Pan
[* 2] etwas kleiner an und dem entsprechend den Erzgebirge = 15,8592 l. In neuerer Zeit rechnet man den letztern bei
der Preisnotierung genau = 16 l. Der Erzgebirge war ¼ der Millérolle und wurde als Weinmaß in 15 Pots zu 4
Quarts (Viertel) oder
Pichounes, als Ölmaß in 40 Quarterons geteilt; an Gewicht nimmt man seinen Baumölinhalt zu 14½ bis 14 5/8
kg an.
en escarpins (spr. anneskarpäng), im Ballanzug (nach früherer, u. a. 1890 am
preuß.
Hofe wieder eingeführter Mode, mit kurzen Beinkleidern, seidenen
Strümpfen, Schnallenschuhen).
deLauture (spr. -käráck de lotühr), Stanislas,
Graf von, Afrikareisender, geb. fand früh Gelegenheit,
seine Reiselust zu befriedigen, besuchte 1847
Madagaskar,
[* 3] die Comoren,
Sansibar,
[* 4] später die
Küsten der
Berberei und
Ägypten
[* 5] sowie 1849
Kordofan und Takale, von wo er über
Chartum und
Suakin 1850 zurückkehrte. Er wurde 1856 vom Vicekönig
von
Ägypten zum
Chef einer großartig angelegten internationalen Expedition zur Erforschung der Nilquellen ernannt, welche
Expedition aber schon in
Ägypten selbst scheiterte.
Als
Chef einer wissenschaftlichen Mission begleitete er 1860 die franz.
Truppen nach
Peking,
[* 6] geriet in chines. Gefangenschaft
und kehrte 1861 leidend zurück. Er starb zu
Fontainebleau.
Außer vielen
Abhandlungen in franz.
Zeitschriften veröffentlichte er: «Notice sur le
Kordofan» (1851),
«Le
[* 7] Désert et le
Soudan» (1853; deutsch Lpz. 1855),
«Mémoire
sur le ragle, ou hallucination du désert» (1855),
(grch.), Schorf,
Brandschorf, eine krustenartige Schicht abgestorbenen Gewebes, die entweder spontan beim
Brand
oder bei Anwendung des
Glüheisens oder eines
Ätzmittels entsteht.
(grch.), in der kirchlichen Dogmatik die
Lehre
[* 9] von den sog. letzten Dingen (lat. res novissimae, d. h.
ultimae; grch. ta éschata), d. h. vom Endgeschick sowohl der
Einzelnen nach dem
Tode als auch der Welt und der Menschheit. Dahin gehören
Tod, Zwischenzustand,
Tausendjähriges Reich (s.
Chiliasmus), Wiederkunft Christi,
Auferstehung, Weltgericht, Weltende. Im Mittelalter und in der Reformationszeit
waren phantastische Ausmalungen der letzten Dinge bei apokalyptischen Parteien sehr verbreitet.
Innerhalb der evang.
Kirche beschäftigten sich damit namentlich die Theosophen der
Bengel-Otingerschen Schule. Schleiermacher
behandelte die Eschatologie unter dem
Namen prophetischer Lehrstücke, die keine eigentlichen Glaubenssätze seien, da sie nicht auf
frommer Erfahrung beruhten. Der
Rationalismus hielt nur die Hoffnung persönlicher
Unsterblichkeit fest.
Die Hegelsche Schule bestritt auch diese und suchte das
Unendliche im
Endlichen, das
Ewige im Zeitlichen als lebendige Gegenwart
zu ergreifen.
Die moderne theistische
Spekulation
(I. H. ^[Immanuel
Hermann]
Fichte,
[* 10]
Ulrici,
Weiße,
Rothe u. a.) hat die leibliche Fortdauer
der Individuen neu zu begründen versucht und auf die Eschatologie wieder großes Gewicht gelegt,
worauf die moderne Strenggläubigkeit
sich mit ganz besonderer Vorliebe der
Schilderung der eschatologischen Erwartungen zugewendet
hat. Die neuere, ziemlich zahlreiche Litteratur über Eschatologie gehört ausschließlich der orthodox-pietistischen
Richtung an.
(FraxinusL.), Pflanzengattung aus der Familie der Oleaceen (s. d.);
man kennt gegen 30
Arten, die in den nördlichen gemäßigten und subtropischen Gegenden wild wachsen. Die Esche haben gegenständige,
unpaarig gefiederte
Blätter und zweihäusige oder polygamische, hüllenlose, bloß auf die Geschlechtsorgane reducierte,
aus Seitenknospen sich entwickelnde
Blüten. Die männlichen sind aus zweiStaubgefäßen, die
Zwitterblüten
aus einem
Stempel und zwei
Staubgefäßen zusammengesetzt, die weiblichen haben nur einen
Stempel. Die Blütezeit fällt in
den
Frühling vor dem Laubausbruch, wo die wegen der meist violetten
Staubbeutel gewöhnlich schwärzlich gefärbten
Blüten
in
Büschel oder Rispen gestellt erscheinen; aus den
Stempeln entwickelt sich eine einsamige Schließfrucht mit
langem, lanzettförmigem, lederartigem Flügel.
Unter den europ. Eschenarten ist die gemeine Esche (Fraxinus excelsiorL.) die wichtigste.
Die großen
Blätter sind aus 8-15 sitzenden Blättchen an gemeinsamem Stiel zusammengesetzt; nur die ersten Laubblätter
der Keimpflanze sind stets einfach, die zweiten sind zwei- bis dreiteilig u. s. w.; die
Blättchen sind lanzettförmig, ungleich scharf gesägt. Die
Knospen
[* 11] sind dunkel schwarzbraun. Die gemeine
Esche ist ein schöner
Baum erster
Größe, der nicht selten bis 30 m hoch wird, in der
Jugend mit grünlichgrauer, feinrissiger
Rinde, im höhern
Alter mit rauher, längsrissiger
Borke.
Sie ist durch fast ganz Europa
[* 12] sowie die Kaukasusländer verbreitet und mehr ein
Baum der feuchten Niederungen,
der Flußauen als des
Gebirges, doch fehlt sie letzterm nicht; in den
Alpen
[* 13] steigt sie bis 1200, wohl auch 1300 m Meereshöhe.
Waldbildend ist die Esche nur auf ihr sehr zusagenden
Standorten, z. B. im ungar.
Tieflande, in
Slawonien in den feuchten
Inundationsgebieten
der
Flüsse;
[* 14] in
Deutschland
[* 15] findet sie sich einzeln und horstweise eingemengt in Laubwäldern, namentlich
in
Buchen, vielfach einzeln angebaut an Bachufern.
Sie besitzt eine große Ausschlagsfähigkeit sowohl aus dem
Stock als aus dem
Stamm, weshalb sie sich zum Niederwald-,
Kopf-
und Schneidelholzbetrieb gut eignet; letzterer wird namentlich zur Gewinnung von Futterlaub angewendet, z. B.
in einigen österr. Alpenländern. Ihr weißes, zähes, hartes Holz
[* 16] wird von
Stellmachern und Tischlern sehr gesucht und steht
bezüglich der
Brennkraft nahe der
Buche. Die schlanken zähen
Stocklohden sind von jeher zu Lanzenschaften verwendet worden,
jüngere zu Peitschenstielen.
Gefahren ist die Esche in
Deutschland vielfach ausgesetzt; in der
Jugend leidet sie sehr von Spätfrösten
und
Verdämmung durch hohen Graswuchs. Später wird sie durch Wild und Weidevieh oft so beschädigt, daß sie eingeht. Mancherlei
Insekten
[* 17] werden ihr gefährlich, so z. B. die Hornisse, welche die jungen
Triebe schält, der hauptsächlich von Eschenlaub
lebende, unter dem
NamenSpanische Fliege
[* 18] bekannte
Käfer
[* 19] (LyttavesicatoriaL.), zwei
Borkenkäfer,
Hylesinuscrenatus Fabr. und fraxini Fabr.
Die Abbildung auf
TafelLaubhölzer:
Waldbäume V,
[* 1]
Fig. 2, zeigt die gemeine Esche als
Baum, außerdem 1 einen blühenden Kurztrieb
mit
¶
mehr
Zwitterblüten, dessen Endknospe sich bereits entfaltet, 2 ein Blatt,
[* 21] 3 und 4 Zwitterblüten, 5 männliche Blüte,
[* 22] bloß aus
zwei Staubgefäßen bestehend, 6 Fruchtknoten mit weggeschnittener Vorderwand, um die am Samenträger hängenden Samenknospen
zu zeigen, 7 Querschnitt desselben, 8 Zweigspitze im Winter mit anhängenden Früchten, 9 geöffnete Frucht mit an dem
Samenfaden hängenden Samen,
[* 23] 10 einen Teil des auseinandergelegten Samenlappens mit dem Keimling, 11 Querschnitt des Samens, 12 Keimpflanze.
Die südeurop. Eschenarten, so z. B. Fraxinus oxycarpa Willd.,
sind meist zu empfindlich für das deutsche Klima,
[* 24] dagegen vertragen mehrere nordamerik. Arten dasselbe gut, so namentlich
die gemeine amerikanische oder Weißesche (FraxinusamericanaL.), die Rotesche (Fraxinuspennsylvanica
Marsh.)
u. a. m., die vielfach in Gärten angebaut werden. Die meisten amerik. Arten haben nicht sitzende, sondern gestielte Blättchen.
Von der gemeinen Esche kennt man mancherlei Varietäten, so die einfachblätterige Esche (Fraxinus monophylla Desf.
oder simplicifolia Willd.),
eine Spielart, die früher für eine eigene Art gehalten wurde, deren Blätter alle auf der Entwicklungsstufe
der ersten Laubblätter verharren, also nicht gefiedert sind, sondern einfach eiförmig bleiben;
die Hänge- oder Traueresche
(var. pendula) mit herabhängenden Langtrieben und Ästen, die man vielfach zu Lauben verwendet;
sie entsteht zuweilen von
selbst aus Sämlingen und wird durch Pfropfen
[* 25] auf Stämme gewöhnlicher Form vervielfältigt;
die Goldesche
(var. aurea), deren Zweige rötlichgelbe Rinde besitzen;
die krausblätterige Esche (var. crispa) mit dunkelgrünen, am Rande
gekräuselten Fiederblättchen.
Zur Gattung Esche wird gewöhnlich auch die Blumenesche(Fraxinus ornusL.) gerechnet. Andere bilden aus den Blumeneschen eine
besondere Gattung Ornus. Die meist zwitterigen Blüten dieser Gattung öffnen sich erst nach völliger
Entfaltung der Blätter, stehen in endständigen, großen, aus Trugdolden zusammengesetzten Sträußen, die in den Endknospen
sich entwickeln, haben kleine zwei- bis vierteilige Kelche und zwei bis vier lange schmale Blumenblätter. Im übrigen sind
die hierher gehörigen, in Südeuropa, Asien
[* 26] und Nordamerika
[* 27] heimischen Arten denen der Gattung Fraxinus
sehr ähnlich.
Die häufigste Art ist die Blumen- oder Manna-Esche (Ornus europaea Pers.). Die Blätter bestehen nur aus drei bis fünf Paaren
gegenständiger Fiederblättchen mit einem Endblättchen; die Knospen sind hell graubraun; die wohlriechenden Blüten haben
vier weiße Blumenblätter. Der mit hell aschgrauer, etwas rauher Rinde bedeckte Baum wird selten bis 10 m
hoch; er ist in fast ganz Südeuropa und im Orient heimisch, steigt in Südtirol bis etwa 800 m Meereshöhe, ist als mehr
oder weniger krüppeligerStrauch häufig in den Steinmeeren der Karstgebiete Österreichs u. s. w. Die Blumenesche liefert
zwischen Mitte Juni und Ende Juli an Stämmen und Zweigen durch selbstentstehende oder auch künstlich
hervorgerufene Risse der Rinde einen zuckerreichen, sich selbst verdickenden Saft, der als Manna (s. d.) in den Handel kommt.
Auch infolge der Stiche einer großen Cikade (CicadaorniL.) quillt dieser Saft aus. Die Blumenesche wird als Zierbaum häufig
angepflanzt, ebenso einige gärtnerische Varietäten. Im Elsaß, z. B. um Straßburg,
[* 28] sieht man Alleen von
Blumeneschen.