Abkochen
(Absieden), das
Kochen fester
Substanzen mit
Wasser, um sie in irgend einer
Weise zu verändern oder um die in
ihnen enthaltenen löslichen
Stoffe auszuziehen. Die zu extrahierenden
Stoffe müssen gut zerkleinert werden; man kocht über
freiem
Feuer oder im
Dampfbad, in offenen, irdenen oder verzinnten
Gefäßen oder im verschlossenen
Dampfkochtopf
(Papinschen
Topf).
Substanzen, welche flüchtige
Stoffe, z. B. ätherische
Öle,
[* 2] enthalten, werden nicht gekocht, sondern nur
mit siedendem
Wasser übergossen und bleiben im gut verschlossenen
Gefäß
[* 3] ½
Stunde stehen. Die durch das Abkochen
erhaltene
Flüssigkeit
heißt
Dekokt oder
Absud. Zur Bereitung eines pharmazeutischen
Dekokts übergießt man die zerkleinerte
Substanz in
einer verschließbaren Zinnbüchse mit kaltem
Wasser, hängt diese ½
Stunde in ein
Wasserbad, koliert und preßt ab. Ein Teil
Substanz soll zehn Teile
Dekokt liefern. - Militärisch heißt Abkochen
die Zubereitung der warmen
Mahlzeit im
Lager
[* 4] oder im
Biwak.