Nebeninseln und die
Inseln im O. von
Ceram, wie Ceramlaut und die Watubelagruppe. Die nördlichen Molukken sind: Obi und
Batjan, die
sog. kleinen Molukken, wie
Ternate, Tidur und Makjan, ferner
Halmahera (s. d.), Morotai u. s. w. Die
Molukken sind aus archaischen und paläozoischen Gesteinen gebildet, vor welchen im W.
Vulkane
[* 2] gelagert sind.
Das Klima ist heiß, wird aber durch die periodischen
Regen und
Seewinde abgekühlt und ist im allgemeinen nicht ungesund. Die
Flora ist außerordentlich üppig, artenreich und schön.
Bemerkenswert sind die als
Heimat der
Gewürznelke (s. d.). In größter Menge kommt die Sagopalme vor, die das
Hauptnahrungsmittel der Eingeborenen liefert. Die
Betelnuß und die zur Betelbereitung notwendigen
Pfefferblätter(Piper betleL.) sind wild. An Landsäugetieren sind die Molukken äußerst arm; neben einigen
Beuteltieren kommen von größern
eine Hirschart und auf
Buru auch der Hirscheber (malaiisch Badirussa) vor. Einzig auf
Batjan findet sich eine Affenart (Cynocephalusnigrescens Desm.).
Dagegen ist die Vogelfauna sehr reich, namentlich an Papageien.
Fast jede
Insel besitzt eine oder mehrere eigentümliche
Arten. Außerordentlich reich nicht nur an Fischen, sondern auch an
andern Seetieren merkwürdigster
Art ist das
Meer. Die Insektenfauna ist eine der schönsten auf der Erde. Von nutzbaren
Mineralien
[* 3] ist nur Schwefel wichtig.
Die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus
Harafora (s. d.), Malaien und einer
geringen Anzahl Papua. Sie sind teils prot.
Christen, teils Mohammedaner, teils
Heiden. Die Molukken gehören zu den niederländ.
Residentschaften
Ternate und
Amboina (s. d.), die auch die
Südwester- und Südesterinseln (Wetter-,
Roma-, Aru- und
Kei-Inseln
u. s. w.) umfaßt.
Einzelne
Teile stehen noch unter einheimischen
Sultanen. Die Portugiesen entdeckten die Molukken 1512 und bemächtigten
sich ihrer. Zu Anfang des 17. Jahrh. wurden sie durch die
Holländer vertrieben. Letztere machten 1605
Amboina zum Hauptsitz
der Niederländisch-Ostindischen Compagnie und gründeten 1607 das
Fort Victoria
[* 4] auf
Amboina, Willemsstad auf
Ternate u. a.
Sie erwarben 1638
von dem
Sultan von
Ternate das
Recht, die Gewürzbäume auszurotten. Die
Gewürznelken
wurden auf
Amboina, die
Muskatnußbäume auf den
Banda-Inseln eingeführt, auf dieselben beschränkt und zu einem
die Bevölkerung
drückenden
Monopol erklärt. Dasselbe wurde auf
Amboina erst 1863, auf
Banda 1864 aufgehoben. –
Vgl. A. R. Wallace, Der Malaiische
Archipel (deutsch, 2 Bde., Braunschw.
1869);
Bokemeyer, Die Molukken (Lpz. 1888);
Kükenthal, Forschungsreise in den Molukken und in
Borneo (Frankf. a. M.
1896).
[* 1] oder Schwertschwänze
(Poecilopoda s.
Xiphosura), eine kleine Ordnung von
Gliederfüßern, ausgezeichnet
durch ein großes,
Kopf und
Brust gemeinsam bedeckendes Schild,
[* 5] verlängertem, mit fünf Paar blätterigen Füßen versehenem
Hinterleib, der in einen ansehnlichen beweglichen Schwanzstachel ausläuft. In ihrer
Entwicklungsgeschichte
zeigen sie vorübergehende Stadien, die den
Trilobiten außerordentlich gleichen, und es ist daher wahrscheinlich, daß diese
ihre
Vorfahren sind. Wenn auch ziemlich allgemein die Molukkenkrebse zu den Krustentieren gerechnet werden, so sind
doch in neuerer Zeit gewichtige
Stimmen laut geworden, die sie den
Spinnentieren zuteilen möchten.
Die einzige lebende Gattung (Limulus) hat
Vertreter in den ostind.
Meeren
(Molukken), wo sie zuerst entdeckt wurden, aber auch
an der amerik. Ostküste (z. B. den Limulus polyphemusL., s. vorstehende Abbildung). Verwandt mit den Molukkenkrebse scheinen zum
Teil
gewaltige Formen aus dem obern Silur und
Devon
[* 6] (Pterygotus, Eurypterus u. s. w.) zu sein.
Bezirkshauptmannschaft
Trient
[* 7] in
Tirol,
[* 8] in 860 m Höhe, an
dem Molvenosee
(Lago di Molveno; 5 km lang, 1 km breit, in 826 in Höhe), welcher mehrere Zuflüsse, doch keinen sichtbaren Abfluß
hat, hat (1890) 532 E.
(chem. ZeichenMo,Atomgewicht 95,9), ein metallisches Element, findet sich in der
¶
mehr
983 Natur hauptsächlich in den MineralienMolybdänglanz (s. d.) und Gelbbleierz (s. d.), sehr selten aber als Molybdänocker
(s. d.). Das Molybdän, das man durch Reduktion der Oxyde oder Sulfide mit Wasserstoff in der Glühhitze erhält, erscheint gewöhnlich
als ein graues, luftbeständiges Pulver, das durch den Strich Metallglanz annimmt und die Elektricität leitet.
Nur im stärksten Gebläsefeuer läßt es sich in kleinen Massen zusammenschmelzen und ist dann zinnweiß und stark metallglänzend.
Durch Erhitzen eines Gemisches von Molybdänsäure mit Zuckerkohle im elektrischen Ofen wird es als harter, Glas
[* 10] ritzender
Regulus erhalten, mit einem Gehalt von 10 Proz. Kohle. Sein spec. Gewicht ist 8,6. Es ist etwas härter
als Silber und läßt sich breit hämmern, ohne daß es zerspringt. Das Molybdän oxydiert sich leicht; an der Luft
bei gewöhnlicher Temperatur verliert es seinen Glanz und läuft nach und nach in verschiedenen Farben an. Es bildet mit dem
Sauerstoff vier Verbindungen: MoO, Mo2O3, MoO2, MoO3, von denen die drei erstern schwach basische,
die letzte saure Eigenschaften hat.
Von den Salzen der Molybdänsäure, H2MoO4, ist das Ammoniumsalz, (NH4)2MoO4, wichtig als Reagens auf Phosphorsäure.
Es giebt mit Phosphaten in salpetersaurer Lösung einen gelben Niederschlag von phosphormolybdänsaurem Ammonium. Derselbe
stellt das Ammoniumsalz einer Doppelsäure von Molybdän- und Phosphorsäure dar, die nicht nur mit Ammoniak,
sondern auch mit den organischen Basen unlösliche Salze liefert. Sie dient deshalb als wichtiges Reagens auf Alkaloide. Ähnliche
komplizierte Doppelsäuren liefert die Molybdänsäure auch mit Arsen- und Kieselsäure. Durch Reduktionsmittel werden die Lösungen
der Molybdänsäure blau, grün und endlich schwarz gefärbt.