitzt ein weißes silberartiges
Ansehen, ist blätterig krystallinisch, hart, sehr spröde und daher leicht zu pulvern; auf demBruche
ist Blätterdurchgang nach der
Richtung von Rhomboederflächen wahrnehmbar. Spec. Gewicht 6,707 bis 6,718. Antimon schmilzt bei
425°, verflüchtigt sich in höherer
Temperatur und läßt sich bei Weißglut in einer sauerstofffreien
Atmosphäre destillieren.
BeimGlühen unter Luftzutritt verbrennt Antimon mit Lichtentwicklung unter
Verbreitung eines weißen
Rauchs; beim Schmelzen in der
Lötrohrflamme auf
Kohle geben alle Antimonverbindungen starken weißen
Beschlag. Salzsäure löst in der
Kälte nicht, beim
Kochen langsam unter
Entwicklung von
Wasserstoff; Schwefelsäure
[* 15] wirkt kalt nicht ein, beim
Kochen mit konzentrierter
Säure entwickelt sich schweflige Säure unter
Bildung von schwefelsaurem
Antimonoxyd; Salpetersäure greift selbst im verdünnten
Zustande das Antimon lebhaft unter
Entwicklung roter
Dämpfe und Abscheidung eines weißen Niederschlags an,
der je nach der Konzentration,
Temperatur und
Dauer der Einwirkung aus
Antimonoxyd,
Antimonsäure oder aus beiden besteht. Die
löslichen Antimonverbindungen geben mit Schwefelwasserstoff einen schön orangefarbenen Niederschlag, der in Schwefelammonium
leicht löslich ist.
Das Antimon findet vielfache Verwendungen, so zur Anfertigung verschiedener
Legierungen (s.
¶
Explosives oder amorphes Antimon wird bei der elektrolytischen Zersetzung einer salzsauren Lösung von Antimonchlorür erhalten,
wenn man in diese als positiven Pol eine Antimonstange und als negativen Pol mehrere Kupferdrähte eintaucht. Es lagert sich
als silberglänzende Platte auf dem negativen Pol ab, die beim Ritzen mit einem harten Körper oder beim
Schlagen unter Detonation und Wärmeentwicklung zerspringt. Es unterscheidet sich vom gewöhnlichen Antimon dadurch, daß es
kein Amalgam mit Quecksilber bildet.