Österreicher und unter Garibaldi bei der
Belagerung von
Rom.
[* 2]
Wieder zur See gegangen kehrte er 1859 zurück, um erst als Major
bei den
Alpenjägern, dann als
Oberstlieutenant eines toscan. Jägerregiments mitzukämpfen. Der
Sieg am
Volturno war zum
Teil
sein Verdienst. Bei
Aufrichtung des Königreichs behielt er seinen durch außerordentliche Tapferkeit
erworbenen Rang als Generallieutenant; als solcher beteiligte er sich mit Auszeichnung am
Kriege von 1866 und nahm 1870 die
Übergabe von Civitavecchia entgegen.
In der Kammer, der er seit 1866 angehörte, saß er auf der äußersten Linken, machte sich aber verdient durch seine ruhige
Haltung, namentlich als Vermittler zwischen Garibaldi und
Cavour.
In den Senat berief ihn der König 1870. Später
ging er wieder zur See und starb in
Ostindien.
[* 3] –
Vgl. Guerzoni, La vita de Nino Bixio (2 Bde., 2. Aufl.,
Flor. 1875);
Delvecchio, Cenni biografici di Nino Bixio (Genua
[* 4] 1887);
(frz.), Sonderbarkeit im Betragen, insbesondere eine solche, die aus absichtlicher
Abweichung von geltenden
Sitten und Normen entspringt; es ist die mit Affektiertheit verbundene
Sucht nach dem Seltsamen, Ungereimten,
Ausfallenden. Der Künstler verfällt leicht ins Bizarre, wenn er in falscher Originalitätssucht gewaltsam
über
Stil und
Tradition hinausstrebt, ohne daß seine Kräfte zu wirklich neuen Schöpfungen hinreichen, sodaß formlose und
verzerrte Gebilde entstehen, wenn auch das Bizarre zuweilen durch einen Reiz des Geheimnisvollen und Schauerlichen fesselt,
wie in E.
T. A. Hoffmanns «Phantasiestücken in
CallotsManier» oder in den Bildern des sog. Höllen-Breughel
und des belg. Malers
Wiertz.
(spr. bihs'),Flecken im Kanton
[* 5] Ginestas,
Arrondissement Narbonne des franz. Depart.
Aude, am Cesse, 23 km nordwestlich
von Narbonne, an der Zweiglinie Narbonne-Bize (20,6 km) der
Franz.
(spr. -seh),Georges, franz. Opernkomponist, geb. in
Paris,
[* 8] Sohn eines Gesanglehrers, besuchte das
Konservatorium mit Auszeichnung, ging, 1857 mit dem Staatspreise belohnt, nach
Italien,
[* 9] vermählte sich
nach der Rückkehr mit
Halévys Tochter und führte in
Paris die
Opern: «Die Perlenfischer» (1863) und «Das
Mädchen von Perth» (1867) auf, die seinen Landsleuten als «zu wagnerisch»
mißfielen. Durch mehrere
Sinfonien, die pikante
Suite «L'Arlésienne» (ursprünglich Bühnenmusik zu
Daudets gleichnamigem
Schauspiel),
Ouverturen und gesanglicheKonzertstücke befestigte er seinen musikalischen Ruf und erzielte 1875 mit
der (auch im
Ausland beliebt gewordenen)
Oper«Carmen» einen großen, nachhaltigen Erfolg. Bizet starb
1)
Kreis
[* 10] im O. des russ.-poln. Gouvernements Sjedlez, hat
1492,1 qkm mit 71398 E., davon zwei
Drittel
Polen, ein Viertel
Weißrussen und
Russen, in den
Städten meist Israeliten. – 2) Kreisstadt im
Kreis an der Krzna oder
Krasnaja und an der Staatsbahn
Brest-Litowsk-Warschau, hat (1890) 10029 E., Post,
Telegraph,
[* 11] in Garnison
die 2. Feldartilleriebrigade;
ein Gymnasium, ein Lehrerseminar;
Flachsbau, Viehzucht,
[* 12] Leinweberei und Gerberei. ^[]
bei den
Baschkiren Ak-Issyl, linker Nebenfluß der
Kama in den russ. Gouvernements Orenburg und
Ufa, entspringt
in den
Sümpfen am uralischen
Berg Iremel und ergießt sich nach einem zuerst südwestl., dann nordwestl.
Laufe von 1285 km zwischen Sarapul und Jelabuga in die
Kama. Der Oberlauf bis Bugultschan ist bergig und reich an
Höhlen,
den Mittellauf erreichen noch
Ausläufer des
Urals, der Unterlauf ist eben. Nebenflüsse:
Inser,
Ufa (der bedeutendste),
Bir rechts,
Dema, Karmassan, Tscheremsan links u. a.
Schon 75 km von der
Quelle
[* 13] an wird die Bjélaja schiffbar, für
Dampfer
von der Mündung der
Ufa an. Verschifft werden Erzeugnisse der Uralbergwerke, Getreide,
[* 14]
Pottasche, Holzwaren.
Außer dieser
Bjélaja giebt es in
Rußland noch neun andere
Flüsse
[* 15] gleichen
Namens, und zwar in den europ.-russ. Gouvernements Wjatka,
Archangelsk,
Jekaterinoslaw, Smolensk, ferner im Kubanschen Gebiete und in den asiat.-russ.
Gouvernements
Tomsk, Jakutsk und
Irkutsk, von denen letzterer, ein Nebenfluß der
Angara, der bedeutendste (270 km lang) ist.
Zérkow, Flecken im
Kreis Wassilkow des russ. Gouvernements Kiew,
[* 16] am Roßj und an der Fastower Privatbahn,
hat (1891) 20703 E., in Garnison das 2. Feldmörserregiment, Realschule, Progymnasium für Mädchen,
eine Eisengießerei,
[* 17] ein chem. Laboratorium
[* 18] und 7 Jahrmärkte.
Neben Kiew,
Berditschew und
Uman ist Bjélaja einer der wichtigsten
Handelsplätze des Gouvernements, besonders für Getreide und Vieh.
1)
Kreis im W. des russ. Gouvernements
Tula, hat 1744,5 qkm mit 81730 E., meist Großrussen. – 2) Kreisstadt
im
Kreis Bjelew, 133 km südwestlich von
Tula, links der
Oka und an der Bjelewka und Wyrka, hat (1891) 9869 E., Post,
Telegraph, 19
Kirchen, 2 Klöster,
ein Progymnasium,
Theater,
[* 19] eine öffentliche
Bibliothek (1858 gegründet, zur
Erinnerung an Shukowskij, der bei Bjelew geboren
wurde), Talgschmelzerei, Ölfabrikation, Seilerei und beträchtlichen
Handel. 1468 entstand das Teilfürstentum Bjelew, das zu
Litauen gehörte, aber Ende des 15. Jahrh. an
Moskau
[* 20] kam. Im 16. Jahrh. wurde Bjelew mehrmals von den
Tataren zerstört, 1777 wurde
es Kreisstadt.
1)
Kreis im S. des russ.-poln. Gouvernements Lublin, an Galizien grenzend,
hat 1707,7 qkm mit 88667 E. – 2) Kreisstadt im
Kreis Bjelgoraj, 126 km südsüdöstlich von Lublin, an der zum Tanew (Nebenfluß
des
San) gehenden
Lada, hat (1891) 7812 E. (die Hälfte Israeliten), Post,
Telegraph, in Garnison das 13. Donische Kosakenregiment, 1 russ., 1 kath.
Kirche, 2 Schulen, Hutmacherei und Fabrikation von
Sieben aus Pferdehaar.
1)
Kreis im S. des russ. Gouvernements Kursk, hat 2987,9 qkm mit 168225 E., davon über zwei
Drittel
Kleinrussen, ergiebigen
Acker- und Obstbau,
Bienenzucht,
[* 21] Zuckerfabriken. – 2) Kreisstadt im
Kreis Bjélgorod, 160 km südlich
von Kursk, an der Mündung der Wesseliza in den
¶
mehr
nördl. Donez und der Privateisenbahn Kursk-Charkow, in schöner Lage an einem malerischen Kreideberge, ist ein alter Ort,
in welchem sich bereits der kleinruss. Charakter der Bauart bemerklich macht, und Sitz eines Bischofs. hat (1890) 22940 E.,
in Garnison die 31. Feldartilleriebrigade, 17 Kirchen, 2 Klöster, 1 geistliches Seminar, 1 Gymnasium, 1 Mädchengymnasium, 1 Lehrerinstitut,
Fabrikation berühmter Wachskerzen, 1 Bank und beträchtlichen Handel. - Bjélgorod wurde 1593 als Festung
[* 23] gegen die Krimschen Tataren
gegründet, und von hier aus im Anfang des 17. Jahrh. die sog.
Bjelgoroder Linie (eine Reihe von Festungen und Verhauen) bis zur Oka und zum Don angelegt. 1708 ward Bjélgorod Hauptstadt
einer Provinz des Gouvernements Kiew, 1779 Kreisstadt und bald darauf der Festungscharakter aufgehoben.