Mittelmeerklima und ähnelt schon dem von
Spanien
[* 2] und
Italien.
[* 3] Allein der kalte Nordwestwind oder
Cers und der feuchte, warme,
oft orkanartige
Seewind Autan oder Marin, der im
Sommer mit seiner erstickenden Hitze an den
Sirocco erinnert, bringen oft plötzliche
Temperaturwechsel hervor. In
Carcassonne fällt die
Temperatur selten unter -3°, in den Corbières und
SchwarzenBergen
[* 4] unter -7° C., und Frost ist in Narbonne eine Seltenheit. Dagegen steigt das
Thermometer
[* 5] im
Sommer auch nicht
selten auf +30 und selbst 36°. Die
Küste hat durchschnittlich 60
Regentage.
Der
Boden der Ebene ist vorherrschend kalkartig und, außer an der
Küste, wo man Seesalz und
Soda gewinnt,
sehr fruchtbar. Das Departement hat einen großen Reichtum an Kupfer,
[* 6] Marmor,
Gips,
[* 7] Lithographiesteinen und
Schiefer. Mineralquellen
finden sich in Alet,
Campagne u. s. w. In der Ebene baut man Getreide
[* 8] (1893: 775000 hl Weizen, 145800 hl
Roggen, 104728 hl Gerste,
[* 9] 388685 hl Hafer),
[* 10] Obst,
Oliven, viel Rotwein und geschätzten Weißwein (1893: 4414601
hl, 1883-92 durchschnittlich jährlich nur 2968454 hl); 43 Proz. sind ackerbarer
Boden, 30 Proz. unfruchtbar, fast 13 Proz.
Wein, 8 Proz. Gehölz.
Sehr bedeutend ist die Schafzucht (1887: 124411
Stück), die Gänsemästung und die
Bienenzucht
[* 11] (von Narbonne). Das Departement
hat bedeutende
Industrie, besitzt
Tuch-,
Seiden-, Hutfabriken,Branntweinbrennereien, Eisenwerke und Sägemühlen.
Am
Meer und an den Etangs ernähren sich viele Bewohner vom Fischfang. Der lebhafte
Handel führt
Bauholz, Schweine,
[* 12] Geflügel,
Honig,
Wein,
Backobst,
Salz,
[* 13]
Tuch, Öl u. s. w. aus. Das Departement wird von 6 größern Linien (1886: 225,9 km)
der
Südbahn und (1892) von 362,6 km Nationalstraßen durchzogen. Es besitzt an höhern Unterrichtsanstalten
ein Lyceum und zwei Collèges. Unter 2131 Rekruten waren (1891) nur 32
Analphabeten.
Vgl. Joanne, Géographie du départment de l'A. (Par. 1879);
Castel und R. Maury, Le
[* 14] départment de l'A.
(Lagny 1889).
naturwissenschaftliche
Abkürzung für
Audebert (s. d.). ^[= (spr. ohd'bähr), Jean Baptiste, franz. Naturforscher und Maler, geb. 1759 zu Rochefort, gest. ...]
(spr. ohd'bähr),JeanBaptiste, franz. Naturforscher und
Maler, geb. 1759 zu Rochefort,
gest. zu
Paris,
[* 15] bildete sich in
Paris zu einem geschickten Miniaturmaler aus. 1798 beauftragte ihn Gigot d'Orcy,
ein reicher Privatmann, die seltensten
Stücke seiner naturhistor. Sammlung zu malen, und sandte ihn dann zur Ausführung
ähnlicher
Arbeiten nach England und
Holland. Diese Beschäftigung veranlaßte Audebert zur Herausgabe einiger
naturhistor. Prachtwerke mit Kupferstichen, von denen er aber nur die «Histoire
naturelle des singes, des makis et des galéopithéques» (Par. 1800, mit 63
Tafeln) selbst vollendete; die «Histoire générale
des colibirs, oiseaux-mouches, jacamars et des proméros» (ebd. 1802, mit 85
Tafeln) und die «Histoire naturelle
des grimpereaux et des oiseaux de paradis» (ebd. 1803, mit 104
Tafeln) wurden nach
A.sTode von Desray und Bieillot beendet.
Den
Text zu letztern beiden Werken lieferte Vieillot.
etaltera pars (lat.), «auch die andere Partei
werde gehört» d. h. man höre auch den Beschuldigten an,
ehe man urteile, ein alter
Rechtsspruch. Er kommt auch verdeutscht vor, z.B. im großen
Saale des Rathauses zu
Nürnberg,
[* 17] als:
«Eins manns red ist eine
halbe red, man soll die teyl verhören bed. »
(lat.),
Gehör,
[* 18] Vorlassung bei Fürsten und hohen Staatsbeamten. Bei manchen
Tribunalen führen die Verhöre,
Vorbescheide und mündlichen Verhandlungen ebenfalls diesen
Namen. In
Spanien ist der
Ausdruck auf mehrere
Behörden übergegangen.
Öffentliche Audienz, wie sie früher in absoluten
Staaten üblich waren (z. B. in
Österreich
[* 19] noch unter
Joseph
II.), bei denen jedermann, zu dem
Regenten Zutritt hatte und ihm sein Gesuch vorbringen konnte, sind in konstitutionellen
Staaten, wo der
Regent auf solche Gesuche selten selbst und allein resolvieren kann, vielmehr in der Regel die Sache wieder
an die
Behörden verweisen muß, außer Gebrauch gekommen.
(spr. odjärn),Hafenstadt im Kanton
[* 20] Pont-Croix,
Arrondissement Quimper des franz. Depart.
Finistère, östlich von der Pointe du Raz, auf der den
Busen von Douarnenez südlich begrenzenden Halbinsel, in 49 m Höhe,
an der Mündung des Goyen, hat (1891) 962, als Gemeinde 3401 E., hydrogr. Schule,
Austernparks, Fischerei
[* 21] (1885 fingen 2382 Fischer 21 Mill.
Sardinen und 89 t
Anchovis), Seebäder und
Handel mit Seegras. Nahebei die Ruinen der Schlösser Kermabon und Petit-Ménez,
und an der
Spitze der Pointe de Raoulic ein
Leuchtfeuer. Jenseit des Goyen und des Plouhinec beginnt die breite
Bai von Audierne, deren
gefährliche
Gewässer und öde Ufer sich zu den Felsen von Penmarch hinziehen.
(spr. odiffreh - paskjeh), Edme
ArmandGaston,
Herzog von, franz. Staatsmann, geb. zu
Paris
als Sohn eines
GrafenAudiffret, wurde von seinem Oheim, dem
Herzog von Pasquier (s. d.), adoptiert, studierte die
Rechte, wurde 1845
Auditeur
im
Staatsrat, zog sich 1848 vom öffentlichen Leben zurück und gehörte unter dem Kaiserreich zur orléanistischen
Opposition. Audiffret-Pasquier war 1871 Mitglied der Nationalversammlung, wo er sich als heftiger Gegner des Bonapartismus
hervorthat.
An den Unterhandlungen über eine Verschmelzung der royalistischen und orléanistischen Partei war in hervorragender
Weise
beteiligt. Am wurde er zum Vicepräsidenten, zum Präsidenten der Nationalversammlung, zum
Präsidenten des Senats gewählt. Im Senat ward er der Führer der gemäßigten Republikaner und zwang als solcher 1877 das
Ministerium
Broglie (s. d.) zum Rücktritt. Als die Neuwahlen eine entschieden
republikanische Mehrheit in den Senat brachten, wurde Audiffret-Pasquier nicht wieder zum Präsidenten
des Senats gewählt. 1878 ward Audiffret-Pasquier Mitglied der
Académie française. Er gab die «Mémoires du chancelier Pasquier»
(4 Bde., Par. 1893-94) heraus.
[* 22] (lat.-grch.),
Instrument zum
Messen der Feinheit des
Gehörs. Das Audiometer besteht im wesentlichen aus einem Maßstabe,
an dem sich drei Rollen
[* 23] feinen
Drahtes befinden. Zwei dieser Drahtspulen sind an den
Enden des
Stabes befestigt,
und zwar enthält die eine derselben der nachstehenden
[* 1]
Figur) sehr viele Windungen, während die andere
(B) nur wenige besitzt. Die dritte Drahtrolle (C) ist mit einem
Telephon (T) verbunden und läßt sich am Maßstabe verschieben.
Die beiden ersten Drahtspulen werden von dem elektrischen
¶
mehr
Strome etwa dreier Daniellscher Elemente (D) in entgegengesetzter Richtung durchflossen, derart, daß die bewegliche Rolle
von den beiden festen Spulen in entgegengesetzter Weise induziert wird. Da der Hauptstrom in den zwei festen Rollen von einem
tönenden Unterbrecher (U) in rascher Folge geöffnet und geschlossen wird, so entstehen in der verschiebbaren
Rolle Induktionsströme, die im Telephon den Ton des Unterbrechers wiedergeben. Je näher man nun C an B bringt, desto stärker
wird die Induktion
[* 25] der letztern auf erstere, mithin desto kräftiger die Gegenwirkung von B zu Audiometer. Es kann
daher kommen, daß die Induktionswirkungen sich gegenseitig aufheben.
Der Standpunkt der Rolle C bezeichnet dann den Nullpunkt der Teilung für das Audiometer. Dieser Anfangspunkt der
Zählung liegt um so näher an B, je größer der Unterschied in der Windungszahl von A undB und je feiner das Gehör des Experimentators
ist. Je mehr man dann C gegen A verschiebt, desto stärker tritt wieder der Ton im Telephon auf. Die Skala
des Audiometer beginnt mit 1° für das empfindlichste Gehör und endet mit 200° für völlige Taubheit. Die Zwischennummern bezeichnen
die verschiedenen Grade der Feinheit des Gehörs. Man hat das Audiometer auch Sonometer (Tonmesser) genannt. Dieser Ausdruck wird jedoch
besser angewendet für Instrumente zur Bestimmung der Tonhöhe, wie Monochord, Sirene,
[* 26] Phonograph.
[* 27]