haltenere
Noten zu singen hatte, den
NamenTenor (s. d.). Doch wich man von diesem Brauch schon im 16. Jahrh.
ab.
In denMessenPalestrinas und seiner Zeitgenossen wechselt der satzweise von
Stimme zu
Stimme. Eine Zeit lang wurden in der
Kirchenmusik die als dienenden Melodien ausschließlich dem Gregorianischen
Choral entnommen, dann
dem
Volkslied, endlich auch frei erfunden.
Gajus, röm.
Volkstribun, beantragte 445
v. Chr. den Volksbeschluß, der den
Plebejern das Connubium mit
den
Patriciern, d. h. das
Recht, vollgültige
Ehen mit diesen einzugehen, bewilligte.
(spr. kännwäss-) bezeichnet die früher in England allgemein übliche Unsitte,
nach der ein Parlamentskandidat bei seinen Wählern persönlich herumging
und sie durch
Angebot von
Geld
und andern
Vorteilen zur Stimmabgabe für ihn zu verpflichten suchte.
Neuerdings ist ein Gesetz gegen derartige Wahlumtriebe
erlassen. In
Amerika
[* 5] bedeutet Canvas einfach «Wahlagitation».
(vom lat. cantio),
Name der ältesten Form der ital.
Lyrik, in der provençal. (canso) und altfranz.
(chanson)
Dichtung ebenfalls vorhanden. Man nennt sie auch Canzone Petrarchesca oder
Toscana, im Gegensatze zu den spätern
Formen der Canzone Pindarica und Anacreontica. Sie ist ein lyrisches Gedicht von mehrern
Strophen (stanze), die sich in Verszahl,
Versart und Reimstellung genau entsprechen, und meist mit einer kürzern
Strophe schließen. Petrarca hat
keine Canzone unter 5 und über 10
Strophen; neuere Canzone gehen bis auf 20, 40, ja 80
Strophen.
Die Zahl der Verse jeder
Strophe wechselt bei
Dante und Petrarca zwischen 9 - 20. Die
Strophe zerfällt meist in zwei Hälften,
deren erste fronte
(Stirn), aber, falls wieder geteilt, piedi (Füße), deren zweite sirima (Schleppe)
oder, falls neu geteilt, volte
(Wendungen) hieß; die zweite Hälfte verband man gern durch eröffnenden Reim mit dem letzten
Vers der ersten (concatenatio). Die Folge der Reime war anfänglich frei; später wurde die
Dantes und noch mehr die Petrarcas
Gesetz.
Die Verse sind bei ernsten Gegenständen meist elfsilbig, mit einigen wenigen siebensilbigen gemischt;
bei heiterm und leichterm
Inhalte überwiegen letztere. Die Schlußstrophe, ripresa (Wiederaufnahme), commiato (Geleit), congedo
(Abschied), licenza (Entlassung), tornata (Wiederkehr) oder bloß chiusa
(Schluß) genannt, gewöhnlich eine Anrede des Dichters
an das Gedicht, entspricht der provençal.
Sitte und fehlt bei
Dante und Petrarca selten. Die Reimstellung
ist bei ihr meist die der sirima oder ähnlich.
Neben dieser regelmäßigen Form der Canzone gab es schon in der frühesten Zeit die Canzone distesa (ausgedehnte)
oder Canzone di
stanza continua, wo jede
Strophe für sich reimlos war, jeder
Vers aber mit dem entsprechenden der übrigen
Strophen reimte. Spätere Dichter gaben diese künstelnde Form auf. Ende des 16. Jahrh.
fing man an, von der Form der Canzone Petrarchesca abzuweichen.
SchonTasso brachte zur
Verbindung der
Strophen verschiedene
Spielereien an, die er catene
(Ketten) und monili (Halsbänder) nannte.
Noch willkürlicher verfuhr Chiabrera, dessen canzonenartige Gedichte, von ihm Canzonette genannt, in
kürzern Versen und
Strophen mit willkürlicher Reimstellung geschrieben, den Weg zu der Anacreontica bahnen, die nach
AnakreonsGesängen ein anmutiges Lied in kurzzeiligen
Strophen darstellt.
Pindar wurde im 16. Jahrh. die bald aufgegebene Canzone Pindarica
oder alla greca nachgebildet, die man bei
Alamanni,
Trissino, Minterno und besonders bei Chiabrera findet.
Sie besteht aus ein- oder mehrmaliger
Kombination von 3
Strophen: strofa, antistrofa und epodo, von denen die ersten im
Bau
übereinstimmen. Die
Canzone a ballo oder Ballata (nicht mit der nordischen
«Ballade» zu verwechseln) ist ebenso alt wie die
Canzone Petrarchesca und wohl volkstümlichen Ursprungs, wennschon ganz dieselbe Form noch in der Provence
und Nordfrankreich üblich war. Sie wurde beim Tanze gesungen; die ersten Verse (ripresa) sang der
Chor, die folgende
Strophe
oder
Strophen eine
Stimme, worauf wieder der
Chor einfiel u.s. w.; die
Strophe schließt der
Endreim der ripresa. Die Ballata,
läßt jede Art von Versen zu und liebt die Rimalmezzo
(Binnenreime). Die
Canzone a ballo war besonders
zu Ende des 15. Jahrh. beliebt im
Kreise
[* 6]
Lorenzos de' Medici; eine besondere Art hieß Frottola (s. d.).
Über die altitalienische
Canzone lehrte schon 1332
Antonios da
Tempo«Summa artis rithmici» (hg. von Grion,
Bologna 1869) und um 1350 Gidino da
Sommacampagna in «Trattato dei ritmi volgari» (hg. von
Giuliari, ebd. 1870). -
Über die sämtlichen
Arten der Canzone vgl.
Blanc,
Grammatik der ital.
Sprache
[* 7]
(Halle
[* 8] 1844).
in der ital.
Musik eine Gattung Gesangstücke, die ursprünglich den Charakter des
Volksliedes hatten, aber
von geschickten
Komponisten schon längst in den Bereich der höhern Kunstform gezogen wurden.
Ihre einfache,
zierliche Gestalt ist von neuern ital.
Komponisten größtenteils aufgegeben. - Eine umfänglichere, ernstere Gesangweise
als Canzonetta ist die
Canzona, die zu Anfang des 17. Jahrh. auch für größere Instrumentalsätze von kunstvoller,
fugierter Haltung gebraucht wurde. -
Über Canzonetta in der ital.
Dichtkunst s.
Canzone.
Tul., Pilzgattung aus der Familie der Rostpilze oder
Uredineen (s. d.). Es ist für diese Gattung nur die Äcidium-Generation
(s.
Uredineen) bekannt. Die
Sporen sind orangerot oder gelb gefärbt und treten in meist unregelmäßig ausgebreiteten Lagern
auf. Eine auf jungen
Kiefern vorkommende Art, Caeoma pinitorquumA. Br., der sog. Kieferndrehrost, richtet
in jungen
Beständen oft großen Schaden an. Die Sporenlager treten an der
Epidermis
[* 9] der Zweige auf, die durch die Einwirkung
des
Pilzes abnorme
Drehungen und
Krümmungen erfahren; daher der
NameDrehkrankheit. Eine andere Art findet sich auf den
Nadeln
[* 10] der
Lärche, Caeoma laricis R. Hart.
Die
Nadeln tragen rundliche oder längliche gelbe Sporenlager und sterben bald ab.