mehr
Österreich-Ungarn [* 2] (ebd. 1875);
Klun, Statistik von Österreich-Ungarn (ebd. 1876);
Strahalm, Polit.-statist.
Tafel der Österreichischer M. (ebd. 1876-83);
Die Länder Österreich-Ungarns in Wort und Bild (hg. von Umlauft, 15 Bde., ebd. 1879-89);
Die Völker Österreich-Ungarns (12 Bde., Teschen 1881-85);
Österr. Statistik (Wien [* 3] 1882 fg.);
Chavanne, Physik.-statist.
Handatlas von Österreich-Ungarn mit erläuterndem Text (ebd. 1882-87); Umlauft, Die Österreichischer M. (ebd. 1883; 3. Aufl. 1896 fg.); Österreichisches statist. Handbuch (ebd. 1883-92); Die Österreichischer M. in Wort und Bild. Auf Anregung und unter Mitwirkung Sr. k. und k. Hoheit Kronprinz Erzherzog Rudolf (Bd. 1-16, ebd. 1888-96); Supan, Österreich-Ungarn (in Kirchhoffs «Länderkunde von Europa», [* 4] Bd. 2, Teil 2, Wien und Prag [* 5] 1889); Österr. statist. Taschenbuch (Wien 1890 fg.); Brachelli, Statist. Skizze der Österreichischer M. (13. Aufl., Lpz. 1892); Kollerfly und Jekelfalussy, Ortslexikon der Länder der ungar. Krone (Budapest [* 6] 1892); Specialortsrepertorien der im österr. Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder (Wien 1892 fg.); Österr. Staatswörterbuch, hg. von Mischler und Ulbrich (ebd. 1894 fg.); Rauchberg, Die Bevölkerung Österreichs auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung von 1890 dargestellt (ebd. 1895); Mayerhofer, Österreich-ungar. Ortslexikon (ebd. 1896); Baedeker, Österreich-Ungarn (24. Aufl., Lpz. 1895).
Wintersperger, Handbuch der österr. Verfassungs- und Verwaltungsgesetzeskunde (Wien 1875); Mayrhofer, Handbuch für den polit. Verwaltungsdienst in den im Reichsrat vertretenen Königreichen und Ländern (5. Aufl., 3 Bde., ebd. 1895 fg.); Ulbrich, Grundzüge des österr. Verwaltungsrechts (Prag 1884); ders., Handbuch der österreichischen polit. Verwaltung (2 Bde. und Nachtrag, Wien 1887-90);
Ulbrich und Jellinek, Das Staatsrecht der Österreichischer M. (2. Aufl., Freib. i. Br. 1892);
Le [* 7] Monnier, Sprachenkarte [* 8] der Österreichischer M. (Wien 1888);
Heller, Kompaß. [* 9] Finanzielles Jahrbuch für Österreich-Ungarn (29. Jahrg., ebd. 1896);
Hof- und Staatshandbuch der Österreichischer M. (ebd., alljährlich);
Burckhard, Leitfaden der Verfassungskunde der Österreichischer M. (2. Aufl., ebd. 1896);
Mischler und Ulbrich, Österr.
Staatswörterbuch (ebd. 1894 fg.); Winckler, Die periodische Presse [* 10] Österreichs (ebd. 1875).
Österreichische Markgrafen, Herzöge und Kaiser.
1) Babenberger: Leopold I. 976-994.
Heinrich I. 994-1018.
Adalbert 1018-55.
Ernst 1055-75.
Leopold II. 1075-95.
Leopold III. 1095-1136.
Leopold IV. 1136-41.
Heinrich Jasomirgott 1141-77.
Leopold V. 1177-94.
Friedrich I. 1194-98.
Leopold VI. 1193-1230.
Friedrich II., der Streitbare 1230-46.
-
Hermann von Baden [* 11] 1248-50.
Ottokar II. von Böhmen [* 12] 1251-76.
Erledigtes Reichslehen 1276-82.
-
2) Habsburger:
Albrecht I. 1283-1308.
Friedrich d. Schöne 1308-1330
Leopold 1308-1326.
Albrecht II. 1330-1358.
Otto 1330-1339.
Rudolf IV. 1358-65.
Albrecht III. 1365-1395.
Leopold III. 1365-1386.
Albrecht IV. 1395-1404.
Albrecht V. (als König Albrecht II.) 1404 (38)-39.
Ladislaus Posthumus 1440-57.
Friedrich V. (als Kaiser Friedrich III.) 1457-93.
Maximilian I. 1493-1519.
Karl V. 1519-22.
Ferdinand I. 1522-64.
Maximilian II. 1564-76.
Rudolf II. 1576-1612.
Matthias 1612-19.
Ferdinand II. 1619-37.
Ferdinand III. 1637-57.
Leopold I. 1657-1705.
Joseph I. 1705-11.
Karl VI. 1711-40.
Maria Theresia 1740-80.
(Franz I., Mitregent 1740-65.)
Habsburg-Lothringer:
Joseph II. (Mitregent seit 1765) 1780-90.
Leopold II. 1790-92.
Franz I. (II.) 1792-1835.
Ferdinand 1835-48.
Geschichte. (Hierzu: Historische Karte von Österreich-Ungarn.) Die Landschaften, die heute die Österreichischer M. bilden, hatte sich zumeist schon das röm. Kaisertum unterthänig gemacht. Nachdem durch Drusus und Tiberius, die Stiefsöhne des Augustus (15 v. Chr.), die Rhäter und Vindelicier bezwungen waren, geriet auch das östlich anstoßende Noricum (s. d.) unter die Herrschaft der Römer, [* 13] denen bald auch die Pannonier erlagen. Lange Zeit wehrten die Römer die Angriffe der benachbarten german. Stämme, der Markomannen und Quaden (166-180), später der Goten, denen sie 270 Dacien überließen, glücklich ab, bis um 375 das Vordringen der Hunnen neue Germanenscharen über die röm. Grenze warf.
Aber kein german. Stamm vermochte sich hier dauernd zu behaupten. Auch das vom Hunnenherrscher Attila gegründete Reich verschwand infolge der Erhebung der unterworfenen Völker. Nachdem auch die Langobarden, die längere Zeit im heutigen Österreich [* 14] und Ungarn [* 15] gesessen hatten, 568 nach Italien [* 16] gezogen waren, besetzten die Avaren, ein türk.-finn. Reitervolk, die Donauländer und herrschten 228 Jahre von der Enns bis nach Dacien, während die Slawen in die östl. Alpenländer, wie nach Böhmen, Mähren und Dalmatien eindrangen. Karl d. Gr. zerstörte das Reich der Avaren, vereinigte das Gebiet bis zur Donau und Drau mit seinem Reiche und errichtete hier eine Markgrafschaft, die 907 den Angriffen der Ungarn erlag. Erst Ottos I. Sieg auf dem Lechfelde (10. Aug. 955) sicherte Deutschland [* 17] vor den Angriffen dieses Reitervolks und führte zur Erneuerung der Ostmark («Österreich» zuerst in einer Urkunde Ottos III. 996 genannt). 976 verlieh Otto II. sie seinem treuen Anhänger Leopold I. (s. d.), nach späterer Tradition einem Abkömmling des Hauses Babenberg, der seine Herrschaft bis zum Wiener Wald ausdehnte und 994 starb.
Leopolds Sohn Heinrich I. (bis 1018) hatte seinen Bruder Adalbert (bis 1055) und dieser seinen Sohn Ernst (bis 1075) zum Nachfolger. Unter Adalbert wurde Österreich bis an die Leitha vergrößert; Ernst erhielt vom Kaiser Heinrich IV. große Schenkungen. Sein dritter Nachfolger, Leopold IV., erhielt von König Konrad III. auch das von Heinrich dem Stolzen verwirkte Herzogtum Bayern. [* 18] Aber des letztern Sohn, Heinrich der Löwe, erhielt von Barbarossa sein Erbland zurück und geriet darüber mit Leopolds Nachfolger und Bruder, Heinrich II.
Jasomirgott, in Streit. Die Ausgleichung geschah 1156 zu Regensburg. [* 19] Der Welfe Heinrich erhielt Bayern, Heinrich Jasomirgott wurde mit der zum Herzogtum erhobenen Mark Österreich belehnt. Unter seinem Sohne und Nachfolger wurde 1192 Steiermark [* 20] mit Österreich vereinigt. Auf Leopold V. folgte dessen Sohn Friedrich I. (bis 1198) und diesem sein Bruder Leopold VI. (bis 1230), der auch im Lande ob der Enns ausgedehnte Gebiete erwarb. Sein Sohn Friedrich der Streitbare vermehrte die vom Vater geerbten Besitzungen in Krain [* 21] dergestalt, daß er sich bereits Herr von Krain nannte. Er fiel im Kampf gegen die Ungarn. Mit ihm erlosch das Geschlecht der Babenberger.
Die folgende Zeit 1246-82 heißt das Österreichische Interregnum. Kaiser Friedrich II. zog nämlich Österreich und Steiermark als erledigte Reichslehnen ein und setzte einen Reichsverweser nach Wien. Aber des verstorbenen Herzogs Friedrich Schwester Margarete, die Witwe des röm. Königs Heinrich VII., und seine Nichte Gertrud, die mit dem Markgrafen ¶
mehr
Hermann von Baden vermählt ward, erhoben Ansprüche auf das Erbe Friedrichs. Markgraf Hermann bemächtigte sich Wiens und mehrerer österr. Städte, starb indes 1250. Da nun verschiedene Parteien das Land verwirrten und es auch von den Ungarn und Bayern angegriffen ward, so lud ein Teil der österr. Adligen Ottokar II., den Sohn des Böhmenkönigs Wenzel, zur Besitznahme des Landes ein. Ohne Widerstand drang dieser 1251 nach Wien vor und suchte dann durch die Vermählung mit der verwitweten Königin Margarete seine Stellung zu befestigen; 1253 bestieg er auch den böhm. Thron. [* 23]
Nachdem er 1260 Steiermark dem König Bela von Ungarn durch den Sieg auf dem Marchfelde entrissen hatte, ließ er sich 1262 von dem röm. König Richard von Cornwallis mit beiden Herzogtümern belehnen. Durch das Testament seines Vetters Ulrich, des letzten Herzogs von Kärnten, fielen ihm 1269 dieses Herzogtum und der damit vereinigte Teil von Krain zu. Er wollte König Rudolf von Habsburg nicht anerkennen, wurde aber 1276 von ihm gezwungen, die gesamten österr. Besitzungen abzutreten.
Als er sich aufs neue erhob, verlor er auf dem Marchfelde Schlacht und Leben, und sein Sohn Wenzel II. mußte, um seine Erblande zu behalten, allen Ansprüchen auf jene Länder entsagen. Mit Einwilligung der Kurfürsten belehnte König Rudolf 1282 seine Söhne Albrecht, den spätern deutschen König Albrecht I. (s. d.), und Rudolf mit den Herzogtümern Österreich, Steiermark und Kärnten. Diese überließen Kärnten dem Grafen Meinhard von Tirol, [* 24] Albrechts Schwiegervater, und schlossen 1283 einen Vergleich, zufolge dessen Albrecht allein in den Besitz von Österreich, Steiermark und Krain kam.
Die Habsburger sind die Begründer der nachmaligen Größe Österreichs. Nach Albrechts Ermordung folgten ihm in der Regierung der Erbländer seine Söhne Friedrich der Schöne und Leopold. Friedrich wurde 1314 von einigen Kurfürsten zum deutschen König erwählt, unterlag jedoch seinem Gegner, Ludwig dem Bayer, bei Mühldorf Nach dem Tode Leopolds (1326) und Friedrichs (1330) verglichen sich ihre beiden Brüder Albrecht II. und Otto mit dem Kaiser Ludwig zu Hagenau [* 25] Nach dem Aussterben von Meinhards Mannsstamm kam Kärnten 1335 an Österreich, Tirol 1363 durch Vermächtnis der Margareta Maultasch (s. d.) an Rudolf IV., den Sohn Albrechts II. Die Brüder Rudolfs IV., der 1365 kinderlos starb, Albrecht III. und Leopold III., erwarben die Stadt Freiburg [* 26] mit dem Breisgau, wie die Besitzungen eines Zweiges der Grafen von Görz [* 27] in Istrien und Krain, teilten aber 1379 die Länder so, daß Albrecht Österreich behielt und alle übrigen Länder seinem Bruder überließ.
Albrecht III. und Leopold stifteten zwei Linien, die österreichische und die steiermärkische. Leopold kaufte die Grafschaft Feldkirch und andere Besitzungen in Schwaben und erwarb 1382 auch Triest. [* 28] Als er im Kampfe gegen die Waldstätte bei Sempach 1386 gefallen war, führte Albrecht die vormundschaftliche Regierung über die Länder der unmündigen Söhne seines Bruders. Sein einziger Sohn Albrecht IV., der ihm 1395 folgte, starb 1404 bei der Belagerung von Znaim mit Hinterlassung eines erst siebenjährigen Sohnes Albrechts V. (als deutscher König Albrecht II.).
Dieser erwarb als Schwiegersohn des Kaisers Sigismund 1438 die Kronen [* 29] von Ungarn und Böhmen und wurde auch von den deutschen Kurfürsten zum Könige gewählt, starb aber schon 1439. Sein Sohn Ladislaus (Posthumus) beschloß 1457 die österr. Linie, deren Länder der steiermärkischen zufielen. Doch Ungarn und Böhmen gingen verloren, sowie nach blutigen Streitigkeiten mit den Schweizern auch die letzten habsburg. Stammgüter in Helvetien. Dagegen blieb die deutsche Kaiserkrone fortan bis 1740 ununterbrochen beim Hause Österreich.
Das Haupt der steiermärk. Linie, Friedrich V., war 1439-93 als Friedrich III. deutscher König und Kaiser und erhob Österreich zum Erzherzogtum. Den nach Ladislaus' Tode zwischen Kaiser Friedrich III. und seinem Bruder Albrecht VI. ausgebrochenen Erbstreit endigte Albrechts Tod 1463. Böhmen und Ungarn an sich zu bringen, gelang Friedrich nicht. Doch wurde ihm auf Ungarn wenigstens ein event. Erbrecht zugesichert. Sein Sohn und Nachfolger Maximilian I. erwarb durch die Vermählung mit Maria von Burgund 1477 die Niederlande, [* 30] vereinigte infolge der Verzichtleistung seines Vetters Sigismund von Tirol (1490) wieder ganz Österreich unter seiner Herrschaft und erwarb seinem Hause erneuerte Ansprüche auf Ungarn.
Die Verheiratung seines Sohnes Philipp mit Johanna der Wahnsinnigen von Spanien [* 31] führte das Haus Habsburg auf den Thron von Spanien und Indien. Da aber Philipp schon 1506 gestorben war, so erfolgte die Vereinigung Spaniens und Österreichs erst nach Maximilians Tode worauf sein Enkel, Philipps ältester Sohn, Karl I., König von Spanien, unter dem Namen Karl V. zum Deutschen Kaiser erwählt wurde. Dieser überließ durch die Teilungsverträge von Worms [* 32] und von Brüssel [* 33] alle deutschen Länder seinem Bruder Ferdinand I.
Ferdinand I., der Gemahl Annas, der Schwester des ungar. Königs Ludwig II., erwarb nach dessen Tode in der Schlacht bei Mohács 1526 die Königreiche Ungarn und Böhmen nebst den zu Böhmen gehörenden Ländern Mähren, Schlesien [* 34] und Lausitz. In Ungarn wurde jedoch Johann von Zápolya zum Gegenkönig gewählt, der den Sultan Suleiman II. herbeirief. Schon 1529 stand dieser vor den Mauern Wiens. Nur die tapfere Verteidigung durch Niklas Grafen von Salm rettete damals die Hauptstadt.
Nach mehrjährigen Kämpfen kam endlich 1538 der Friede von Großwardein [* 35] zu stande, wonach Zápolya den Königstitel und den von ihm besetzten Teil von Ungarn behielt; dagegen sollte nach seinem Tode das ganze Reich an Ferdinand fallen. Da aber nach Johanns 1540 erfolgtem Tode dessen Räte seinem Sohne Johann Sigismund die Anerkennung und Unterstützung des Sultans verschafften, entstand ein neuer Krieg, der zur Besitznahme eines großen Teiles von Ungarn durch die Türken führte.
Für den Rest mußte Ferdinand 1547 die Entrichtung eines jährlichen Tributes von 30000 Dukaten versprechen. Siebenbürgen blieb dem Sohne Zápolyas. Ferdinand I. empfing die Kaiserkrone, nachdem sein Bruder Karl V. 1556 der Regierung entsagt hatte, und starb Nach seinem Willen teilten seine drei Söhne die väterliche Erbschaft so, daß der älteste, Kaiser Maximilian II., Österreich, Ungarn und Böhmen, der zweite, Ferdinand, Tirol und Vorderösterreich, und der dritte, Karl, Steiermark, Kärnten, Krain und Görz erhielt. Kaiser Maximilian ließ 1572 seinen ¶