Tod wurde er Präsident dieser
Bahnen; außerdem beteiligte er sich an verschiedenen großen Eisenbahn-,
Telegraphen-,
Telephon-
und andern Unternehmungen und starb als 200facher Millionär zu Neuyork.
[* 2] Sein Vermögen erhielten nach
Abzug von 1200000
Doll., welche er religiösen und andern
Instituten vermacht hatte, seine acht
Kinder.
Chef des Hauses ist
Cornelius Vanderbilt, geb. auf
Staten Island, seit 1886 Präsident der Neuyork- und Harlemeisenbahn, Direktor von über 30 andern
Eisenbahnen.
Einbuchtung der Arafurasee in die
Küste von Nordaustralien, wird im O. von der Halbinsel Coburg,
[* 3] im
W. von der
Melville-Insel begrenzt. In ihn münden die
Alligator-Flüsse.
Staatsbahnen,
[* 6] Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Konitz),
[* 7] hat (1895) 1869 E., darunter 566 Katholiken
und 171 Israeliten, Post,
Telegraph,
[* 8] zwei evang., eine kath.
Kirche,
Synagoge, Johanniter-Kreiskrankenhaus;
Dyck (spr. deik),ErnestMarie Hubert, Bühnensänger
(Tenor), geb. in
Antwerpen,
[* 9] studierte die
Rechte
in Löwen
[* 10] und
Brüssel,
[* 11] war Mitarbeiter der «Patrie» in
Paris,
[* 12] trat zuerst mit Erfolg in den Lamoureux-Konzerten
auf und wurde
allgemein bekannt, als ihm in
Bayreuth
[* 13] die Rolle des Parsifal übertragen wurde. Seit 1888 ist er Mitglied
der Hofoper in
Wien
[* 14] und
k. k. Kammersänger.
Große Erfolge hatte er an der
GroßenOper in
Paris mit den Titelrollen in
WagnersLohengrin und
Tannhäuser und als
Siegmund in der Walküre.
(Wanen, altnord. Vanir), in der nordischen Mythologie ein Göttergeschlecht, das den unter Odins
Führung aus
Süden vordringenden
Asen weichen mußte. Die Vanen als ein slaw. Göttergeschlecht aufzufassen, ist kein
Grund vorhanden; sie sind german. Ursprungs und bedeuten die Leuchtenden. Die
Hauptvertreter der Vanen sind Freyr und seine Schwester Freyja, beides ursprünglich Lichtgottheiten. Erst eine spätere
Zeit fügte ihnen den Njörd zu und machte ihn zum
Vater des Freyr. Aus dem Vordringen des fränk. Wodankultes nach dem Norden
[* 15] ist der
Mythus vom Kampfe zwischen den
Asen und Vanen entstanden, der mit dem
Ausgleich endete, daß die Vanen den
Njörd und seine
Kinder den
Asen als Geiseln stellten, was eine Verschmelzung des alten nordischen
Kultus mit dem neuen fränkischen
bedeutet. –
KarlAdolf von, Jurist, geb. zu Schiffelbach bei
Marburg,
[* 17] studierte die
Rechte und habilitierte sich 1830 in
Marburg, wurde 1833 außerord., 1837 ord. Professor. 1840 folgte er einem Rufe nach
Heidelberg,
[* 18] wurde 1849 zum
Geheimrat ernannt und
starb zu
Heidelberg. Abgesehen von seiner
Inauguraldissertation und einigen Programmen
(«De
furto concepto
ex lege ⅩⅡ tabularum», Heidelb. 1845;
«Über die lex Voconia», ebd. 1863) veröffentlichte er eine rechtshistor.
Monographie über die «Latini Juniani» (Marb.
1833) und einen sehr geschätzten «Leitfaden für Pandektenvorlesungen»
(3 Bde., ebd. 1839‒40; 7. Aufl.
u. d. T. «Lehrbuch der
Pandekten», 3 Bde., ebd. 1863‒69; neue Ausg.
1875). Auch lieferte er in die Richterschen «Jahrbücher» und in das
«Archiv für civilistische Praxis», dessen Mitherausgeber
er seit 1841 war, eine Anzahl von civilistischen
Arbeiten. –
Vgl. Marquardsen, In memoriam K.
A. von
V.s und Robert von Mohls
(Münch. 1876; neue Aufl.,
Erlangen
[* 19] 1886).
Sw., Vanille, Pflanzengattung aus der Familie der Orchideen
[* 20] (s. d.) mit etwa 20
Arten in den
Tropen. Sie gehören zu den sog. epiphytischen Orchideen, die in den Wäldern an Baumstämmen
haften und sich durch
Luftwurzeln ernähren. Die letztern sind bei Vanilla über und über filzig behaart, die
Stengel
[* 21] schlingend,
bald mit dickfleischigen platten
Blättern, bald bloß mit Scheiden besetzt, die
Blüten in achselständige
Trauben gestellt.
Aus den schön gefärbten
Blumen, deren Honiglippe mit der Stempelsäule verwachsen ist, entwickeln sich
schotenförmige, walzige Kapseln,
[* 22] welche kleine, kugelige, schwarze Samen
[* 23] enthalten.
Diese Kapseln
(Fructus s. Siliqua Vanillae), von den
Spaniern vainillas (Hülsen) genannt, haben der Gattung ihren
Namen gegeben.
Die Vanille des
Handels stammt von der mexikanischen Vanilla planifolia,
Andrews (s.
Tafel: Orchideen, Fig. 10);
ihre Kultur wird jetzt auch in ausgedehntem
Maße auf
Réunion,
Mauritius, den Seychellen und Java betrieben. Bei der wildwachsenden
Vanilla wird die
Befruchtung
[* 24] durch
Insekten
[* 25] vermittelt, während in den Kulturen dies
Geschäft durch
Arbeiter besorgt wird, die sich
dazu eines zugespitzten Bambusstabes bedienen, mit dem sie über die Befruchtungsorgane hinwegstreichen.
Innerhalb eines
Monats erreichen die
Früchte bereits ihre volle
Größe, bedürfen aber noch weitere sechs
Monate zur Reife.
Die ursprünglich grüne
Farbe derselben verwandelt sich dabei in
Gelb. Noch
vor der vollständigen Reife werden sie gepflückt
und abwechselnd in der
Sonne
[* 26] ausgebreitet und in wollene
Decken eingehüllt, was so lange (oft ein bis
zwei
Monate) wiederholt wird, bis die
Früchte trocken sind; an
Stelle dieses ursprünglichen, jetzt nur noch in Mexiko
[* 27] von
den Eingeborenen geübten
Verfahrens taucht man auf
Réunion und Java die abgepflückten
Früchte bündelweise einige Sekunden
in kochendes Wasser und trocknet sie hierauf in einfachen, mit
Tuch ausgeschlagenen Horden entweder an der
Sonne oder mit Zuhilfenahme von künstlicher Wärme
[* 28] in Dörrapparaten.
Die trocknen
Früchte werden dann der Länge nach sortiert und in
Bündeln von 50
Stück in Blechkästen zum Versand gebracht.
Durch das
Trocknen geht die gelbe
Farbe der
Vanille inBraun über und auf der Oberfläche bildet sich ein
mehr oder weniger dichter weißer Krystallbelag, aus ausgeschiedenem
Vanillin bestehend. Im Innern enthalten die
Früchte,
deren Länge 14‒30 cm und deren
Dicke 0,5‒1 cm beträgt, ein schwarzes schmieriges, aromatisch riechendes Fruchtmus, in
dem die kleinen Samen
¶
mehr
eingebettet sind. Außer harzartigen Stoffen enthält die Vanille als wesentlichen Bestandteil das Vanillin (s. d.). Zu mediz.
Zwecken wird gegenwärtig die Vanille, obwohl sie noch im DeutschenArzneibuche aufgeführt ist, wenig angewendet. Ausgedehnt
und vielfach ist dagegen ihre Benutzung in der Parfümerie und als Gewürz, zumal bei der Schokoladen- und Fruchteisfabrikation.
Die Güte der Vanille, die für den europ. Markt (Haupthandelsplätze Paris, Bordeaux,
[* 30] Hamburg)
[* 31] besonders von Réunion und Mauritius
zugeführt wird, wird nach der Länge der Früchte, der fleischigen Beschaffenheit und der Feinheit des Geruches beurteilt.
Am geschätztesten ist die mexik. Vanille, die aber ziemlich ausschließlich für den amerik. Markt (Neuyork)
in Frage kommt. Die Ernte
[* 32] betrug 1894 in Réunion 65000, in Mauritius 5000, auf den Seychellen 6000, in Mexiko (1893) 70000 kg.
Vanille kostet (1895) 50‒70 M. das Kilogramm. –
Vgl. Delteil, La vanille, sa culture et sa préparation (Par. 1885).