1) Amt in Dänemark,
[* 8] auf der Halbinsel Jütland, hauptsächlich das Land zwischen dem Mariager- und dem
Limfjord umfassend, hat 2896 qkm, (1890) 104801 E., 8 Harden und 110 Kirchspiele. –
2) Stift, umfaßt kirchlich die Ämter Hjörring und Thisted nebst dem Herred (Bezirk) Kjär des Amtes und der Stadt Aalborg selbst.
–
3) Hauptstadt des Amtes am Südufer des hier nur 630 m breiten Limfjord, über den seit 1879 eine Eisenbahnkettenbrücke
führt, und an der Linie Vamdrup-Frederikshavn der Dän. Staatsbahnen,
[* 9] zum Teil unregelmäßig und altertümlich gebaut (bemerkenswert
das Hospital «Haus des HeiligenGeistes»),
ist Sitz eines deutschen Konsuls, eines Bischofs, sowie eines Stiftsamtmanns, der
im alten Schlosse Aalborghus wohnt, und hat (1890) 19503 evang. E., zwei
Pfarrkirchen, eine Kathedral- und eine Navigationsschule, Börse, Museum und Stiftsbibliothek (30000 Bände). Es besteht Fabrikation
von Gußwaren, Glas
[* 10] und Tabak, Bierbrauerei;
[* 11] Schiffsbau, Schiffahrt; Handel, besonders nach England, Norwegen
[* 12] und Schweden, mit
zahlreichen eigenen Schiffen (1888: 103 Schiffe
[* 13] mit 4711 Registertons).
Der Hafen ist für größere Seeschiffe zu seicht. Die Fischerei
[* 14] ist wichtig; doch hat die ehemals bedeutende
Heringsfischerei im Limfjord seit dessen Durchbruch (1825) ganz aufgehört. – Schon im 11. Jahrh. galt Aalborg als wichtiger Handelsplatz.
In der sog. Grafenfehde stürmten die Dänen und Holsteiner unter Joh.
Rantzau, Feldherrn Christians III., das von Bauern besetzte Aalborg. Als Wallenstein 1627 Jütland verwüstete,
wurde Aalborg geplündert, 1644 und 1657 von den Schweden heimgesucht. Am überschritten die Preußen
[* 15] bei den Limfjord.