größtenteils an der
Havel,
Wälder, buschige Hügel und
Weinberge. In der Umgebung sind zu erwähnen nördlich der Stadt die
russ.
Kolonie Alexandrowka mit 14 russ. Wohngebäuden und einer russ.
Kapelle, 1826 von
Friedrich Wilhelm Ⅲ. erbaut; östlich davon der von
Friedrich Wilhelm Ⅱ. angelegte
NeueGarten
[* 2] mit dem
Marmorpalais am
Heiligen See, 1786‒96 erbaut und 1844 vollendet.
Kaiser Wilhelm Ⅱ. bewohnte dasselbe
vor seiner Thronbesteigung 1881‒88. Der Pfingstberg nordwestlich davon trägt ein großartiges dekoratives
Gebäude mit
zwei
Türmen, die eine schöne Aussicht gewähren.
Östlich der Stadt, jenseits der
Havel, Schloß
Babelsberg (s. d.), nördlich von diesem, durch den Griebnitzsee und Glienicker
Lake geschieden,
Klein-Glienicke mit dem
Park und Schloß des Prinzen
FriedrichLeopold auf dem Glienicker Werder, vom Prinzen
Karl angelegt, das Palais des Prinzen
FriedrichLeopold, ursprünglich ein Jagdschloß des
Großen Kurfürsten; das
Belvedere
auf dem Brauhausberge (85
m) in der
Teltower Vorstadt, mit schöner Aussicht, und weiter südlich auf dem
Telegraphenberge das 1875‒79 von
Spieker erbaute Astrophysische Observatorium, seit kurzer Zeit erweitert durch das Meteorologisch-magnetische
Observatorium und das Geodätische
Institut (s. d.). 8 km nördlich in der sich hier zu einem Landsee erweiternden
Havel liegt die Pfaueninsel mit einem königl. Landhaus in Form einer verfallenen
Burg und einem
Park, Lieblingsaufenthalt
Friedrich Wilhelms Ⅲ.
Geschichte. Die Stadt Potsdam
[* 3] entstand um 1300 aus einem von
Wenden bewohnten Fischerdorfe. Der
Große Kurfürst ließ 1660‒82
das Schloß bauen, den Lustgarten anlegen, zog durch das Potsdamer
Edikt vom franz. Flüchtlinge heran und erhob
Potsdam zur Residenz.
IhrenGlanz verdankt sie
Friedrich d. Gr. Unter ihm entstanden Sanssouci und das
Neue Palais
sowie ein großer
Teil der Parkanlagen und eine Anzahl auf königl. Kosten ausgeführter, bedeutender Privatbauten.
Nächst ihm trug das meiste zur Verschönerung der Umgegend
Friedrich Wilhelm Ⅳ. bei, der dieselbe unter Leitung Lennés
und des Hofgärtners G.
Meyer zu den herrlichsten Schöpfungen der Parkgärtnerei umgestalten ließ. Am wurde
in Potsdam zwischen
Preußen
[* 4] und
Rußland ein
Vertrag gegen
Frankreich abgeschlossen. –
Vgl. außer den
Schriften des 1862 begründeten
Vereins für P.s Geschichte: H. C.PotsdamSchmidt, Geschichte und
Topographie der Residenzstadt Potsdam (Potsd. 1825);
Geschichte der
königl. Residenzstadt Potsdam (hg. von A. R., ebd. 1883);
Sello, Potsdam und Sanssouci (Bresl. 1888);
Potsdam, ein
deutscher Fürstensitz (mit 30
Photogravüren, Berl. 1893);
Aug.Friedr., Sprachforscher, geb. zu Nettelrede
im Hannoverischen, widmete sich seit 1821 in Göttingen
[* 6] philol.
Studien, war 1825‒27 Kollaborator am Gymnasium zu Celle
[* 7] und ging dann nach
Berlin, wo er sich an der
Universität habilitierte. 1833 wurde er Professor der allgemeinen
Sprachwissenschaft
an der
UniversitätHalle,
[* 8] in welcher
Stellung er starb. Seinen wissenschaftlichen Ruf begründete
er durch seine «Etymolog. Forschungen» (2 Bde.,
Lemgo 1833‒36; 2. vollständig umgestaltete Aufl.,
6 Bde.,
1859‒76),
eins der Hauptwerke der indogerman.
Sprachwissenschaft, durch das die wissenschaftliche Lautlehre angebahnt und
Bopps Forschungen wesentlich ergänzt wurden. Eine Übersicht über den
«Indogerman.
Sprachstamm»
[* 9] gab er in
Ersch und Grubers
«AllgemeinerEncyklopädie» (Sekt. 2, Bd.
18). Hierauf erschienen die
Schriften: «De Borussico-Lithuanicae tam in slavicis quam letticis linguis principatu» (2
Abhandlungen,
Halle 1837‒41),
«Die quinare und vigesimale Zählmethode bei
Völkern aller
Weltteile» (ebd. 1847) und «Die
Personennamen, insbesondere die Familiennamen und ihre Entstehungsarten»
(Lpz. 1853; 2. Ausg., mit
Register, 1859). Von seinen sehr zahlreichen kleinen
Schriften seien genannt: «Die
Ungleichheit der
menschlichen Rassen hauptsächlich vom sprachwissenschaftlichen Standpunkte» (Lemgo 1856),
«Doppelung als eins der wichtigsten
Bildungsmittel der
Sprache»
[* 12] (ebd. 1862),
Stadt im
Bezirksamt Pegnitz des bayr. Reg.-Bez. Oberfranken, an der Püttlach,
Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Bayreuth),
[* 14] hat (1890) 921 meist kath. E., Postexpedition,
Telegraph,
[* 15] 2
Kirchen, ein Schloß,
Rathaus (1892).
Paulus, holländ.
Maler, geb. zu Enkhuyzen, erhielt durch seinen
Vater, Pieter
Potter, der besonders feine
Stillleben ausführte, den ersten Unterricht.
Schon in seinem 15. Jahre lieferte er allgemein bewunderte
Werke, und nachdem er sich 1649 im Haag
[* 19] niedergelassen hatte, sah er sich mit
Aufträgen überhäuft. Besonders arbeitete
er viel für den Prinzen von
Oranien. Sein Fach war die
Tier- und Landschaftsmalerei, doch zeichnete er
sich hauptsächlich in der erstern aus. Die.Landschaften dienten ihm gewöhnlich nur, um Kühe, Schafe,
[* 20] Ziegen in einer ihrer
Lebensweise entsprechenden Umrahmung darzustellen. Sein
Kolorit ist ungemein glänzend, und so fein er auch alle einzelnen
Teile ausführte, so wenig findet sich eine
Spur von Steifheit und
Manier. Gewöhnlich
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